Home
Na­vi­ga­ti­on

Krank­heits­er­re­ger: Er­laub­nis zum Um­gang be­an­tra­gen

Ei­ne Er­laub­nis nach dem In­fek­ti­ons­schutz­ge­setz be­nö­ti­gen Sie, wenn Sie als ver­ant­wort­li­che Per­son Krank­heits­er­re­ger nach Deutsch­land ein­füh­ren, aus Deutsch­land aus­füh­ren, auf­be­wah­ren, ab­ge­ben oder mit ih­nen ar­bei­ten wol­len.

Aus­nah­men von der Er­laub­nis­pflicht be­stehen für fol­gen­de Per­so­nen­krei­se be­zie­hungs­wei­se Tä­tig­kei­ten:

  • Ärz­te, Zahn­ärz­te und Tier­ärz­te, die mi­kro­bio­lo­gi­sche Un­ter­su­chun­gen zur Dia­gnos­tik bei den ei­ge­nen Pa­ti­en­ten durch­füh­ren
  • Per­so­nen, die Ar­bei­ten zur mi­kro­bio­lo­gi­schen Qua­li­täts­si­che­rung durch­füh­ren und die er­for­der­li­che Sach­kun­de be­sit­zen und auf An­trag von der zu­stän­di­gen Be­hör­de von der Er­laub­nis­pflicht frei­ge­stellt wer­den
  • Mit­ar­bei­ter, die un­ter der Auf­sicht ei­ner Per­son ar­bei­ten, die über ei­ne Er­laub­nis ver­fügt oder von der Er­laub­nis­pflicht aus­ge­nom­men ist
  • be­stimm­te Ver­fah­ren (z. B. Ste­ri­li­täts­prü­fun­gen)

Hin­weis: Krank­heits­er­re­ger im Sin­ne des In­fek­ti­ons­schutz­ge­set­zes sind Vi­ren, Bak­te­ri­en, Pil­ze und Pa­ra­si­ten so­wie ein sons­ti­ges bio­lo­gi­sches trans­mis­si­bles Agens, das bei Men­schen ei­ne In­fek­ti­on oder über­trag­ba­re Krank­heit ver­ur­sa­chen kann.

LA­GuS - Er­laub­nis­se zum Um­gang mit Krank­heits­er­re­gern

Sie kön­nen den form­lo­sen An­trag schrift­lich oder per­sön­lich stel­len.

So­weit Sie den An­trag schrift­lich bei der zu­stän­di­gen Stel­le ein­rei­chen, muss die­ser hand­schrift­lich un­ter­schrie­ben oder mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten elek­tro­ni­schen Si­gna­tur ver­se­hen sein.

Un­ter­la­gen:

  • Ta­bel­la­ri­sche Auf­lis­tung der aka­de­mi­schen Aus­bil­dung des An­trag­stel­len­den
  • Be­glau­big­te Ko­pie des Ab­schlus­ses ei­nes me­di­zi­ni­schen oder na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­ums mit mi­kro­bio­lo­gi­schen In­hal­ten (z. B. Di­plom­ur­kun­de, Pro­mo­ti­ons­ur­kun­de)
  • Be­stä­ti­gung zum Nach­weis ei­ner min­des­tens zwei­jäh­ri­gen haupt­be­ruf­li­chen Tä­tig­keit mit Krank­heits­er­re­gern durch den be­tref­fen­den Ar­beit­ge­ber
  • Al­ter­na­tiv der Nach­weis ei­ner gleich­wer­ti­gen Tä­tig­keit zum Er­werb der Sach­kennt­nis
  • Wenn Sie Ih­ren Wohn­sitz in Deutsch­land ha­ben, be­nö­ti­gen Sie in der Re­gel ein Füh­rungs­zeug­nis ge­mäß § 30 Abs. 5 Bun­des­zen­tral­re­gis­ter­ge­setz
  • Wenn Sie Ih­ren Wohn­sitz im Aus­land ha­ben, be­nö­ti­gen Sie Do­ku­men­te aus Ih­rem Hei­mat­land, die nach­wei­sen, dass Sie die per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit zur Aus­übung der ge­wünsch­ten Dienst­leis­tung be­sit­zen.
  • ggf. Ap­pro­ba­ti­ons­ur­kun­de (Arzt­vor­be­halt, sie­he § 47 Abs. 4 IfSG)
  • ggf. Pu­bli­ka­ti­ons­lis­te
  • Form­lo­se Er­klä­rung zur Zu­ver­läs­sig­keit im Um­gang mit Krank­heits­er­re­gern

Bei der Über­prü­fung der per­sön­li­chen Zu­ver­läs­sig­keit kann die ge­neh­mi­gen­de Be­hör­de im Ein­zel­fall ne­ben den auf­ge­führ­ten Do­ku­men­ten wei­te­re Do­ku­men­te an­for­dern, die ge­eig­net sind, ei­ne Aus­sa­ge über Ih­re per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit als An­trag­stel­ler zu tref­fen.

Die Er­laub­nis zur Tä­tig­keit mit Krank­heits­er­re­gern wird Ih­nen er­teilt, wenn Sie

  • die er­for­der­li­che Sach­kennt­nis be­sit­zen und
  • sich bis­her als zu­ver­läs­sig in Be­zug auf die Tä­tig­keit mit Krank­heits­er­re­gern er­wie­sen ha­ben.

Die er­for­der­li­che Sach­kennt­nis kön­nen Sie durch den Ab­schluss ei­nes Stu­di­ums der Hu­man-, Zahn- oder Ve­te­ri­när­me­di­zin, der Phar­ma­zie oder den Ab­schluss ei­nes na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fach­hoch­schul- oder Uni­ver­si­täts­stu­di­ums mit mi­kro­bio­lo­gi­schen In­hal­ten so­wie ei­ne min­des­tens zwei­jäh­ri­ge haupt­be­ruf­li­che Tä­tig­keit mit Krank­heits­er­re­gern nach­wei­sen.

Auch ei­ne an­de­re, min­des­tens zwei­jäh­ri­ge haupt­be­ruf­li­che Tä­tig­keit auf dem Ge­biet der Bak­te­rio­lo­gie, My­ko­lo­gie, Pa­ra­si­to­lo­gie oder Vi­ro­lo­gie wird als Nach­weis der Sach­kennt­nis an­er­kannt, wenn Sie da­bei ei­ne gleich­wer­ti­ge Sach­kennt­nis er­wor­ben ha­ben.

Wer­den die Vor­aus­set­zun­gen nicht voll­stän­dig er­füllt, kommt die Er­tei­lung ei­ner ein­ge­schränk­ten Er­laub­nis in Be­tracht.

Die Hö­he der Ge­bühr be­misst sich nach dem ent­ste­hen­den Zeit­auf­wand, be­trägt je­doch min­des­tens EUR 125,00 (Ta­rif­stel­le 3.4.1)

An­trag­stel­lung durch Ein­rei­chen der er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen

Über den An­trag ist in ei­ner Frist von 3 Mo­na­ten zu ent­schei­den. Bei Voll­stän­dig­keit der Un­ter­la­gen be­trägt die Be­ar­bei­tungs­dau­er ge­wöhn­lich 2-3 Wo­chen.

Sie be­nö­ti­gen die Er­laub­nis durch die Be­hör­de früh­zei­tig, da­mit Sie ei­ne Auf­nah­me von Tä­tig­kei­ten mit Krank­heits­er­re­gern min­des­tens 30 Ta­ge vor dem ge­plan­ten Ter­min an­zei­gen kön­nen.

Die er­teil­te Er­laub­nis ist bun­des­weit gül­tig. Zu­sätz­lich zur Er­laub­nis ist die erst­ma­li­ge Auf­nah­me von Tä­tig­kei­ten mit Krank­heits­er­re­gern nach § 49 IfSG an­zei­ge­pflich­tig.