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Hoch­was­ser­schutz - ge­eig­ne­te Vor­sor­ge­maß­nah­men und Ver­hal­tens­re­geln

Die Hoch­was­ser­ge­fah­ren- und Ri­si­ko­kar­ten wer­den al­le 6 Jah­re über­prüft und ver­öf­fent­licht. Auf der In­ter­net­sei­te https://​geo​port​al.​bafg.​de/​karten/​HWRM/ kann man über ei­ne Adress­su­che die kon­kre­te Ge­fähr­dung bei Über­schwem­mun­gen für das ge­such­te Grund­stück ab­le­sen. Es sind je­weils für die Ge­fah­ren­kar­ten und die Ri­si­ko­kar­ten 3 sta­tis­ti­sche Sze­na­ri­en dar­ge­stellt. Die Ge­fah­ren­kar­ten zei­gen das Aus­maß und die Was­ser­tie­fen bei Über­schwem­mun­gen mit ei­ner häu­fi­gen (al­le 20 Jah­re), mitt­le­ren (al­le 100 Jah­re) und nied­ri­gen Wie­der­kehr­wahr­schein­lich­keit (al­le 200 Jah­re mit Ver­sa­gen der Schutz­an­la­gen). Das Ver­sa­gen der Schutz­an­la­gen bei nied­ri­ger Wie­der­kehr­wahr­schein­lich­keit wird an­ge­nom­men, da sie in der Re­gel auf Er­eig­nis­se be­mes­sen sind, die al­le 100 Jah­re vor­kom­men. Die Hoch­was­ser­ri­si­ko­kar­ten zei­gen für die glei­chen Sze­na­ri­en die im dar­ge­stell­ten Ge­biet ge­fähr­de­ten Nut­zun­gen wie Ein­woh­ner, Wohn­bau­flä­chen und an­de­re Nut­zun­gen. Über die­se Kar­ten kann sich je­der Bür­ger und je­des Un­ter­neh­men in­for­mie­ren, wel­cher Hoch­was­ser­ge­fahr man aus­ge­setzt ist. 

Mit der Dar­stel­lung der Sze­na­ri­en ist be­reits ge­sagt, dass es ei­nen ab­so­lu­ten Schutz ge­gen Hoch­was­ser nicht ge­ben kann. Die An­la­gen wer­den für den Schutz ge­gen ein Hoch­was­ser mit ei­ner be­stimm­ten Wie­der­kehr­wahr­schein­lich­keit (in der Re­gel das 100-jähr­li­che Er­eig­nis) be­mes­sen, ge­baut und un­ter­hal­ten. Ex­tre­m­er­eig­nis­se, d.h. Er­eig­nis­se mit hö­he­ren Was­ser­stän­den als die für die Be­mes­sung er­mit­tel­ten Was­ser­stän­de kön­nen nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Die­se Er­eig­nis­se kön­nen dann zu ei­nem Ver­sa­gen der Schutz­an­la­gen füh­ren. Das be­deu­tet, dass es auch hin­ter Schutz­an­la­gen kei­nen ab­so­lu­ten Schutz gibt. Für den Fall des Ver­sa­gens von Hoch­was­ser­schutz­an­la­gen und dar­aus fol­gen­de Über­schwem­mun­gen soll­te auch hin­ter Schutz­an­la­gen Ei­gen­vor­sor­ge durch hoch­was­ser­an­ge­pass­tes Bau­en be­trie­ben wer­den. Es ist auch mög­lich, sich ge­gen Hoch­was­ser­schä­den zu ver­si­chern. Auch dies ist ein Teil der Ei­gen­vor­sor­ge, wie sie in § 5 Was­ser­haus­halts­ge­setz für al­le Per­so­nen ge­for­dert wird, die von Hoch­was­ser be­droht sein kön­nen.

Über die kon­kre­ten Was­ser­stän­de in den Flie­ß­ge­wäs­sern und Was­ser­stän­de kann man sich über die kos­ten­lo­se App „Mei­ne Pe­gel“ in­for­mie­ren. Es ist auch mög­lich, sich über die­se App Nach­rich­ten bei Über- oder Un­ter­schrei­ten vor­her ein­ge­stell­ter Was­ser­stän­de au­to­ma­tisch schi­cken zu las­sen. 

Noch in die­sem Jahr wer­den Stark­re­gen­ge­fah­ren­kar­ten ver­öf­fent­licht wer­den. Auch die­se Kar­ten wer­den mög­li­che Über­schwem­mun­gen (Aus­maß, Was­ser­tie­fe und Flie­ß­rich­tun­gen) für ein Stark­re­ge­n­er­eig­nis dar­stel­len. Da Stark­re­gen über­all auf­tre­ten kann, wird es ei­ne flä­chen­de­cken­de Kar­te sein. Aus­maß, Was­ser­tie­fe und Flie­ß­rich­tun­gen wer­den sich nur auf­grund der vor­han­de­nen un­ter­schied­li­chen Ge­län­de­ober­flä­chen un­ter­schei­den. Die­se Kar­ten kön­nen dann  In­for­ma­ti­ons­quel­le für die ei­ge­ne Be­trof­fen­heit und die dar­aus ab­zu­lei­ten­den Ei­gen­vor­sor­ge­maß­nah­men sein, wie ver­schließ­ba­re Kel­ler­fens­ter und Tief­ga­ra­gen oder das Set­zen von Hoch­bor­den an Stra­ßen und Geh­we­gen. Auch Kom­mu­nen kön­nen die­se Kar­ten nut­zen, um kom­mu­na­le Maß­nah­men der Nie­der­schlags­ent­wäs­se­rung zu pla­nen oder durch ge­eig­ne­te Spei­cher­be­cken in be­stehen­den Net­zen zu in­te­grie­ren. Auch Maß­nah­men der Ent­sie­ge­lung und Ver­bes­se­rung der Ver­si­che­rungs­mög­lich­kei­ten kön­nen zur Ver­min­de­rung von Schä­den bei­tra­gen.