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Na­vi­ga­ti­on

Nach­be­ur­kun­dung ei­ner im Aus­land ge­schlos­se­nen Ehe

In Deutsch­land gibt es kein förm­li­ches An­er­ken­nungs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Ehen. Wenn Sie im Aus­land ge­hei­ra­tet ha­ben, sind Sie al­so nicht ver­pflich­tet, sich in ein deut­sches Ehe­re­gis­ter ein­tra­gen zu las­sen.

Um den Um­gang mit Be­hör­den und an­de­ren Ein­rich­tun­gen zu er­leich­tern, kann es je­doch von Vor­teil für Sie sein, sich beim für Sie zu­stän­di­gen Stan­des­amt in ein deut­sches Ehe­re­gis­ter ein­tra­gen zu las­sen. Dort kön­nen Sie sich an­schlie­ßend ei­ne deut­sche Ehe­ur­kun­de aus­stel­len las­sen. Die­se be­weist Ih­re Ehe­schlie­ßung und gibt Auf­schluss über die Na­mens­füh­rung.

Ei­ne im Aus­land ge­schlos­se­ne Ehe ist in Deutsch­land an­er­kannt, wenn die im Hei­rats­land gel­ten­den Vor­schrif­ten be­ach­tet wur­den und die Ehe vor ei­ner ge­setz­lich be­voll­mäch­tig­ten Per­son ge­schlos­sen wur­de.

Hei­ratsur­kun­den aus dem Aus­land wer­den in Deutsch­land im Fal­le ei­ner für den deut­schen Rechts­be­reich wirk­sam ge­schlos­se­nen Ehe grund­sätz­lich an­er­kannt, je­doch oft­mals nur dann ak­zep­tiert, wenn ih­re Echt­heit in ei­nem be­son­de­ren Ver­fah­ren fest­ge­stellt wor­den ist. Hier­für ist ei­ne Apos­til­le oder Le­ga­li­sa­ti­on hilf­reich, die die Echt­heit der Ur­kun­de be­stä­tigt. Wenn die Ur­kun­de nicht in deut­scher Spra­che ver­fasst wur­de, ist in vie­len Fäl­len ei­ne Über­set­zung er­for­der­lich.

Hin­wei­se:

  • Zu­stän­dig für die nach­träg­li­che Be­ur­kun­dung ist das Stan­des­amt, in des­sen Zu­stän­dig­keits­be­reich Sie Ih­ren Wohn­sitz ha­ben oder zu­letzt hat­ten oder Ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in Deutsch­land ha­ben.
  • Wenn Sie nie in Deutsch­land ge­lebt ha­ben, ist das "Lan­des­amt für Bür­ger- und Ord­nungs­an­ge­le­gen­hei­ten – Stan­des­amt I in Ber­lin" für Sie zu­stän­dig.
  • An­wei­sungs­an­trag bei dem für das Stan­des­amt zu­stän­di­gen Amts­ge­richt (Per­so­nen­stands­ge­richt)
  • Hei­rats­ur­kun­de (Ehe­ur­kun­de) über die im Aus­land ge­schlos­se­ne Ehe, ge­ge­be­nen­falls mit Be­glau­bi­gung durch die zu­stän­di­ge aus­län­di­sche Be­hör­de (Apos­til­le) oder Le­ga­li­sa­ti­on durch die deut­sche Aus­lands­ver­tre­tung
  • gül­ti­ger Per­so­nal­aus­weis, Rei­se­pass oder Rei­se­aus­weis oder Nut­zung ei­ner ID-Funk­ti­on
  • ge­ge­be­nen­falls Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de, Staats­an­ge­hö­rig­keits­aus­weis
  • bei Ge­burt der Ehe­leu­te in Deutsch­land:
    • be­glau­big­te Ab­schrif­ten der Ge­burts­re­gis­ter von den Stan­des­äm­tern der Ge­burts­or­te
  • bei Ge­burt der Ehe­leu­te im Aus­land:
    • Ge­burts­ur­kun­den mit Be­glau­bi­gung durch die zu­stän­di­ge aus­län­di­sche Be­hör­de (Apos­til­le) oder Le­ga­li­sa­ti­on durch die deut­sche Aus­lands­ver­tre­tung
  • war ein Ehe­part­ner schon ein­mal ver­hei­ra­tet:
    • be­glau­big­te Ab­schrift aus dem deut­schen Ehe­re­gis­ter der letz­ten Ehe mit Auf­lö­sungs­ver­merk
    • er­satz­wei­se oder bei frü­he­rer Ehe­schlie­ßung im Aus­land: Nach­wei­se über die Schlie­ßung und Auf­lö­sung al­ler vor­he­ri­gen Ehen, zum Bei­spiel Eheur­kun­den, Ster­be­ur­kun­den, al­le Schei­dungs­ur­tei­le, mit Echt­heits­nach­weis (Apos­til­le oder Le­ga­li­sa­ti­on)
      • voll­stän­dig und mit Ver­merk des Ge­richts, seit wann das Ur­teil rechts­kräf­tig ist ("Rechts­kraft­ver­merk")
    • ge­ge­be­nen­falls An­er­ken­nung der aus­län­di­schen Schei­dung durch den Prä­si­den­ten des Ober­lan­des­ge­richts
  • hat­te ein Ehe­part­ner schon ein­mal ei­ne ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner­schaft be­grün­det:
    • Nach­wei­se über die Be­grün­dung und Auf­lö­sung al­ler Le­bens­part­ner­schaf­ten
  • Über­set­zun­gen al­ler Ur­kun­den in frem­der Spra­che durch im In­land ver­ei­dig­te Über­set­ze­rin­nen oder Über­set­zer
  • im Ein­zel­fall kön­nen wei­te­re Do­ku­men­te er­for­der­lich sein
  • Die Ehe wur­de im Aus­land ge­schlos­sen und min­des­tens ei­ne der bei­den Per­so­nen hat die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit be­zie­hungs­wei­se ist als aus­län­di­scher Flücht­ling, Asyl­be­rech­tig­te oder Asyl­be­rech­tig­ter oder staa­ten­lo­se Per­son an­er­kannt.
  • Den An­trag auf Be­ur­kun­dung der Ehe­schlie­ßung kön­nen zu Leb­zei­ten nur die Ehe­gat­ten selbst stel­len.
  • Nach dem Tod bei­der Ehe­gat­ten sind auch de­ren El­tern und Kin­der an­trags­be­rech­tigt.