Home
Na­vi­ga­ti­on

Mehr­fach­an­rech­nung auf mehr als ei­nen Pflicht­ar­beits­platz zur Be­schäf­ti­gung schwer­be­hin­der­ter Men­schen be­an­tra­gen

Als Ar­beit­ge­be­rin oder Ar­beit­ge­ber mit min­des­tens 20 Ar­beits­plät­zen müs­sen Sie 5 Pro­zent Ih­rer Ar­beits­plät­ze mit schwer­be­hin­der­ten oder die­sen gleich­ge­stell­ten Be­schäf­tig­ten be­set­zen (Pflicht­ar­beits­plät­ze).

Wenn Sie als Ar­beit­ge­be­rin oder Ar­beit­ge­ber ei­nen schwer­be­hin­der­ten oder gleich­ge­stell­ten be­hin­der­ten Men­schen be­schäf­ti­gen, kann die­ser auf An­trag auf mehr als 1 Pflicht­ar­beits­platz, höchs­tens 3 Pflicht­ar­beits­plät­ze, an­ge­rech­net wer­den. Vor­aus­set­zung ist, dass des­sen Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben auf be­son­de­re Schwie­rig­kei­ten stö­ßt.

Wenn Sie in Ih­rem Be­trieb ei­nen schwer­be­hin­der­ten oder gleich­ge­stell­ten be­hin­der­ten Men­schen aus­bil­den, wird die­ser kraft Ge­set­zes auf 2 Pflicht­ar­beits­plät­ze an­ge­rech­net.

Wenn Ihr Be­trieb ei­nen schwer­be­hin­der­ten oder gleich­ge­stell­ten be­hin­der­ten Men­schen im An­schluss an ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung über­nimmt oder ein­stellt, wird die­ser kraft Ge­set­zes im 1. Jahr der Be­schäf­ti­gung auf 2 Pflicht­ar­beits­plät­ze an­ge­rech­net.

  • Wi­der­spruch. De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen, wie Sie Wi­der­spruch ein­le­gen, kön­nen Sie dem Be­scheid über Ih­ren An­trag ent­neh­men.
  • Nach­weis, der Schwer­be­hin­der­ten­ei­gen­schaft be­zie­hungs­wei­se Gleich­stel­lung, zum Bei­spiel durch Ko­pie des Schwer­be­hin­der­ten­aus­wei­ses
  • Kon­kre­te Be­grün­dung der Ar­beit­ge­be­rin oder des Ar­beit­ge­bers, wel­che be­son­de­ren Schwie­rig­kei­ten in Be­zug auf den Er­halt des Ar­beits­plat­zes be­stehen.

Um ei­ne Per­son auf mehr als 1 Pflicht­ar­beits­platz an­rech­nen las­sen zu kön­nen, müs­sen Sie fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen be­ach­ten:

  • Ihr Be­trieb be­schäf­tigt min­des­tens 20 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter.
  • Die Per­son ist
    • schwer­be­hin­dert oder
    • ei­nem schwer­be­hin­der­ten Men­schen gleich­ge­stellt.
  • Die Mehr­fach­an­rech­nung kommt ins­be­son­de­re bei der Be­schäf­ti­gung von Men­schen in Fra­ge,
    • die dau­er­haft ei­ne be­son­de­re Hilfs­kraft be­nö­ti­gen, um die Be­schäf­ti­gung aus­füh­ren zu kön­nen,
    • de­ren Be­schäf­ti­gung nicht nur vor­über­ge­hend mit au­ßer­ge­wöhn­li­chen Auf­wen­dun­gen für Ih­ren Be­trieb ver­bun­den ist,
    • die dau­er­haft nur ei­ne we­sent­lich ver­min­der­te Ar­beits­leis­tung er­brin­gen kön­nen,
    • bei de­nen ein Grad der Be­hin­de­rung von we­nigs­tens 50 al­lein in­fol­ge geis­ti­ger oder see­li­scher Be­hin­de­rung vor­liegt,
    • die we­gen Art oder Schwe­re der Be­hin­de­rung kei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­bil­dung im Sin­ne des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes ha­ben,
    • de­ren Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben zu­sätz­lich er­schwert ist (zum Bei­spiel durch feh­len­den fes­ten Wohn­sitz, Dro­gen- oder Straf­ent­las­sungs­hin­ter­grund).
  • Die Be­schäf­ti­gung kann die Mög­lich­keit ei­ner Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben ver­bes­sern. 
  • Sie müs­sen kon­kret dar­le­gen, wel­che be­son­de­ren Schwie­rig­kei­ten in Be­zug auf den Er­halt des Ar­beits­plat­zes ein­ge­tre­ten sind. Als Grün­de kön­nen gel­ten:
    • ei­ne we­sent­li­che Leis­tungs­min­de­rung in­fol­ge der Art und Schwe­re der Be­hin­de­rung am Ar­beits­platz
    • be­hin­de­rungs­be­ding­te Ein­schrän­kun­gen las­sen sich nicht durch den Ein­satz von (tech­ni­schen) Ar­beits­hil­fen aus­glei­chen
    • we­sent­li­che Ein­schrän­kung im Auf­ga­ben­ge­biet oder Ein­satz­be­reich
    • we­sent­lich hö­he­rer Kon­troll- oder Be­treu­ungs­auf­wand
    • in der Per­son lie­gen­de be­son­de­re Schwie­rig­kei­ten, wie Vor­stra­fen, Such­t­er­kran­kung

Für die Mehr­fach­an­rech­nung kön­nen Sie ei­nen form­lo­sen An­trag stel­len .

  • Wen­den Sie sich mit Ih­rem An­trag an die Agen­tur für Ar­beit, die bei Ih­nen vor Ort zu­stän­dig ist.
  • Um die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen prü­fen zu kön­nen, er­hal­ten Sie nach der An­trag­stel­lung ein For­mu­lar, mit dem die not­wen­di­gen Sach­ver­hal­te er­ho­ben wer­den.
  • Die Agen­tur für Ar­beit prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen schrift­li­chen Be­scheid, ob Ihr An­trag be­wil­ligt oder ab­ge­lehnt wur­de.
  • Wenn Sie ei­nen schwer­be­hin­der­ten oder gleich­stell­ten be­hin­der­ten Men­schen in Ih­rem Be­trieb aus­bil­den, wird der Pflicht­ar­beits­platz au­to­ma­tisch dop­pelt an­ge­rech­net. Sie brau­chen da­für kei­nen An­trag zu stel­len.

Zu­stän­dig ist die Agen­tur für Ar­beit, in de­ren Be­zirk der Sitz Ih­res Be­trie­bes liegt.

Die für Sie zu­stän­di­ge Dienst­stel­le der Bun­des­agen­tur für Ar­beit fin­den Sie über den Dienst­stel­len­fin­der auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­agen­tur für Ar­beit.