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Na­vi­ga­ti­on

Kraft­fahr­zeug­kenn­zei­chen: Aus­stel­lung be­an­tra­gen

Kraft­fahr­zeu­ge mit ei­ner durch die Bau­art be­stimm­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als sechs Ki­lo­me­tern pro Stun­de und de­ren An­hän­ger müs­sen, be­vor sie im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr ver­wen­det wer­den, zu­ge­las­sen und bis auf we­ni­ge Aus­nah­men mit ei­nem Kenn­zei­chen ver­se­hen sein. Auf dem Kenn­zei­chen sind Un­ter­schei­dungs­zei­chen und Er­ken­nungs­num­mer mit schwar­zer Be­schrif­tung auf ei­nem wei­ßen Kenn­zei­chen­schild mit schwarz um­ran­de­tem Grund auf­ge­bracht. Die Kenn­zei­chen müs­sen an der Vor­der- und Rück­sei­te des Kraft­fahr­zeugs vor­han­den und fest an­ge­bracht sein. Bei ein­ach­si­gen Zug­ma­schi­nen ge­nügt die An­brin­gung an der Vor­der­sei­te, bei An­hän­gern und Kraft­rä­dern die An­brin­gung an de­ren Rück­sei­te. Hin­te­re Kenn­zei­chen müs­sen ei­ne Be­leuch­tungs­ein­rich­tung auf­wei­sen.

Amt­li­che Kenn­zei­chen tra­gen ei­ne Stem­pel­pla­ket­te der Zu­las­sungs­be­hör­de. An zu­las­sungs­frei­en An­hän­gern an­ge­brach­te Wie­der­ho­lungs­kenn­zei­chen dür­fen hin­ge­gen kei­ne Stem­pel­pla­ket­te füh­ren.

Fahr­ten, die im Zu­sam­men­hang mit dem Zu­las­sungs­ver­fah­ren ste­hen, ins­be­son­de­re Fahr­ten zur An­brin­gung der Stem­pel­pla­ket­te und Rück­fahr­ten nach Ent­fer­nung der Stem­pel­pla­ket­te dür­fen in­ner­halb des Zu­las­sungs­be­rei­ches und ei­nes an­gren­zen­den Be­rei­ches mit un­ge­stem­pel­ten Kenn­zei­chen durch­ge­führt wer­den. Dies gilt auch für Fahr­ten zur Durch­füh­rung ei­ner Haupt­un­ter­su­chung, Si­cher­heits­prü­fung oder ei­ner Ab­gas­un­ter­su­chung. Vor­aus­set­zung ist je­doch im­mer, dass die Zu­las­sungs­be­hör­de vor­ab ein Kenn­zei­chen zu­ge­teilt hat und dass die­se Fahr­ten von der Kraft­fahr­zeug-Haft­pflicht­ver­si­che­rung er­fasst sind.

Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kön­nen für be­son­de­re Fahr­zeu­ge und Nut­zun­gen spe­zi­el­le Kenn­zei­chen zu­ge­teilt wer­den, wie zum Bei­spiel Old­ti­mer-, Sai­son- und Wech­sel­kenn­zei­chen.

Soll­te ein Kenn­zei­chen zer­stört oder un­le­ser­lich ge­wor­den sein, muss es aus­ge­tauscht wer­den. Ist ei­ne Stem­pel­pla­ket­te oder die Pla­ket­te für die Haupt­un­ter­su­chung be­schä­digt oder hat sie sich ab­ge­löst, muss um­ge­hend ei­ne neue an­ge­bracht wer­den. Da­zu müs­sen die Kenn­zei­chen­schil­der von der Kfz-Zu­las­sungs­be­hör­de neu ab­ge­stem­pelt wer­den. Sind die Kenn­zei­chen ver­lo­ren ge­gan­gen oder sonst ab­han­den­ge­kom­men, sind sie durch neue Kenn­zei­chen­schil­der zu er­set­zen, die von der Kfz-Zu­las­sungs­be­hör­de nach Ab­ga­be ei­ner Ver­si­che­rung an Ei­des statt über den Ver­bleib der al­ten Schil­der neu ab­ge­stem­pelt wer­den.

Aus der ers­ten Buch­sta­ben­grup­pe ei­nes amt­li­chen Kenn­zei­chens lässt sich die je­wei­li­ge Zu­las­sungs­be­hör­de ab­le­sen. Da­nach folgt die in­di­vi­du­el­le Er­ken­nungs­num­mer, die aus Buch­sta­ben und Zif­fern be­steht. Al­le neu zu­ge­las­se­nen oder um­ge­mel­de­ten Fahr­zeu­ge er­hal­ten das Kenn­zei­chen mit dem Eu­ro-Feld.

Der Hin­ter­grund der Kenn­zei­chen ist weiß und re­flek­tie­rend. Die Buch­sta­ben, Zif­fern und der Kenn­zei­chen­rand kön­nen je nach Kenn­zei­chen­art die Far­ben Schwarz, Rot oder Grün ha­ben.

Wech­sel­kenn­zei­chen ha­ben ei­nen be­son­de­ren Auf­bau: sie be­stehen aus ei­nem ge­mein­sa­men Kenn­zei­chen­teil, wel­ches zwi­schen den Fahr­zeu­gen ge­wech­selt wird, und den fahr­zeug­be­zo­ge­nen Tei­len, wel­che fest am je­wei­li­gen Fahr­zeug ver­blei­ben.

Führt das Fahr­zeug ein Kenn­zei­chen, das noch nicht mit dem Eu­ro-Feld aus­ge­stat­tet ist (Zu­las­sung vor dem 1.1.1995), muss bei Aus­lands­fahr­ten (auch in­ner­halb der EU) das Na­tio­na­li­täts­zei­chen für Deutsch­land "D" gut sicht­bar am Fahr­zeug an­ge­bracht wer­den. Ab­hän­gig vom Land kön­nen an­sons­ten ho­he Geld­bu­ßen dro­hen. Bei Rei­sen au­ßer­halb der EU ist ge­ne­rell nach wie vor ein D-Schild an­zu­brin­gen (Aus­nah­me: Schweiz – hier ist das Eu­ro-Kenn­zei­chen aus­rei­chend). Auf dem Na­tio­na­li­täts­schild muss der Buch­sta­be „D“ schwarz und auf ei­ner wei­ßen, el­lip­ti­schen Flä­che auf­ge­bracht sein, de­ren lan­ge Ach­se waa­ge­recht liegt. Die El­lip­sen­ach­sen des ova­len „D-Schil­des“ müs­sen min­des­tens 0,175 m und 0,115 m lang sein. Klei­ne­re Schil­der sind nicht er­laubt. Am Fahr­zeug muss das ova­le Schild links oder rechts au­ßen am hin­te­ren Kenn­zei­chen an­ge­bracht wer­den, vor­zugs­wei­se je­doch links oder oben auf zwei­zei­li­gen Kenn­zei­chen.

Kraft­fahr­zeu­ge, wie zum Bei­spiel Klein­kraft­rä­der, mo­to­ri­sier­te Kran­ken­fahr­stüh­le oder Leicht­kraft­fahr­zeu­ge, wenn sie ei­nem ge­neh­mig­ten Typ ent­spre­chen oder ei­ne Ein­zel­ge­neh­mi­gung er­teilt ist und für sie ei­ne gül­ti­ge Be­triebs­er­laub­nis be­steht, müs­sen ein gül­ti­ges Ver­si­che­rungs­kenn­zei­chen füh­ren, um sie auf Stra­ßen in Be­trieb set­zen zu dür­fen. Die vor­ge­nann­ten Kraft­fahr­zeu­ge dür­fen zu Prü­fungs-, Pro­be- oder Über­füh­rungs­fahr­ten in Be­trieb ge­setzt, wenn ei­ne dem Pflicht­ver­si­che­rungs­ge­setz ent­spre­chen­de Kraft­fahr­zeug-Haft­pflicht­ver­si­che­rung be­steht und das Fahr­zeug ein Kenn­zei­chen mit ro­ter Be­schrif­tung auf wei­ßem rot um­ran­de­tem Grund (ro­tes Kenn­zei­chen) führt.

Die Kenn­zei­chen­schil­der wer­den in der Re­gel von pri­va­ten An­bie­tern her­ge­stellt, die sich in un­mit­tel­ba­rer Nä­he der Zu­las­sungs­be­hör­den an­ge­sie­delt ha­ben. Für die Her­stel­lung ent­ste­hen wei­te­re Kos­ten, die ne­ben den Ge­büh­ren und Aus­la­gen der Zu­las­sungs­be­hör­de zu be­zah­len sind.

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass mit ak­tu­el­ler Mel­de­be­schei­ni­gung
  • bei Ver­tre­tung: ei­ne Ver­tre­tungs­voll­macht ein­schlie­ß­lich Per­so­nal­do­ku­ment des Voll­macht­ge­bers und Per­so­nal­do­ku­ment des Be­voll­mäch­tig­ten, Er­klä­rung, dass der Ver­tre­ter über rück­stän­di­ge Ge­büh­ren, Aus­la­gen und Steu­ern in­for­miert wer­den darf
  • bei Fir­men: Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter und Ge­wer­be­an­mel­dung im Ori­gi­nal oder be­glau­big­ter Ko­pie
  • bei Ver­ei­nen: Aus­zug aus dem Ver­eins­re­gis­ter im Ori­gi­nal oder be­glau­big­ter Ko­pie
  • bei min­der­jäh­ri­gen Fahr­zeug­hal­tern: schrift­li­che Ein­wil­li­gung und Per­so­nal­aus­weis bei­der Er­zie­hungs­be­rech­tig­ten
  • ge­ge­be­nen­falls bis­he­ri­ge Kenn­zei­chen­schil­der
  • ge­ge­be­nen­falls Zu­las­sungs­be­schei­ni­gun­gen oder Be­triebs­er­laub­nis (bei zu­las­sungs­frei­en Fahr­zeu­gen)
  • Nach­weis ei­ner gül­ti­gen Haupt­un­ter­su­chung gem. § 29 StVZO
  • HU-Prüf­be­richt: die Vor­la­ge des Prüf­be­richts über die letz­te Haupt­un­ter­su­chung ist nur dann er­for­der­lich, wenn sich die Fäl­lig­keit der nächs­ten HU nicht aus den Fahr­zeug­do­ku­men­ten er­gibt
  • ggf. Aus­druck der Be­stä­ti­gung der In­ter­ne­t­re­ser­vie­rung

Die Zu­tei­lung von Kenn­zei­chen für zu­las­sungs­pflich­ti­ge Fahr­zeu­ge und die Ab­stem­pe­lung von Kenn­zei­chen­schil­dern sind kos­ten­pflich­tig. Aus­künf­te zur Ge­büh­ren­hö­he er­teilt die zu­stän­di­ge Zu­las­sungs­be­hör­de, die die­se nach der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt) fest­legt. Die Hö­he der Ge­büh­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­auf­wand.

Ver­si­che­rungs­kenn­zei­chen über­lässt der Ver­si­che­rer nach Ab­schluss ei­nes Ver­si­che­rungs­ver­tra­ges und Zah­lung der Prä­mie.

Die Kos­ten für die Kenn­zei­chen­schil­der und ge­ge­be­nen­falls sons­ti­ge Aus­la­gen (Haupt­un­ter­su­chungs­pla­ket­te und Stem­pel­pla­ket­te) sind nicht ent­hal­ten.

Der Zeit­ab­lauf der Be­ar­bei­tung des An­trags auf Zu­tei­lung ei­nes Kenn­zei­chens und de­ren Ab­stem­pe­lung ist von den Um­stän­den des je­wei­li­gen Ein­zel­falls ab­hän­gig (Dau­er der Er­mitt­lun­gen, Ge­schäfts­be­las­tung der be­trof­fe­nen Be­hör­den, Mit­wir­kung der/des Hal­te­rin/Hal­ters) und ist ei­ner all­ge­mein-abs­trak­ten Klä­rung nicht zu­gäng­lich.

Je nach Le­bens­la­ge sind be­stimm­te Fris­ten zu be­ach­ten.

Die Aus­ge­stal­tung von Kenn­zei­chen und ih­re An­brin­gung am Fahr­zeug sind recht­lich vor­ge­ge­ben. Ob Aus­nah­men hier­von mög­lich sind, soll­ten Sie vor­ab mit der für Sie zu­stän­di­gen Zu­las­sungs­be­hör­de klä­ren. Al­le Fahr­zeu­ge, die um­ge­mel­det wer­den oder für die ein neu­es Kenn­zei­chen ver­ge­ben wird, er­hal­ten ein Kenn­zei­chen mit Eu­ro-Feld. Bei frü­her zu­ge­teil­ten Kenn­zei­chen (oh­ne Eu­ro-Feld) muss bei Aus­lands­fahr­ten zu­sätz­lich das Na­tio­na­li­täts­kenn­zei­chen "D" gut sicht­bar am Au­to an­ge­bracht sein.