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Na­vi­ga­ti­on

Kraft­fahr­zeug­kenn­zei­chen: Old­ti­mer­kenn­zei­chen (H-Kenn­zei­chen) für ein vor 30 oder mehr Jah­ren zu­ge­las­se­nes Fahr­zeug be­an­tra­gen

Ein Old­ti­mer ist ein Fahr­zeug, das zum Zeit­punkt sei­ner Be­gut­ach­tung als Old­ti­mer vor min­des­tens 30 Jah­ren erst­mals in Ver­kehr ge­kom­men ist, wei­test­ge­hend dem Ori­gi­nal­zu­stand ent­spricht, in ei­nem gu­ten Er­hal­tungs­zu­stand ist und zur Pfle­ge des kraft­fahr­zeug­tech­ni­schen Kul­tur­gu­tes dient. Ent­schei­den­de Kri­te­ri­en sind al­lein das Al­ter des Fahr­zeugs und die Be­gut­ach­tung durch ei­nen Sach­ver­stän­di­gen nach § 23 der Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung (StVZO). Die Be­gut­ach­tung er­folgt nach der Richt­li­nie für die Be­gut­ach­tung von Old­ti­mern nach § 23 StVZO. Old­ti­mer dür­fen im All­tags­ver­kehr und zu ge­werb­li­chen Zwe­cken ein­ge­setzt wer­den. Sie dür­fen auch oh­ne Kenn­zeich­nung be­züg­lich ih­rer Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner Schad­stoff­grup­pe durch ent­spre­chen­de Pla­ket­ten nach § 2 Ab­satz 1 der 35. Ver­ord­nung zur Durch­füh­rung des Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­set­zes (BImSchV) in Um­welt­zo­nen ein­fah­ren. Auf An­trag ist für ein Fahr­zeug, für das ein Gut­ach­ten nach § 23 StVZO vor­liegt, ein Old­ti­mer­kenn­zei­chen zu­zu­tei­len. Die­ses von der Zu­las­sungs­be­hör­de zu­zu­tei­len­de Kenn­zei­chen hat aus ei­nem Un­ter­schei­dungs­zei­chen und ei­ner Er­ken­nungs­num­mer zu be­stehen. Es hat als Old­ti­mer­kenn­zei­chen den Kenn­buch­sta­ben „H“ als amt­li­chen Zu­satz hin­ter der Er­ken­nungs­num­mer, der von der Zu­las­sungs­be­hör­de auch in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I und Teil II zu ver­mer­ken ist, zu füh­ren. Der Hal­ter kann zwi­schen dem Old­ti­mer­kenn­zei­chen oder ei­nem Kenn­zei­chen nach § 9 Ab­satz 1 FZV wäh­len. Das Old­ti­mer­kenn­zei­chen gibt es nicht als Sai­son­kenn­zei­chen nach § 10 Ab­satz 3 FZV. Das Old­ti­mer­kenn­zei­chen wird nur für ein be­stimm­tes Fahr­zeug zu­ge­teilt. Hal­ter, die meh­re­re Old­ti­mer be­sit­zen, die sie zur Teil­nah­me an Old­ti­mer­ver­an­stal­tun­gen in Be­trieb set­zen, kön­nen die Mög­lich­kei­ten des § 43 FZV nut­zen und ro­te Old­ti­mer­kenn­zei­chen ver­wen­den. Ist be­reits ein Old­ti­mer­kenn­zei­chen zu­ge­teilt, kann kein ro­tes Old­ti­mer­kenn­zei­chen nach § 43 FZV zu­ge­teilt wer­den. Um­ge­kehrt gilt das Glei­che. Für Fahr­zeu­ge mit Old­ti­mer­kenn­zei­chen gel­ten grund­sätz­lich al­le Vor­schrif­ten, die auch für Fahr­zeu­ge mit Kenn­zei­chen nach § 9 Ab­satz 1 FZV an­zu­wen­den sind.

Die Ein­stu­fung ei­nes Fahr­zeugs als Old­ti­mer ist mit ver­schie­de­nen Vor­tei­len für Sie ver­bun­den, zum Bei­spiel:

  • Steu­er­erleich­te­run­gen,
  • Ver­si­che­rungs­vor­tei­le und
  • das recht­lich zu­läs­si­ge Ein­fah­ren in Um­welt­zo­nen, auch wenn das Fahr­zeug be­züg­lich sei­ner Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner Schad­stoff­grup­pe nicht mit ei­ner Pla­ket­te nach § 2 Ab­satz 1 der 35. BImSchV ge­kenn­zeich­net ist.

Wi­der­spruch

  • An­trag auf Zu­las­sung des Fahr­zeugs als Old­ti­mer
  • mit An­ga­ben bei na­tür­li­chen Per­so­nen über Fa­mi­li­en­na­me, Ge­burts­na­me, Vor­na­men, vom Hal­ter an­ge­ge­be­ner Or­dens- oder Künst­ler­na­men, Da­tum und Ort der Ge­burt, Staat der Ge­burt (wenn der Ge­burts­ort nicht be­kannt ist), Ge­schlecht und An­schrift des Hal­ters (gül­ti­ger Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass mit Mel­de­be­stä­ti­gung, die nicht äl­ter als drei Mo­na­te ist)
  • bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen und Be­hör­den der Na­me oder Be­zeich­nung und An­schrift
  • bei Ver­ei­ni­gun­gen be­nann­ter Ver­tre­ter mit den An­ga­ben wie bei na­tür­li­chen Per­so­nen und dem Na­men der Ver­ei­ni­gung
  • bei Ver­tre­tung mit schrift­li­cher Voll­macht zu­sätz­lich:
    • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass mit Mel­de­be­stä­ti­gung des Be­voll­mäch­tig­ten, die nicht äl­ter als drei Mo­na­te ist.
  • um ei­ne Steu­er­ver­güns­ti­gung zu be­an­tra­gen zu­sätz­lich:
    • An­trag, der von dem schwer­be­hin­der­ten Men­schen ei­gen­hän­dig zu un­ter­schrei­ben ist, bei Ver­tre­tung ist ei­ne Voll­macht vor­zu­le­gen
    • gül­ti­ger, von der zu­stän­di­gen Ver­sor­gungs­be­hör­de aus­ge­stell­ter Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis (ge­ge­be­nen­falls als be­glau­big­te Ko­pie) und
    • Bei­blatt zum Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis
    • Nach­weis der Ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung über das Fahr­zeug
  • Bei Fir­men:
    • na­tür­li­che Per­so­nen: Ge­wer­be­an­mel­dung
    • ju­ris­ti­sche Per­so­nen: Ge­wer­be­an­mel­dung und Han­dels­re­gis­ter­aus­zug, per­sön­li­ches Er­schei­nen der Ge­schäfts­füh­rung oder ei­ner Per­son mit ei­ner von ihr un­ter­schrie­be­nen Voll­macht
    • Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts (GbR): Ge­sell­schaf­ter­ver­trag und Voll­macht der zeich­nungs­be­rech­tig­ten Per­so­nen laut Ver­trag, zu­sam­men mit der Er­klä­rung, auf wel­che na­tür­li­che Per­son die Zu­las­sung er­fol­gen soll, die von al­len Ge­sell­schaf­tern durch Un­ter­schrift zu be­stä­ti­gen ist
  • Elek­tro­ni­sche Ver­si­che­rungs­be­stä­ti­gung
  • SE­PA-Last­schrift­man­dat für die Kraft­fahr­zeug­steu­er (Ein For­mu­lar liegt der Zu­las­sungs­be­hör­de vor.)
  • ge­ge­be­nen­falls Re­ser­vie­rungs­be­stä­ti­gung für ein Wunsch­kenn­zei­chen
  • Wenn das Fahr­zeug zu­ge­las­sen ist, zu­sätz­lich:
    • Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I (Fahr­zeug­schein)
    • Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief)
    •  die bis­her zu­ge­teil­ten Kenn­zei­chen
    • Gut­ach­ten nach § 23 StVZO (Gut­ach­ten für die Ein­stu­fung ei­nes Fahr­zeugs als Old­ti­mer) und Haupt­un­ter­su­chung
  • Wenn das Fahr­zeug still­ge­legt wur­de, zu­sätz­lich:
    • Still­le­gungs­be­schei­ni­gung
    • Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief)
    • Gut­ach­ten nach § 23 StVZO (Gut­ach­ten für die Ein­stu­fung ei­nes Fahr­zeugs als Old­ti­mer) in Ver­bin­dung mit ei­ner Un­ter­su­chung im Um­fang ei­ner Haupt­un­ter­su­chung und er­for­der­li­chen­falls Si­cher­heits­prü­fung
  • Wenn kei­ne Be­triebs­er­laub­nis vor­han­den ist zu­sätz­lich:
    • Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief)
    • Gut­ach­ten nach § 23 StVZO (Gut­ach­ten für die Ein­stu­fung ei­nes Fahr­zeugs als Old­ti­mer) und Haupt­un­ter­su­chung und er­for­der­li­chen­falls Si­cher­heits­prü­fung
    • Gut­ach­ten nach § 21 StVZO

Bit­te le­gen Sie Ori­gi­nal­do­ku­men­te oder amt­lich be­glau­big­te Ko­pi­en vor.

  • Fahr­zeu­ge, die vor min­des­tens 30 Jah­ren in Ver­kehr ge­kom­men sind,
  • wei­test­ge­hend dem Ori­gi­nal­zu­stand ent­spre­chen, sich in ei­nem gu­ten Er­hal­tungs­zu­stand be­fin­den und zur Pfle­ge des kraft­fahr­zeug­tech­ni­schen Kul­tur­gu­tes die­nen
  • Gut­ach­ten nach § 23 StVZO, das die Ei­gen­schaf­ten als Old­ti­mer nach­weist

Zu­sätz­li­che Vor­aus­set­zun­gen im Rah­men ei­nes Zu­las­sungs­ver­fah­rens sind:

  • kei­ne rück­stän­di­gen Ge­büh­ren und Aus­la­gen aus vor­her­ge­gan­ge­nen Zu­las­sun­gen von mehr als 10,00 EUR
  • kei­ne Kfz-Steu­er­schul­den von 5,00 EUR oder mehr, in­klu­si­ve al­ler Säum­nis­zu­schlä­ge, Zin­sen und Ver­spä­tungs­zu­schlä­ge

Es fal­len für die Zu­tei­lung ei­nes Old­ti­mer-Kenn­zei­chens Ge­büh­ren nach der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr an, die von der Zu­las­sungs­be­hör­de fest­ge­setzt wer­den. Die Hö­he der Ge­büh­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­auf­wand: von 25,60 EUR bis 205,00 EUR. Die Kos­ten für die Kenn­zei­chen, Gut­ach­ten oder sons­ti­ge Aus­la­gen sind in den Ge­büh­ren nicht ent­hal­ten. Ge­naue In­for­ma­tio­nen hier­zu er­teilt die zu­stän­di­ge Zu­las­sungs­be­hör­de.

Bei der per­sön­li­chen Be­an­tra­gung:

Wenn Sie Ih­ren Old­ti­mer bei Ih­rer zu­stän­di­gen Zu­las­sungs­be­hör­de an­mel­den, er­hal­ten Sie ei­ne Kenn­zei­chen­kom­bi­na­ti­on vor Ort zu­ge­teilt. Die Zu­las­sungs­be­hör­de kann ver­lan­gen, dass Sie das Fahr­zeug vor­füh­ren. Mit die­ser Zu­tei­lung:

  • las­sen Sie die Kenn­zei­chen­schil­der fer­ti­gen
  • las­sen Sie die Pla­ket­ten von der Zu­las­sungs­be­hör­de auf den Kenn­zei­chen­schil­dern an­brin­gen
  • brin­gen Sie die Kenn­zei­chen­schil­der fest an den vor­ge­se­he­nen Stel­len am Fahr­zeug an.

Bei der On­line-Be­an­tra­gung:

Sie kön­nen ein Old­ti­mer­kenn­zei­chen nur on­line be­an­tra­gen, wenn das Fahr­zeug be­reits zu­vor ein­mal ein Old­ti­mer­kenn­zei­chen hat­te. Wenn Sie ein Old­ti­mer­kenn­zei­chen über das i-Kfz Por­tal be­an­tra­gen:

  • wird die Zu­tei­lung ei­nes Old­ti­mer­kenn­zei­chens di­rekt ins Zen­tra­le Fahr­zeug­re­gis­ter ein­ge­tra­gen
  • er­hal­ten Sie das Old­ti­mer­kenn­zei­chen als Be­scheid per Mail oder als Down­load
  • las­sen Sie die Kenn­zei­chen­schil­der prä­gen
  • brin­gen die Pla­ket­ten der Zu­las­sungs­be­hör­de auf den Kenn­zei­chen­schil­dern an
  • be­fes­ti­gen Sie die­se ord­nungs­ge­mäß an der vor­ge­se­he­nen Stel­le am Fahr­zeug.

Für bei­de An­trags­ar­ten gilt:

Bei Um­mel­dung ei­nes Fahr­zeugs kön­nen Sie auf An­trag die bis­he­ri­gen Kenn­zei­chen wie­der zu­ge­teilt be­kom­men. Dies gilt auch, wenn Sie das Kenn­zei­chen für die Wie­der­zu­las­sung Ih­res Fahr­zeugs re­ser­viert ha­ben.

Lie­gen al­le Un­ter­la­gen vor, er­folgt die Be­ar­bei­tung und Ent­schei­dung der Zu­las­sungs­be­hör­de so­fort.

Be­züg­lich der Zu­tei­lung ei­nes Old­ti­mer­kenn­zei­chens durch die Zu­las­sungs­be­hör­de gibt es kei­ne Frist.

Es gibt fol­gen­de Hin­wei­se:                

Oh­ne amt­li­che Kenn­zei­chen dür­fen Fahr­zeu­ge nicht auf öf­fent­li­chen Flä­chen be­wegt oder ab­ge­stellt wer­den. Die Kenn­zei­chen­schil­der dür­fen nicht spie­geln, ver­deckt oder ver­schmutzt sein und müs­sen ent­spre­chend den recht­li­chen Vor­ga­ben am Fahr­zeug an­ge­bracht sein.

Be­stimm­te Kenn­zei­chen­kom­bi­na­tio­nen sind län­der­spe­zi­fisch ge­sperrt.

Al­le Be­stim­mun­gen der FZV und der StVZO fin­den auf Old­ti­mer, die ein H-Kenn­zei­chen füh­ren, An­wen­dung, die auch für Fahr­zeu­ge mit all­ge­mei­nem Kenn­zei­chen gel­ten, z.B. über die Haft­pflicht­ver­si­che­rung, über die Pflicht zur re­gel­mä­ßi­gen Haupt­un­ter­su­chung und Si­cher­heits­prü­fung (§ 29 Ab­satz 1 StVZO) usw. Nach § 2 Ab­satz 3 der Fünf­und­drei­ßigs­ten Ver­ord­nung zur Durch­füh­rung des Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­set­zes sind seit dem 8. De­zem­ber 2007 Old­ti­mer, die ein H-Kenn­zei­chen nach § 10 Ab­satz 1 FZV oder ein ro­tes Old­ti­mer-Kenn­zei­chen (§ 43 FZV) füh­ren, und ver­gleich­ba­re Old­ti­mer aus an­de­ren EU- und EWR-Staa­ten so­wie der Tür­kei von den Ver­kehrs­ver­bo­ten nach § 40 Ab­satz 1 des Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­set­zes auch dann aus­ge­nom­men, wenn sie be­züg­lich ih­rer Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner Schad­stoff­grup­pe nicht mit ei­ner Pla­ket­te nach § 2 Ab­satz 1 der 35. BImSchV ge­kenn­zeich­net sind.