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Na­vi­ga­ti­on

In­sol­venz­geld Be­wil­li­gung

Ihr Ar­beit­ge­ber be­fin­det sich in Zah­lungs­schwie­rig­kei­ten und bleibt Ih­nen des­halb die Ver­gü­tung schul­dig. Wenn dann ein so­ge­nann­tes In­sol­ven­z­er­eig­nis ein­tritt, steht Ih­nen ab die­sem Zeit­punkt In­sol­venz­geld zu. Ein sol­ches In­sol­ven­z­er­eig­nis kann zum Bei­spiel dar­in be­stehen, dass ge­gen Ih­ren Ar­beit­ge­ber ein In­sol­venz­ver­fah­ren er­öff­net wird. Mit dem In­sol­venz­geld kön­nen Sie Ih­ren Lohn­aus­fall für ma­xi­mal 3 Mo­na­te kom­pen­sie­ren.

In­sol­venz­geld wird rück­wir­kend ge­zahlt. Die Bei­trags­pflicht zur Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ist kei­ne Vor­aus­set­zung. Es kön­nen ge­ring­fü­gig Be­schäf­tig­te, Prak­ti­kan­ten, Stu­den­ten, Rent­ner und Aus­zu­bil­den­de In­sol­venz­geld er­hal­ten. Bei bei­spiels­wei­se ge­schäfts­füh­ren­den Ge­sell­schaf­tern, bei Ge­sell­schaf­tern ei­ner GmbH oder An­ge­hö­ri­gen des Ar­beit­ge­bers ist für ei­nen An­spruch auf In­sol­venz­geld die Ar­beit­neh­mer­ei­gen­schaft nach­zu­wei­sen.

Sie kön­nen es nur für den Lohn be­kom­men, der Ih­nen in den letz­ten 3 Mo­na­ten des Ar­beits­ver­hält­nis­ses vor dem In­sol­ven­z­er­eig­nis nicht ge­zahlt wur­de. Falls Ihr Ar­beits­ver­hält­nis zu­vor be­en­det wur­de, um­fasst der In­sol­venz­geld­zeit­raum die letz­ten 3 Mo­na­te Ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses. 

Sie be­kom­men ge­nau so viel In­sol­venz­geld, wie Sie zu­letzt net­to Ar­beits­ent­gelt er­zielt ha­ben. Die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung bil­det al­ler­dings die Ober­gren­ze. In wel­chem Um­fang Son­der­zah­lun­gen (zum Bei­spiel Weih­nachts­geld) über In­sol­venz­geld er­setzt wer­den kön­nen, hängt von den Re­ge­lun­gen in Ih­rem Ar­beits­ver­trag ab und muss im Ein­zel­fall ge­prüft wer­den. 

Zahlt Ihr Ar­beit­ge­ber auf­grund der In­sol­venz kei­ne Bei­trä­ge zur So­zi­al­ver­si­che­rung, über­nimmt dies die Agen­tur für Ar­beit auf An­trag der Ein­zugs­stel­le (Kran­ken­kas­se). Aus­ste­hen­de Bei­trä­ge wer­den für die letz­ten 3 Mo­na­te Ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses vor dem In­sol­ven­z­er­eig­nis ge­zahlt. 

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.

  • Wi­der­spruch
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt
  • Bit­te er­fra­gen Sie bei Ih­rer Kon­takt­auf­nah­me mit Ih­rer Be­ra­te­rin oder Ih­rem Be­ra­ter, wel­che Un­ter­la­gen Sie im Ein­zel­nen be­nö­ti­gen.

Da­mit Sie In­sol­venz­geld be­kom­men kön­nen, müs­sen be­stimm­te Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sein: 

  • Es liegt ein In­sol­ven­z­er­eig­nis vor, wenn 
    • Er­öff­nung ei­nes In­sol­venz­ver­fah­rens über das Ver­mö­gen Ih­res Ar­beit­ge­bers oder Ih­rer Ar­beit­ge­be­rin oder
    • In­sol­venz­an­trag wird man­gels Mas­se ab­ge­wie­sen oder
    • Be­triebs­tä­tig­keit wird bei of­fen­sicht­li­cher Mas­se­lo­sig­keit voll­stän­dig ein­ge­stellt.
  • Vor dem In­sol­ven­z­er­eig­nis wur­de Ih­nen bis zu 3 Mo­na­te lang kein Ar­beits­ent­gelt ge­zahlt.
  • Als Ar­beit­neh­me­rin oder Ar­beit­neh­mer sind Sie
    • in­ner­halb Deutsch­lands be­schäf­tigt oder
    • vor­über­ge­hend ins Aus­land un­ter Bei­be­hal­tung der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht in Deutsch­land ent­sandt wor­den. 
  • Sie müs­sen durch Be­scheid der Clea­ring­stel­le der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung (Sta­tus­fest­stel­lungs­ver­fah­ren) nach­wei­sen, dass Sie recht­lich als Ar­beit­neh­me­rin oder Ar­beit­neh­mer gel­ten, wenn Sie bei­spiels­wei­se
    • ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter, 
    • Ge­sell­schaf­te­rin oder Ge­sell­schaf­ter ei­ner GmbH oder
    • An­ge­hö­ri­ge be­zie­hungs­wei­se An­ge­hö­ri­ger des Ar­beit­ge­bers oder der Ar­beit­ge­be­rin sind. 
  • Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.

Be­an­tra­gen Sie das In­sol­venz­geld bei der Agen­tur für Ar­beit. Sie kön­nen den An­trag in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch ein­rei­chen.

An­trag in Pa­pier­form ein­rei­chen:

  • Das An­trags­for­mu­lar er­hal­ten Sie bei je­der Agen­tur für Ar­beit oder auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.
  • Fül­len Sie den An­trag voll­stän­dig aus und rei­chen Sie ihn un­ter­schrie­ben in­klu­si­ve der An­la­gen bei Ih­rer Agen­tur für Ar­beit ein.
  • Zur ab­schlie­ßen­den Be­ar­bei­tung ist die In­sol­venz­geld­be­schei­ni­gung er­for­der­lich.
    • Die In­sol­venz­geld­be­schei­ni­gung wird von der In­sol­venz­ver­wal­tung oder von Ih­rer Fir­ma aus­ge­stellt. Sie wird von der Agen­tur für Ar­beit an­ge­for­dert. 
    • Um das Ver­fah­ren zu be­schleu­ni­gen, kön­nen Sie die In­sol­venz­geld­be­schei­ni­gung auch selbst bei der In­sol­venz­ver­wal­tung oder bei Ih­rer Fir­ma be­schaf­fen und dem An­trag gleich bei­fü­gen. Der Vor­druck ist eben­falls bei je­der Agen­tur für Ar­beit oder über das In­ter­net er­hält­lich.
  • Die Agen­tur für Ar­beit prüft Ih­ren An­trag und Ih­re Un­ter­la­gen. Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über die Ent­schei­dung Ih­res An­tra­ges von der Agen­tur für Ar­beit. 

In­sol­venz­geld on­line be­an­tra­gen:

  • Ru­fen Sie das Por­tal "eSer­vices" auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­agen­tur für Ar­beit auf.
  • Mel­den Sie sich mit Ih­rer Be­nut­z­er­ken­nung an und ru­fen Sie den An­trag auf In­sol­venz­geld auf. 
  • Fül­len Sie die On­line-An­trags­stre­cke aus, la­den Sie al­le Un­ter­la­gen als An­la­gen hoch und sen­den Sie den An­trag.
  • Die Agen­tur für Ar­beit prüft Ih­ren An­trag und Ih­re Un­ter­la­gen. Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über die Ent­schei­dung Ih­res An­tra­ges von der Agen­tur für Ar­beit.