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Na­vi­ga­ti­on

Mit­ein­bür­ge­rung des Ehe­gat­ten ei­nes Aus­län­ders mit Ein­bür­ge­rungs­an­spruch

Er­füllt ei­ner der Ehe­gat­ten al­le Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen ei­gen­stän­di­gen Ein­bür­ge­rungs­an­spruch, ge­nügt für den an­de­ren Ehe­gat­ten ei­ne kür­ze­re Auf­ent­halts­zeit, wenn bei­de zu­sam­men ein­ge­bür­gert wer­den wol­len.

Über die Mit­ein­bür­ge­rung ent­schei­det die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de nach Er­mes­sen. Ist ei­ne Mit­ein­bür­ge­rung da­nach nicht mög­lich, kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Mit­ein­bür­ge­rung als Ehe­gat­te ei­nes Aus­län­ders oh­ne Ein­bür­ge­rungs­an­spruch in Be­tracht kom­men.

  • § 10 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ein­bür­ge­rungs­an­spruch für Aus­län­der mit län­ge­rem Auf­ent­halt; Mit­ein­bür­ge­rung aus­län­di­scher Ehe­gat­ten und min­der­jäh­ri­ger Kin­der)
  • § 11 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Aus­schluss­grün­de)
  • § 12 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ein­bür­ge­rung un­ter Hin­nah­me von Mehr­staa­tig­keit)
  • § 12a Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ent­schei­dung bei Straf­fäl­lig­keit)

Von dem mit­ein­zu­bür­gern­den Ehe­gat­ten wer­den im­mer be­nö­tigt:

  • gül­ti­ges Aus­weis­do­ku­ment (Rei­se­pass, Rei­se­aus­weis oder Ähn­li­ches)
  • Licht­bild
  • Nach­wei­se über Ein­kom­men, Ver­mö­gen, Kran­ken- und Al­ters­si­che­rung
  • Hei­rats­ur­kun­de

Wel­che Un­ter­la­gen dar­über hin­aus er­for­der­lich sind, hängt vom je­wei­li­gen Ein­zel­fall ab.

Las­sen Sie sich früh­zei­tig von der Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de dar­über be­ra­ten, wel­che Un­ter­la­gen Sie vor­le­gen müs­sen, um nach­zu­wei­sen, dass die Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen.

Vor­aus­set­zun­gen, die der mit­ein­zu­bür­gern­de Ehe­gat­te er­fül­len muss:

  • Der Ehe­gat­te hat seit min­des­tens vier Jah­ren un­un­ter­bro­chen recht­mä­ßig sei­nen ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in Deutsch­land.
  • Die ehe­li­che Le­bens­ge­mein­schaft be­steht seit min­des­tens zwei Jah­ren.
  • Der Ehe­gat­te er­füllt die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne ei­gen­stän­di­ge Ein­bür­ge­rung von Aus­län­dern mit Ein­bür­ge­rungs­an­spruch, so­weit nicht vor­ste­hen­de be­son­de­re Re­ge­lun­gen gel­ten.
  • Es liegt kein Grund für die Ver­sa­gung der Ein­bür­ge­rung vor.

Auch bei den mit­ein­zu­bür­gern­den Ehe­gat­ten wer­den aus­rei­chen­de Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che und Kennt­nis­se der Rechts- und Ge­sell­schafts­ord­nung und der Le­bens­ver­hält­nis­se in Deutsch­land vor­aus­ge­setzt.

  • 255 Eu­ro pro ein­ge­bür­ger­ter Per­son, wenn dem An­trag ent­spro­chen wird

Wird der An­trag zu­rück­ge­nom­men oder ab­ge­lehnt, re­du­ziert sich die Ge­bühr.

Zu­sätz­li­che Kos­ten kön­nen im Ein­zel­fall für die Vor­la­ge von Per­so­nen­standsur­kun­den, den Nach­weis der staats­bür­ger­li­chen Kennt­nis­se, der Sprach­kennt­nis­se und durch die Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit an­fal­len.

Sie stel­len ge­mein­sam mit Ih­rem Ehe­gat­ten ei­nen schrift­li­chen Ein­bür­ge­rungs­an­trag. Es ge­nügt auch, wenn der An­trag auf Mit­ein­bür­ge­rung recht­zei­tig vor der Ein­bür­ge­rung des an­de­ren Ehe­gat­ten ge­stellt wird. Den An­trags­vor­druck er­hal­ten Sie bei der Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de. Auch im wei­te­ren Ver­lauf des Ver­fah­rens sind Sie zur Mit­wir­kung ver­pflich­tet.

Die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de führt die er­for­der­li­chen Er­mitt­lun­gen durch. Sie be­tei­ligt die Ver­fas­sungs­schutz­ab­tei­lung des In­nen­mi­nis­te­ri­ums, die Po­li­zei, das So­zi­al­amt, die Agen­tur für Ar­beit und er­for­der­li­chen­falls wei­te­re Stel­len. Ist ein Straf­ver­fah­ren an­hän­gig, war­tet sie des­sen Ab­schluss ab.

Lie­gen al­le Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen bis auf ei­ne not­wen­di­ge Ent­las­sung aus der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit vor, er­teilt Ih­nen die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de ei­ne be­fris­te­te Ein­bür­ge­rungs­zu­si­che­rung, da­mit Sie die Ent­las­sung aus der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit be­an­tra­gen kön­nen. So­bald Sie auch die Ent­las­sung nach­ge­wie­sen ha­ben und al­le Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen wei­ter­hin er­füllt wer­den, wird Ih­nen die Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de aus­ge­hän­digt. Die Ein­bür­ge­rung wird mit der Aus­hän­di­gung der Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de wirk­sam.

Der An­trag auf Mit­ein­bür­ge­rung soll­te gleich­zei­tig mit dem An­trag auf Ein­bür­ge­rung des an­de­ren Ehe­gat­ten ge­stellt wer­den. Die Mit­ein­bür­ge­rung muss je­doch un­be­dingt recht­zei­tig vor der Ein­bür­ge­rung des an­de­ren Ehe­gat­ten be­an­tragt wer­den.