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Na­vi­ga­ti­on

Öf­fent­li­che Be­stel­lung und Ver­ei­di­gung als Sach­ver­stän­di­ge oder Sach­ver­stän­di­ger zur Er­stat­tung von Gut­ach­ten zu Leis­tun­gen und Tä­tig­kei­ten des Hand­werks und de­ren Wert nach §§ 36 und 36a der Ge­wer­be­ord­nung be­an­tra­gen

Öf­fent­lich be­stell­te Sach­ver­stän­di­ge zeich­nen sich durch be­son­de­re Sach­kun­de, Ob­jek­ti­vi­tät und Ver­trau­ens­wür­dig­keit aus. Sie un­ter­lie­gen der Auf­sicht durch die zu­stän­di­ge Hand­werks­kam­mer (HWK).

Öf­fent­lich be­stell­te Sach­ver­stän­di­ge sind al­le Per­so­nen, die von ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen In­sti­tu­ti­on be­stellt und ver­ei­digt wur­den. Nach der Hand­werks­ord­nung (HwO) ist es Auf­ga­be der Hand­werks­kam­mer, Sach­ver­stän­di­ge zur Er­stat­tung von Gut­ach­ten zu Leis­tun­gen und Tä­tig­kei­ten des Hand­werks und de­ren Wert nach §§ 36 und 36a der Ge­wer­be­ord­nung zu be­stel­len und zu ver­ei­di­gen.

Die Grund­la­gen und Vor­aus­set­zun­gen für die öf­fent­li­che Be­stel­lung und Ver­ei­di­gung er­ge­ben sich im Ein­zel­nen aus den von den Hand­werks­kam­mern er­las­se­nen Sach­ver­stän­di­gen­ord­nun­gen (SVO). Die SVO be­stimmt das Aus­wahl- und Be­stel­lungs­ver­fah­ren, nach dem die Hand­werks­kam­mern die öf­fent­li­che Be­stel­lung durch­füh­ren, nor­miert die Rech­te und Pflich­ten der Sach­ver­stän­di­gen und re­gelt die recht­li­chen Be­zie­hun­gen zwi­schen Sach­ver­stän­di­gen und Hand­werks­kam­mer.

  • Wi­der­spruch kann bei der je­wei­li­gen Hand­werks­kam­mer ein­ge­reicht wer­den.
  • Kla­ge kann bei dem je­weils zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­ge­richt ein­ge­reicht wer­den.

Sie müs­sen in der Re­gel fol­gen­de Un­ter­la­gen vor­le­gen:

  • Be­stä­ti­gung, dass ein Füh­rungs­zeug­nis "zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de" be­an­tragt wird/wur­de
  • Un­be­denk­lich­keits­be­schei­ni­gun­gen von Fi­nanz­amt und Kran­ken­kas­se
  • An­trag auf Ver­ei­di­gung und öf­fent­li­che Be­stel­lung in­cl. Ver­si­che­rung, dass kei­ne Dop­pel­ver­ei­di­gung vor­liegt
  • Ver­si­che­rung, dass ge­ord­ne­te wirt­schaft­li­che Ver­hält­nis­se be­stehen und kein Ge­wer­be­un­ter­sa­gungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet ist
  • Le­bens­lauf, Aus­bil­dungs- und Qua­li­fi­ka­ti­ons­nach­wei­se
  • Licht­bild
  • Un­ter­neh­mens­be­schrei­bung
  • Aus­zug aus dem Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter/Ein­tra­gung in die Hand­werks­rol­le
  • be­zie­hungs­wei­se Nach­weis der Be­triebs­lei­ter­funk­ti­on in ei­nem bei der HWK ein­ge­tra­ge­nen Un­ter­neh­men

Mit­zu­brin­gen sind eben­falls:

  • Un­ter­la­gen für den Sach­kun­de­nach­weis, z. B. Meis­ter­brief
  • ge­ge­be­nen­falls Nach­wei­se von er­folg­ten Schu­lun­gen.

Fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen müs­sen Sie als Sach­ver­stän­di­ge/r er­fül­len:

  • Nach­weis der be­son­de­ren Sach­kun­de (über­durch­schnitt­li­che Fach­kennt­nis­se), der not­wen­di­gen prak­ti­schen Er­fah­rung so­wie der Fä­hig­keit, Gut­ach­ten zu er­stel­len. Die­se be­son­de­re Fach­kun­de wird nach ei­nem von den Hand­werks­kam­mern aus­ge­ar­bei­te­ten Ver­fah­ren, das ne­ben der Er­stel­lung ei­nes Pro­be­gut­ach­tens und ei­nes schrift­li­chen Tes­tes auch ein münd­li­ches Fach­ge­spräch vor ei­nem kom­pe­ten­ten Aus­schuss vor­sieht, durch die Hand­werks­kam­mern mit Un­ter­stüt­zung des zu­stän­di­gen Fach­ver­ban­des fest­ge­stellt.
  • Ge­ord­ne­te wirt­schaft­li­che Ver­hält­nis­se (even­tu­ell Schu­fa-Aus­kunft)
  • Ein­tra­gung in die Hand­werks­rol­le der Kam­mer
  • Sie ver­fü­gen über die er­for­der­li­chen Ein­rich­tun­gen für die Aus­übung der Tä­tig­keit als Gut­ach­ter

Als Sach­ver­stän­di­ger kön­nen Sie auch öf­fent­lich be­stellt und ver­ei­digt wer­den, wenn

  • Sie zur selb­stän­di­gen Aus­übung ei­nes Hand­werks zwar be­rech­tigt (Meis­ter­prü­fung, Di­plom-In­ge­nieur), aber nicht in der Hand­werks­rol­le ein­ge­tra­gen sind, da­für aber
  • in den letz­ten 10 Jah­ren min­des­tens 6 Jah­re in ei­nem Hand­werks­be­trieb des Ge­wer­kes, für das Sie be­stellt wer­den wol­len, prak­tisch tä­tig ge­we­sen sind, da­von min­des­tens 3 Jah­re als Hand­werks­un­ter­neh­mer oder in be­triebs­lei­ten­der Funk­ti­on,
  • Ih­re Nie­der­las­sung als Sach­ver­stän­di­ger oder, falls ei­ne sol­che nicht be­steht, Ih­ren Haupt­wohn­sitz im Be­zirk der Hand­werks­kam­mer ha­ben und die üb­ri­gen vor­ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.
  • Sie müs­sen die mit der Sach­ver­stän­di­gen­tä­tig­keit zu­sam­men­hän­gen­den recht­li­chen Grund­la­gen be­herr­schen.

Nach der Be­wer­bung und der Er­fül­lung der Vor­aus­set­zun­gen (u. a. Nach­weis der be­son­de­ren Sach­kun­de und der not­wen­di­gen prak­ti­schen Er­fah­rung und Fä­hig­keit, Gut­ach­ten zu er­stat­ten) er­folgt die öf­fent­li­che Be­stel­lung und Ver­ei­di­gung durch die Hand­werks­kam­mer.

Die Be­ar­bei­tung ist zeit­lich ab­hän­gig von der Bei­brin­gung der Nach­wei­se zum Vor­lie­gen der Be­stel­lungs­vor­aus­set­zun­gen durch den/die Be­wer­ber/in.

kei­ne

Per­sön­li­ches Er­schei­nen ist er­for­der­lich, um sich hin­sicht­lich der Er­fül­lung der Be­stel­lungs­vor­aus­set­zun­gen ein per­sön­li­ches Bild von dem/der Be­wer­ber/in zu ma­chen.

Fach­ver­bän­de, In­nun­gen