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Na­vi­ga­ti­on

Leis­tun­gen nach Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz (Asyl­bLG) be­an­tra­gen

Wenn Sie nicht die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit ha­ben und auch kei­nem Mit­glied­staat der EU an­ge­hö­ren und sich in Deutsch­land auf­hal­ten, kön­nen Sie un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Leis­tun­gen nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz er­hal­ten. Da­bei han­delt es sich um die so­ge­nann­ten Grund­leis­tun­gen, Leis­tun­gen bei Krank­heit, Schwan­ger­schaft und Ge­burt so­wie sons­ti­gen Leis­tun­gen.
Die Grund­leis­tun­gen sol­len den not­wen­di­gen Be­darf zur Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts de­cken. Das hei­ßt zum Bei­spiel Er­näh­rung, Un­ter­kunft, Hei­zung, Klei­dung, Kör­per­pfle­ge und Haus­halts­gü­ter. Au­ßer­dem sind Leis­tun­gen für den not­wen­di­gen per­sön­li­chen Be­darf mög­lich, wel­che die Teil­ha­be am ge­sell­schaft­li­chen Le­ben si­chern sol­len.

Die Leis­tun­gen bei Schwan­ger­schaft und Ge­burt er­gän­zen zu­sätz­lich Mehr­be­dar­fe für wer­den­de Müt­ter. Das kann zum Bei­spiel Schwan­ger­schafts­klei­dung oder ei­ne Ba­by-Erst­aus­stat­tung (zum Bei­spiel Win­deln und ei­ne Wi­ckel­ta­sche) sein.

Die Ge­sund­heits­leis­tun­gen sol­len Ih­re ge­sund­heit­li­che Ver­sor­gung ge­währ­leis­ten, wenn Sie nicht bei ei­ner Kran­ken­kas­se ver­si­chert sind. Bei der ge­sund­heit­li­chen Ver­sor­gung han­delt es sich um die Be­hand­lung von ei­nem Arzt oder ei­ner Ärz­tin, wenn Sie akut er­krankt sind oder un­ter Schmer­zen lei­den. Au­ßer­dem kön­nen Sie die er­for­der­li­chen Schutz­imp­fun­gen (zum Bei­spiel ge­gen In­flu­en­za) und me­di­zi­nisch ge­bo­te­nen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen er­hal­ten. Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen sind re­gel­mä­ßi­ge Un­ter­su­chun­gen, um Krank­hei­ten früh zu er­ken­nen und zu be­han­deln.

Die Sons­ti­gen Leis­tun­gen rich­ten sich ins­be­son­de­re an spe­zi­el­le Fäl­le. Das kön­nen be­son­de­re Leis­tun­gen zur Si­che­rung des Le­bens­un­ter­halts oder für Be­dürf­nis­se von Kin­dern sein, zum Bei­spiel Aus­stat­tung mit Schul­be­darf und Ein­glie­de­rungs­hil­fe für be­hin­der­te Kin­der. Ein­glie­de­rungs­hil­fen hel­fen, am ge­mein­schaft­li­chen Le­ben teil­ha­ben zu kön­nen. Auch mög­lich sind Leis­tun­gen für be­stimm­te Dol­met­scher­kos­ten und Kos­ten für die Be­schaf­fung ei­nes Pas­ses.

Die Leis­tun­gen sind mög­lich, wenn Ihr ver­füg­ba­res Ein­kom­men und Ver­mö­gen auf­ge­braucht oder nicht aus­rei­chend ist und Sie kei­ne Leis­tun­gen nach SGB II/SGB XII er­hal­ten. Wenn Sie nicht al­lein woh­nen, wer­den die Ein­künf­te von Fa­mi­li­en­mit­glie­dern, mit de­nen Sie zu­sam­men woh­nen, be­rück­sich­tigt. Als Fa­mi­li­en­mit­glie­der gel­ten in die­sem Zu­sam­men­hang Ihr Le­bens­part­ner oder Ehe­gat­te, be­zie­hungs­wei­se Ih­re Le­bens­part­ne­rin oder Ehe­gat­tin, so­wie (min­der­jäh­ri­ge) Kin­der.

Die Leis­tun­gen nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz kön­nen als Sach- oder Geld­leis­tun­gen er­bracht wer­den. Ab­hän­gig von Ih­rer Wohn­si­tua­ti­on und dem Ort, an dem Sie sich auf­hal­ten, kön­nen sich die ge­währ­ten Leis­tun­gen in Art und Hö­he un­ter­schei­den. Die Aus­zah­lung ist ne­ben der Aus­zah­lung als Sach- oder Geld­leis­tung auch in Form von Wert­gut­schei­nen oder an­der­wei­tig mög­lich. Kos­ten der Un­ter­kunft und Hei­zung wer­den bei der Be­rech­nung Ih­res An­spru­ches im Re­gel­fall durch den zu­stän­di­gen Trä­ger be­rück­sich­tigt. Ob die Un­ter­stüt­zung in Form von Geld- oder Sach­leis­tun­gen er­folgt, hängt von den Um­stän­den Ih­res Ein­zel­fal­les ab. Die Hö­he der ge­währ­ten Leis­tun­gen wer­den re­gel­mä­ßig an­ge­passt und sind nach dem Al­ter und der Wohn­si­tua­ti­on ge­staf­felt.

Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -

Die Leis­tun­gen nach § 3 Asyl­bLG wer­den, mit Aus­nah­me des Be­dar­fes an Un­ter­kunft und Hei­zung als Geld­leis­tung ge­währt. Die­se Leis­tung wird am Zahl­tag, grund­sätz­lich der ers­te Mitt­woch ei­nes Mo­nats, im Zeit­fens­ter von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr im Haus 5 der Ge­mein­schafts­un­ter­kunft Sa­tower Str., Sa­tower Str. 129/130, 18059 Ros­tock aus­ge­zahlt.

Leis­tungs­emp­fän­ger von Ana­log­leis­tun­gen nach § 2 Asyl­bLG er­hal­ten die­se grund­sätz­lich per Über­wei­sung auf ein Kon­to. Ver­fügt der Emp­fän­ger über kein Kon­to, so wer­den die Leis­tun­gen Bar aus­ge­zahlt (Ver­fah­ren wie bei § 3 Asyl­bLG).

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der So­zi­al­be­hör­de in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be.
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird.
  • aus­ge­füll­ter An­trag
  • Nach­weis über ak­tu­el­len Auf­ent­halt (zum Bei­spiel Rei­se­pass, Auf­ent­halts­ge­stat­tung, Dul­dung)
  • Nach­wei­se über Ver­mö­gen (zum Bei­spiel Kon­to­aus­zü­ge über Kon­ten und Wert­an­la­gen im In- und Aus­land, Fahr­zeu­ge, Schmuck, Im­mo­bi­li­en)
  • Nach­wei­se über Ein­kom­men al­ler Fa­mi­li­en­mit­glie­der im Haus­halt (zum Bei­spiel Lohn­ab­rech­nun­gen, Ren­ten­be­schei­de, Kin­der­geld, BA­föG, Un­ter­halts­vor­schuss)
  • ge­ge­be­nen­falls Nach­weis über Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung
  • ge­ge­be­nen­falls leis­tungs­be­zo­ge­ne Nach­wei­se
    • Mut­ter­pass
    • Schul­be­schei­ni­gung
    • Kos­ten­vor­anschlä­ge
    • Bei ver­wal­tungs­recht­li­chen Mit­wir­kungs­pflich­ten: Be­schei­de und Auf­for­de­run­gen der Aus­län­der­be­hör­de
  • ge­ge­be­nen­falls Nach­wei­se über Ver­si­che­run­gen und Fahrt­kos­ten (bei Er­werbs­tä­tig­keit)
  • ge­ge­be­nen­falls Nach­weis über frü­he­re So­zi­al­leis­tun­gen (Auf­he­bungs­be­scheid des Job­cen­ters, Ein­stel­lungs­be­schei­de an­de­rer Kom­mu­nen)
  • ge­ge­be­nen­falls Miet­ver­trag und Nach­wei­se über ak­tu­el­le Miet­hö­he, Heiz­kos­ten und Strom
  • ge­ge­be­nen­falls Hei­rats­ur­kun­de, Schei­dungs­ur­teil, Nach­weis über Ehe­gat­ten­un­ter­halt
  • ge­ge­be­nen­falls Nach­weis über Um­gangs­recht (bei im In­land ge­trennt­le­ben­den El­tern)
Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -

 

  • ak­tu­ell gül­ti­ges Do­ku­ment über den Auf­ent­halts­sta­tus
  • ggf. Zu­wei­sungs- bzw. Um­ver­tei­lungs­ent­schei­dung
  • ggf. Miet­ver­trag, Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­nach­wei­se

 

  • Sie kom­men aus ei­nem Dritt­staat und ha­ben kei­ne Staats­an­ge­hö­rig­keit ei­nes EU-Staa­tes.
  • Sie hal­ten sich im Bun­des­ge­biet auf.
  • Sie er­fül­len ei­ne der fol­gen­den Kri­te­ri­en:
    • Sie ha­ben ei­ne Auf­ent­halts­ge­stat­tung nach dem Asyl­ge­setz.
    • Sie ha­ben ein Asyl­ge­such ge­äu­ßert und er­fül­len nicht die in § 1 Abs. 1 Nrn. 1, 2 bis 5 und 7 Asyl­bLG ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen.
    • Sie wol­len über ei­nen Flug­ha­fen ein­rei­sen und die Ein­rei­se ist (noch) nicht ge­stat­tet.
    • Sie ha­ben ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis nach §§ 23 (1), oder 25 (4) S. 1 Auf­en­thG.
    • Sie ha­ben ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis nach § 25 (5) Auf­en­thG, so­fern die Ent­schei­dung über die Aus­set­zung ih­rer Ab­schie­bung noch nicht 18 Mo­na­te zu­rück­liegt.
    • Sie ha­ben ei­ne Dul­dung nach § 60a Auf­en­thG.
    • Ih­re Dul­dung ist ab­ge­lau­fen.
    • Sie sind Ehe­gatt:in, Le­bens­part­ner:in oder min­der­jäh­ri­ges Kind der zu­vor ge­nann­ten Per­so­nen.
    • Sie stel­len ei­nen Fol­ge­an­trag nach § 71 AsylG oder ei­nen Zweit­an­trag nach § 71a AsylG.
    • Sie ha­ben ei­nen Auf­ent­halts­ti­tel be­an­tragt, aber noch kei­ne Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de er­hal­ten.
    • Sie ha­ben Ihr Ein­kom­men und Ver­mö­gen, über wel­ches Sie ver­fü­gen kön­nen, auf­ge­braucht oder die­ses ist nicht aus­rei­chend zur Si­cher­stel­lung des Le­bens­un­ter­halts.
    • Sie ha­ben kei­nen An­spruch auf Leis­tun­gen der Grund­si­che­rung für Ar­beits­su­chen­de (SGB II) oder auf Hil­fe zum Le­bens­un­ter­halt oder Grund­si­che­rung nach dem So­zi­al­ge­setz­buch Zwölf­tes Buch (SGB XII).
    • Sie ha­ben kei­nen An­spruch auf ei­ne ge­setz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung (zum Bei­spiel Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung).
    • Bei An­trag­stel­lung in ei­ner kom­mu­na­len Be­hör­de müs­sen Sie ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in die­ser Kom­mu­ne ha­ben oder die­ser zu­ge­wie­sen sein.

Leis­tun­gen nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz kön­nen form­los be­an­tragt wer­den.
Es emp­fiehlt sich, ei­nen per­sön­li­chen Ter­min zur Be­ra­tung mit Ih­rer zu­stän­di­gen Stel­le zu ver­ein­ba­ren. Neh­men Sie zu dem Ter­min bit­te al­le er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen mit.

  • Sie stel­len den An­trag bei Ih­rer ört­lich zu­stän­di­gen Stel­le oder über das On­line-Por­tal.
  • Sie rei­chen die er­for­der­li­chen Nach­wei­se ein.
  • Die zu­stän­di­ge Be­hör­de prüft Ih­ren An­trag und er­rech­net Ih­re Be­dar­fe.
  • Die zu­stän­di­ge Be­hör­de ent­schei­det über Ih­ren An­trag und teilt Ih­nen das Er­geb­nis mit. Da­zu er­hal­ten Sie ei­nen ent­spre­chen­den Be­scheid von Ih­rer zu­stän­di­gen Be­hör­de.
  • Wur­de Ihr An­trag be­wil­ligt, er­hal­ten Sie ei­nen Be­wil­li­gungs­be­scheid. Wird er ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.
  • In bei­den Fäl­len ent­hält der Be­scheid die Ur­sa­chen der Ent­schei­dung. Au­ßer­dem sind In­for­ma­tio­nen über die Mög­lich­keit ent­hal­ten, ge­gen die Ent­schei­dung Wi­der­spruch zu er­he­ben. Da­zu ist ei­ne An­ga­be zur Frist ent­hal­ten, in­ner­halb der Sie ein Rechts­mit­tel ein­le­gen kön­nen.
  • Der Be­wil­li­gungs­be­scheid ent­hält die Hö­he der zu zah­len­den Leis­tung und den Be­ginn der Zah­lung. Ab dem ge­nann­ten Da­tum wer­den Ih­nen die Ih­nen zu­ste­hen­den Leis­tun­gen durch den zu­stän­di­gen Trä­ger in der Re­gel am Mo­nats­an­fang zur Ver­fü­gung ge­stellt. Die Aus­zah­lung kann je nach Ein­zel­fall un­ter­schied­lich sein, zum Bei­spiel via Bank­über­wei­sung, Bar­aus­zah­lung, Zah­lungs­an­wei­sung zur Ver­rech­nung, Kas­sen­kar­te, Bar­scheck oder Wert­gut­schei­ne.
  • Bei Ge­sund­heits­leis­tun­gen: Je nach Ih­rer zu­stän­di­gen Stel­le er­hal­ten Sie ent­we­der ei­nen Be­hand­lungs­schein oder ei­ne elek­tro­ni­sche Ge­sund­heits­kar­te.
    • Be­hand­lungs­schein: Sie le­gen den Be­hand­lungs­schein in­ner­halb der Frist bei Ih­rer Ärz­tin oder Ih­rem Arzt vor und wer­den be­han­delt. Soll­ten Sie er­neu­te Ge­sund­heits­leis­tun­gen be­nö­ti­gen, muss in der Re­gel ein neu­er An­trag ge­stellt wer­den. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu den Leis­tun­gen und dem Be­hand­lungs­schein er­hal­ten Sie von Ih­rem Trä­ger.
    • Elek­tro­ni­sche Ge­sund­heits­kar­te: Sie le­gen die Ge­sund­heits­kar­te bei Ih­rer Ärz­tin oder Ih­rem Arzt vor und wer­den be­han­delt. Soll­ten Sie er­neu­te Ge­sund­heits­leis­tun­gen be­nö­ti­gen, kön­nen Sie die Ärz­tin oder den Arzt di­rekt auf­su­chen und be­nö­ti­gen kei­nen neu­en An­trag.

Ach­tung: Sie sind ver­pflich­tet, al­le Än­de­run­gen Ih­rer per­sön­li­chen und wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se un­ver­züg­lich Ih­rer zu­stän­di­gen Be­hör­de mit­zu­tei­len.

Leis­tun­gen wer­den ab Be­kannt­wer­den der Be­dürf­tig­keit ge­währt (§ 6b Asyl­bLG i.V.m. § 18 SGB XII). Un­ter­brin­gung und Ver­sor­gung der Asyl­be­wer­ber er­fol­gen grund­sätz­lich ab An­kunft in Deutsch­land.

Ört­lich zu­stän­di­ge So­zi­al­be­hör­de