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Na­vi­ga­ti­on

Grund­er­werb­steu­er zah­len

Ver­wirk­li­chen Sie ei­nen Rechts­vor­gang, der sich auf ein in­län­di­sches Grund­stück be­zieht, un­ter­liegt die­ser der Grund­er­werb­steu­er.
Er­wer­ben Sie bspw. durch Kauf ein Grund­stück, fällt da­für Grund­er­werb­steu­er an, so­fern der Vor­gang nicht von der Grund­er­werb­steu­er be­freit ist.
Aber nicht nur der Kauf von Grund­stü­cken löst Grund­er­werb­steu­er aus. Auch ein Grund­stücks­tausch, das Meist­ge­bot, die Ab­tre­tung von Rech­ten ei­nes Über­eig­nungs­an­spruchs, der Er­werb der Ver­wer­tungs­be­fug­nis, der min­des­tens 95%ige Wech­sel im Per­so­nen­stand ei­ner Ge­sell­schaft so­wie die An­teils­ver­ei­ni­gung und die Über­tra­gung bzw. Ver­äu­ße­rung be­reits ver­ei­nig­ter An­tei­le an ei­ner Ge­sell­schaft u.a. sind der Grund­er­werb­steu­er un­ter­lie­gen­de Vor­gän­ge.

Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen sind Er­werbs­vor­gän­ge von der Grund­er­werb­steu­er be­freit. Er­wer­ben Sie bspw. ein Grund­stück von Ih­rem Ehe­gat­ten oder Le­bens­part­ner oder von je­man­dem, mit dem Sie in ge­ra­der Li­nie ver­wandt sind, ist die­ser Er­werb von der Grund­er­werb­steu­er be­freit. Auch der Er­werb ei­nes zum Nach­lass ge­hö­ri­gen Grund­stücks durch Mit­er­ben zur Tei­lung des Nach­las­ses oder der Er­werb ei­nes ge­ring­wer­ti­gen Grund­stücks (Kauf­preis un­ter 2.500 €) sind von der Grund­er­werb­steu­er be­freit.
Be­mes­sungs­grund­la­ge für die Grund­er­werb­steu­er ist der Wert der Ge­gen­leis­tung. Das ist bei ei­nem Kauf der Kauf­preis. Hin­zu kom­men kön­nen bspw. die Über­nah­me von Be­las­tun­gen oder die Ge­wäh­rung von Wohn-/Nut­zungs­rech­ten.

Er­wer­ben Sie ein un­be­bau­tes Grund­stück und schlie­ßen Sie ne­ben dem Kauf­ver­trag ei­nen Bau­ver­trag über die Er­rich­tung ei­nes Ge­bäu­des auf dem er­wor­be­nen Grund­stück mit dem Ver­äu­ße­rer oder ei­nem mit die­sem per­so­nell, wirt­schaft­lich oder durch Ab­spra­chen ver­bun­de­nen Drit­ten ab, ist nach ge­fes­tig­ter Recht­spre­chung re­gel­mä­ßig ein sog. ein­heit­li­ches Ver­trags­werk im grund­er­werb­steu­er­li­chen Sin­ne ge­ge­ben. In die­sem Fall wird die Grund­er­werb­steu­er dann nicht nur vom Kauf­preis für das Grund­stück selbst, son­dern auch von den Bau­kos­ten be­rech­net.
Die Hö­he des Steu­er­sat­zes be­stimmt je­des Land selbst. Die Steu­er­sät­ze be­we­gen sich ge­gen­wär­tig in den ein­zel­nen Län­dern zwi­schen 3,5 und 6,5 v.H.
Die Grund­er­werb­steu­er schul­den re­gel­mä­ßig die an ei­nem Er­werbs­vor­gang Be­tei­lig­ten. Bei ei­nem Kauf­ver­trag schul­den Sie - und zwar un­ab­hän­gig da­von, ob Sie der Grund­stücks­käu­fer (Er­wer­ber) oder der Grund­stücks­ver­käu­fer (Ver­äu­ße­rer) sind - die Grund­steu­er. In vie­len Ver­trä­gen wird je­doch ver­ein­bart, dass der Er­wer­ber die Grund­er­werb­steu­er zu zah­len hat. Das Fi­nanz­amt wird in die­sen Fäl­len den Steu­er­be­scheid zu­erst an den Er­wer­ber rich­ten. Zahlt der Er­wer­ber die Steu­er aber nicht, kann das Fi­nanz­amt die Steu­er auch vom Ver­äu­ße­rer for­dern.

So­weit für Sie ei­ne An­zei­ge­pflicht be­steht (bspw. beim Er­werb von Ge­bäu­den auf frem­dem Grund und Bo­den), rei­chen Sie bit­te die pri­vat­schrift­li­chen Ver­trä­ge bzw. Ver­ein­ba­run­gen beim Fi­nanz­amt ein.
In al­len an­de­ren Fäl­len wird das Fi­nanz­amt Sie ggf. auf­for­dern, wei­te­re Un­ter­la­gen (bspw. ab­ge­schlos­se­ne Bau- oder Ge­ne­ral­un­ter­neh­mer­ver­trä­ge, Nach­wei­se über va­lu­tie­ren­de Hö­he von im Grund­buch ein­ge­tra­ge­nen Grund­schul­den) ein­zu­rei­chen.

Ha­ben Sie ei­nen rechts­wirk­sa­men Er­werbs­vor­gang über ein Grund­stück ver­wirk­licht, un­ter­liegt die­ser der Be­steue­rung.

  • kei­ne;
  • es han­delt sich um ei­ne Steu­er­zah­lung; wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen nur bei ver­spä­te­ter An­zei­ge (sie­he: § 19 GrEStG - Ver­spä­tungs­zu­schlag) oder bei ver­spä­te­ter Zah­lung bzw. Nicht­zah­lung (bspw. Säum­nis­zu­schlä­ge).

Zu­läs­si­ge Zah­lungs­ar­ten er­fra­gen Sie in Ih­rem Fi­nanz­amt.

Ha­ben Sie das Grund­stück durch no­ta­ri­el­le, ge­richt­li­che oder be­hörd­li­che Ur­kun­de er­wor­ben, zeigt der No­tar, das Ge­richt oder die Be­hör­de die­se Grund­stücks­über­tra­gung un­ter Bei­fü­gung der be­glau­big­ten Aus­fer­ti­gung der Ur­kun­de beim Fi­nanz­amt an. In al­len an­de­ren Fäl­len sind Sie und Ihr Ver­trags­part­ner ver­pflich­tet, die Ver­trä­ge bzw. Ver­ein­ba­run­gen beim Fi­nanz­amt an­zu­zei­gen.
Das Fi­nanz­amt setzt dann die Grund­er­werb­steu­er mit Steu­er­be­scheid ge­gen Sie oder Ih­ren Ver­trags­part­ner fest bzw. stellt die Steu­er­frei­heit fest.
Nach voll­stän­di­ger Zah­lung der Grund­er­werb­steu­er über­sen­det das Fi­nanz­amt die Un­be­denk­lich­keits­be­schei­ni­gung an den No­tar (im Fal­le der Steu­er­frei­heit er­folgt die so­for­ti­ge Über­sen­dung der Un­be­denk­lich­keits­be­schei­ni­gung).
Der No­tar be­an­tragt im Rah­men sei­ner no­ta­ri­el­len Ver­pflich­tun­gen Ih­re Ein­tra­gung als Ei­gen­tü­mer im Grund­buch.

  • Frist zur Er­fül­lung der An­zei­ge­pflicht der Be­tei­lig­ten: 2 Wo­chen nach Kennt­nis des an­zei­ge­pflich­ti­gen Vor­gangs
  • Frist zur Zah­lung der Grund­er­werb­steu­er: ein Mo­nat nach Be­kannt­ga­be des Steu­er­be­scheids