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Na­vi­ga­ti­on

Hand­werk: Fest­stel­lung der Gleich­wer­tig­keit für Be­ru­fe im Hand­werk mit Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land be­an­tra­gen

Es gibt in Deutsch­land cir­ca 200 ver­schie­de­ne Be­ru­fe im Hand­werk.

Für 41 Be­ru­fe im Hand­werk be­nö­ti­gen Sie zwin­gend ei­ne be­stimm­te Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on. Das sind die „zu­las­sungs­pflich­ti­gen Hand­wer­ke“. Nur mit der nö­ti­gen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on dür­fen Sie dau­er­haft selb­stän­dig in die­sen Be­ru­fen ar­bei­ten. Für die­se 41 re­gle­men­tier­ten Be­ru­fe gel­ten noch wei­te­re Re­ge­lun­gen.

Al­le an­de­ren Be­ru­fe im Hand­werk sind nicht re­gle­men­tiert. Das be­deu­tet: Wenn Sie dau­er­haft selb­stän­dig in die­sen Be­ru­fen ar­bei­ten wol­len, brau­chen Sie kei­ne be­stimm­te Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on.
Sie müs­sen Ih­re aus­län­di­sche Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht an­er­ken­nen las­sen. Sie ha­ben aber das Recht auf ein An­er­ken­nungs­ver­fah­ren. Das Ver­fah­ren hei­ßt „Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung“. Ei­ne Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung bringt Ih­nen Vor­tei­le:

  • Am En­de des Ver­fah­rens er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid der Gleich­wer­tig­keit. Der Be­scheid ist ein Nach­weis für Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on.
  • Der Be­scheid ist ein of­fi­zi­el­les und rechts­si­che­res Do­ku­ment. Sie und Ih­re Ar­beit­ge­be­rin­nen und Ar­beit­ge­ber kön­nen auf den In­halt ver­trau­en.
  • Der Be­scheid er­höht Ih­re Chan­cen auf dem Ar­beits­markt. Ar­beit­ge­be­rin­nen und Ar­beit­ge­ber kön­nen Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on mit dem Be­scheid bes­ser be­ur­tei­len.

Zu­stän­di­ge Stel­len für die Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung im Hand­werk sind die re­gio­na­len Hand­werks­kam­mern oder die In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern.
Die zu­stän­di­gen Stel­len be­ra­ten Sie schon vor der An­trags­stel­lung und iden­ti­fi­zie­ren für Sie den pas­sen­den Be­ruf im Hand­werk.

Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Do­ku­men­te Sie ein­rei­chen müs­sen. Wich­ti­ge Do­ku­men­te sind ge­ne­rell:

  • Iden­ti­täts­nach­weis (Rei­se­pass oder Per­so­nal­aus­weis)
  • Lis­te in Ta­bel­len­form mit Ih­ren Aus­bil­dun­gen und Ih­rer Be­rufs­pra­xis (Le­bens­lauf)
  • Aus­bil­dungs­nach­wei­se
  • Be­schei­ni­gung über die Art und Dau­er der re­le­van­ten Be­rufs­pra­xis
  • ei­ne Er­klä­rung, dass Sie bis­her noch kei­nen An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung ge­stellt ha­ben
  • even­tu­ell ein Nach­weis, dass Sie in Deutsch­land ar­bei­ten wol­len

Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wel­che Do­ku­men­te Sie im Ori­gi­nal oder als be­glau­big­te Ko­pie ein­rei­chen müs­sen.
Ih­re Do­ku­men­te müs­sen Sie in deut­scher Spra­che vor­le­gen. Die Über­set­zun­gen müs­sen von öf­fent­lich be­stell­ten oder er­mäch­tig­ten Über­set­ze­rin­nen und Über­set­zern ge­macht wer­den.

  • Sie ver­fü­gen über ei­ne for­ma­le Aus­bil­dung im Hand­werk aus dem Aus­land.
  • Sie möch­ten in Deutsch­land in dem be­tref­fen­den Be­ruf ar­bei­ten.

Das Ver­fah­ren kos­tet Geld. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie über die Kos­ten. Die Kos­ten hän­gen ge­ne­rell von dem Auf­wand für die Be­ar­bei­tung ab.

Zu­sätz­lich kön­nen wei­te­re Kos­ten an­fal­len (z.B. für Über­set­zun­gen oder Be­glau­bi­gun­gen Ih­rer Do­ku­men­te). Die­se Kos­ten sind in­di­vi­du­ell un­ter­schied­lich.

  • Sie stel­len ei­nen schrift­li­chen „An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung“ mit den nö­ti­gen Do­ku­men­ten bei der zu­stän­di­gen Stel­le.
  • Bei Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen aus EU/EWR/Schweiz: Den An­trag und die Do­ku­men­te kön­nen Sie di­rekt bei der zu­stän­di­gen Stel­le ein­rei­chen oder bei dem Ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner. Über den Ein­heit­li­chen An­sprech­part­ner kön­nen Sie den An­trag auch elek­tro­nisch ein­rei­chen.
  • Die zu­stän­di­ge Stel­le ver­gleicht dann Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus dem Aus­land mit der deut­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on und prüft die Gleich­wer­tig­keit. Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on gleich­wer­tig ist, wird sie an­er­kannt. Sie er­hal­ten den Be­scheid der Gleich­wer­tig­keit (An­er­ken­nungs­be­scheid) mit der Post.
  • Wenn Ih­re Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nicht gleich­wer­tig ist, wird sie nicht an­er­kannt. Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über die Un­ter­schie­de Ih­rer aus­län­di­schen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on. Mit die­sem Be­scheid kön­nen Sie sich ge­zielt wei­ter qua­li­fi­zie­ren und spä­ter ei­nen neu­en An­trag auf Gleich­wer­tig­keits­fest­stel­lung stel­len.
  • Ge­gen die Ent­schei­dung der zu­stän­di­gen Stel­le kön­nen Sie recht­lich vor­ge­hen. Die Ent­schei­dung wird dann über­prüft. Wir emp­feh­len Ih­nen: Spre­chen Sie zu­erst mit der zu­stän­di­gen Stel­le, be­vor Sie recht­lich ge­gen die Ent­schei­dung vor­ge­hen.

Die zu­stän­di­ge Stel­le be­stä­tigt Ih­nen nach ma­xi­mal ei­nem Mo­nat, dass Ih­re Do­ku­men­te an­ge­kom­men sind. Die zu­stän­di­ge Stel­le teilt Ih­nen mit, wenn Do­ku­men­te feh­len.

Bei Vor­lie­gen al­ler nö­ti­gen Do­ku­men­te dau­ert das Ver­fah­ren ma­xi­mal 3 Mo­na­te.
In Ein­zel­fäl­len kann das Ver­fah­ren ein­mal ver­län­gert wer­den.

Kei­ne. Manch­mal feh­len noch Do­ku­men­te im Ver­fah­ren. Die zu­stän­di­ge Stel­le in­for­miert Sie dann, bis wann Sie die Do­ku­men­te nach­rei­chen müs­sen.

  • Qua­li­fi­ka­ti­ons­ana­ly­se
    Sie ha­ben ei­ne for­ma­le Aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen, aber kön­nen nicht al­le nö­ti­gen Do­ku­men­te vor­le­gen? Dann dür­fen Sie even­tu­ell ei­ne Qua­li­fi­ka­ti­ons­ana­ly­se durch­lau­fen. Das be­deu­tet: Sie kön­nen Ih­re be­ruf­li­chen Kom­pe­ten­zen prak­tisch nach­wei­sen. Die zu­stän­di­gen Stel­len in­for­mie­ren Sie.
  • Ver­fah­ren für Spät­aus­sied­ler
    Als Spät­aus­sied­le­rin oder Spät­aus­sied­ler kön­nen Sie das An­er­ken­nungs­ver­fah­ren wahl­wei­se nach den hier ge­nann­ten Ge­set­zen oder nach dem Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­setz durch­lau­fen. Dies kön­nen Sie selbst ent­schei­den.