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Na­vi­ga­ti­on

Hand­werk: Än­de­rung der Er­brin­gung grenz­über­schrei­ten­der Dienst­leis­tun­gen im zu­las­sungs­pflich­ti­gen Hand­werk an­zei­gen

Als Hand­wer­ke­rin und Hand­wer­ker aus der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU), dem Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raum (EWR) oder der Schweiz, die be­zie­hungs­wei­se der im Rah­men der Dienst­leis­tungs­frei­heit vor­über­ge­hend und ge­le­gent­lich zu­las­sungs­pflich­ti­ge Hand­werks­leis­tun­gen in Deutsch­land er­bringt, müs­sen Sie we­sent­li­che Än­de­run­gen an­zei­gen. We­sent­li­che Än­de­run­gen sind sol­che, die Vor­aus­set­zun­gen der Er­brin­gung Ih­rer Dienst­leis­tun­gen be­tref­fen. Das sind fol­gen­de Fäl­le:

  • Die oder der Be­triebs­ver­ant­wort­li­che, in de­ren oder des­sen Per­son die Qua­li­fi­ka­ti­ons­vor­aus­set­zun­gen vor­la­gen, hat das Un­ter­neh­men ver­las­sen, so dass ei­ne neue Per­son be­nannt wer­den muss.
  • Es sol­len neue, bis­her nicht von der er­folg­ten An­zei­ge ab­ge­deck­te zu­las­sungs­pflich­ti­ge Hand­werks­tä­tig­kei­ten aus­ge­übt wer­den. Für die­se sind die qua­li­fi­ka­ti­ons­ge­bun­de­nen Be­tä­ti­gungs­vor­aus­set­zun­gen nach­zu­wei­sen.
  • Die recht­mä­ßi­ge Nie­der­las­sung für die be­ruf­li­che Be­tä­ti­gung im Her­kunfts­staat wech­selt.

Sie müs­sen hier­bei das wei­te­re Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen zur grenz­über­schrei­ten­den Dienst­leis­tungs­er­brin­gung nach­wei­sen.

Sie müs­sen die An­zei­ge an die Hand­werks­kam­mer rich­ten, die für die Er­st­an­zei­ge zu­stän­dig war. Dies ist die Hand­werks­kam­mer, in de­ren Kam­mer­be­zirk die erst­ma­li­ge Leis­tungs­er­brin­gung statt­fand.

  • Nach­weis der Staats­an­ge­hö­rig­keit
  • Nach­weis über die recht­mä­ßi­ge Nie­der­las­sung im Her­kunfts­staat, al­so ei­ne von ei­ner fes­ten Ein­rich­tung aus­ge­hen­de selb­stän­di­ge ge­werbs­mä­ßi­ge Tä­tig­keit auf un­be­stimm­te Zeit
  • Nach­weis der er­for­der­li­chen Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on, das hei­ßt:
    • Nach­weis der recht­mä­ßi­gen Be­rufs­aus­übung bei im Her­kunfts­staat re­gle­men­tier­ten Be­ru­fen
    • Aus­bil­dungs­nach­weis, wenn die Be­rufs­aus­übung im Her­kunfts­staat nicht re­gle­men­tiert ist
    • Nach­weis ein­schlä­gi­ger Be­rufs­er­fah­rung, wenn we­der die Be­rufs­aus­übung noch die Aus­bil­dung im Her­kunfts­staat re­gle­men­tiert sind

Sie sind qua­li­fi­ziert die zu­las­sungs­pflich­ti­gen Hand­werks­leis­tun­gen in Deutsch­land zu er­brin­gen. Ih­re Qua­li­fi­ka­ti­on kön­nen Sie wie folgt nach­wei­sen:

  • Der Be­ruf ist in Ih­rem Her­kunfts­staat re­gle­men­tiert und Sie kön­nen die recht­mä­ßi­ge Aus­übung nach­wei­sen.
  • Der Be­ruf ist in Ih­rem Her­kunfts­staat nicht re­gle­men­tiert, da­für aber die Aus­bil­dung und Sie kön­nen den Er­werb der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on nach­wei­sen. Staat­lich ge­re­gelt ist ei­ne Aus­bil­dung, die spe­zi­ell auf die Aus­übung ei­nes be­stimm­ten Be­ru­fes aus­ge­rich­tet ist und aus ei­nem ab­ge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­gang be­steht.
  • We­der der Be­ruf noch die Aus­bil­dung sind in Ih­rem Her­kunfts­staat re­gle­men­tiert: Sie kön­nen aber ei­ne min­des­tens ein­jäh­ri­ge ein­schlä­gi­ge Be­rufs­er­fah­rung in Voll­zeit­tä­tig­keit oder län­ge­re ent­spre­chen­de Zeit­räu­me in Teil­zeit­tä­tig­keit nach­wei­sen. Sie müs­sen die Be­rufs­er­fah­rung in­ner­halb der letz­ten 10 Jah­re ge­macht ha­ben.  

Sie müs­sen die recht­mä­ßi­ge Nie­der­las­sung im Her­kunfts­staat nach­wei­sen.

Das An­zei­ge­ver­fah­ren ist im Re­gel­fall nicht mit Ge­büh­ren ver­bun­den.

Wenn im Ein­zel­fall die Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on über­prüft wird, kön­nen Ver­wal­tungs­ge­büh­ren ent­ste­hen.

Die Hö­he der Kos­ten rich­tet sich nach den Kos­ten- und Ge­büh­ren­sat­zun­gen der je­weils zu­stän­di­gen Hand­werk­sam­mer HwO.

Die An­zei­ge kann schrift­lich oder elek­tro­nisch per On­line­ver­fah­ren über Ver­wal­tungs­por­ta­le oder di­rekt bei Ih­rer ört­lich zu­stän­di­gen Hand­werks­kam­mer er­fol­gen.

Schrift­li­che An­zei­ge:

  • Ge­hen Sie auf die In­ter­net­sei­te Ih­rer ört­lich zu­stän­di­gen Hand­werks­kam­mer und la­den Sie sich das An­zei­ge­for­mu­lar her­un­ter. Ger­ne kön­nen Sie sich auch di­rekt an Ih­re Hand­werks­kam­mer wen­den und die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen zu­sen­den las­sen.
  • Fül­len Sie das For­mu­lar voll­stän­dig aus und sen­den Sie es zu­sam­men mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen an Ih­re Hand­werks­kam­mer.

On­line-An­zei­ge:

  • Ver­schie­de­ne Ver­wal­tungs­por­ta­le der Län­der se­hen ei­ne On­line-An­zei­ge vor. Zu­dem bie­ten die Hand­werks­kam­mern ei­nen On­line-Zu­gang zu ih­ren Ver­wal­tungs­ver­fah­ren.

In den meis­ten Fäl­len be­steht mit Er­fül­lung der An­zei­ge­pflicht ei­ne Be­rech­ti­gung zur Er­brin­gung der Dienst­leis­tun­gen in Deutsch­land, wenn die recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen wei­ter­hin vor­lie­gen. Zu­sätz­lich soll in­ner­halb ei­nes Mo­nats über die Er­fül­lung der An­zei­ge­pflicht und das Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Be­stä­ti­gung aus­ge­stellt wer­den.

Bei Ge­sund­heits­hand­wer­ken (Au­gen­op­ti­ke­rin­nen und -op­ti­ker, Hör­akus­ti­ke­rin­nen und -akus­ti­ker, Or­tho­pä­die­tech­ni­ke­rin­nen und -tech­ni­ker, Or­tho­pä­die­schuh­ma­che­rin­nen und -schuh­ma­cher, Zahn­tech­ni­ke­rin­nen und -tech­ni­ker) und Schorn­stein­fe­ge­rin­nen und Schorn­stein­fe­gern be­kom­men Sie ent­we­der ei­ne Mit­tei­lung, dass kei­ne Nach­prü­fung der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on er­folgt oder die Be­stä­ti­gung ei­nes po­si­ti­ven Ab­schlus­ses der Über­prü­fung. Erst dann dür­fen Sie Dienst­leis­tun­gen im In­land er­brin­gen.

Die Fort­set­zung der grenz­über­schrei­ten­den Dienst­leis­tungs­er­brin­gung oh­ne we­sent­li­che Än­de­run­gen muss da­nach spä­tes­tens al­le 12 Mo­na­te form­los an­ge­zeigt wer­den.

Wenn al­le Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen, wird die Ein­gangs­be­stä­ti­gung in der Re­gel in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Ein­gang der An­zei­ge und al­ler Un­ter­la­gen aus­ge­stellt.

Wenn ei­ne Über­prü­fung der Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on im Ein­zel­fall not­wen­dig ist, er­hal­ten Sie in der Re­gel in­ner­halb ei­nes Mo­nats ei­ne Mit­te­lung des Er­geb­nis­ses.

Die Än­de­rungs­an­zei­ge hat un­ver­züg­lich zu er­fol­gen, wenn neue zu­las­sungs­pflich­ti­ge Tä­tig­kei­ten in Deutsch­land be­ab­sich­tigt sind, ein Wech­sel der Be­triebs­lei­tung er­folgt oder kei­ne recht­mä­ßi­ge Nie­der­las­sung mehr für die be­ruf­li­che Be­tä­ti­gung im Her­kunfts­staat be­steht.