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Na­vi­ga­ti­on

Par­ken:Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung für Men­schen mit Schwer­be­hin­de­rung o. vor­über­ge­hen­der er­heb­li­cher Geh­be­hin­de­rung oder Mo­bi­li­täts­be­ein­träch­ti­gung be­an­tra­gen

Be­stimm­ten schwer­be­hin­der­ten Men­schen können bei Vor­lie­gen nach­fol­gend ge­nann­ter Vor­aus­set­zun­gen von den zuständi­gen Straßen­ver­kehrs­behörden auf An­trag Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen von den Vor­schrif­ten der StVO zum Hal­ten und Par­ken er­teilt wer­den, un­abhängig da­von, ob sie selbst ein Fahr­zeug führen oder sich von Drit­ten fah­ren las­sen. Die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung er­laubt dem/der Be­rech­tig­ten an Stel­len zu par­ken, an de­nen es den sons­ti­gen Ver­kehrs­teil­neh­mern nicht er­laubt ist und an Park­uh­ren und Park­schein­au­to­ma­ten oh­ne Gebühr und zeit­li­che Be­gren­zung zu par­ken.

Die Ge­neh­mi­gung gilt grundsätz­lich nicht auf/in pri­va­ten Parkplätzen/Parkhäusern, außer dann, wenn der Ei­gentümer/Be­trei­ber dies aus­drück­lich zulässt (z. B. durch ei­ne of­fen­kun­di­ge Mit­tei­lung hier­zu).

Von der Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung darf nur dann Ge­brauch ge­macht wer­den, wenn der/die Schwer­be­hin­der­te selbst fährt oder ge­fah­ren wird und das Fahr­zeug ge­parkt wird.

Die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung be­rech­tigt i.V.m. ei­nem blau­en, EU-ein­heit­li­chen Park­aus­weis

  • zum Par­ken auf Parkplätzen, die mit dem Zu­satz­zei­chen "Roll­stuhl­fah­rer­sym­bol" ge­kenn­zeich­net sind (sog. Be­hin­der­ten­parkplätze).

Darüber hin­aus be­rech­ti­gen die­se Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung und Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen, die i.V.m. ei­nem oran­ge­far­be­nen oder gel­ben Park­aus­weis er­teilt wor­den sind,

  • zum Par­ken im ein­ge­schränk­ten Halt­ver­bot (Zei­chen 286 und 290.1) bis zu drei Stun­den,
  • im Zo­nen­halt­ver­bot (Zei­chen 290.1/290.2) die zu­ge­las­se­ne Park­dau­er zu über­schrei­ten,
  • an Stel­len mit Zei­chen 314 und 315 und Zu­satz­zei­chen zur Be­gren­zung der Park­zeit die­se zu über­schrei­ten,
  • in Fußgänger­zo­nen (Zei­chen 242.1/242.2), in de­nen das Be- und Ent­la­den für be­stimm­te Zei­ten er­laubt ist, während der La­de­zei­ten zu par­ken,
  • an Park­uh­ren und Park­schein­au­to­ma­ten oh­ne Gebühr und zeit­li­che Be­gren­zung zu par­ken,
  • auf Parkplätzen für Be­woh­ner bis zu drei Stun­den zu par­ken,
  • in ver­kehrs­be­ru­hig­ten Be­rei­chen (Zei­chen 325.1/325.2) außer­halb ge­kenn­zeich­ne­ter Flächen oh­ne Be­hin­de­rung des Ver­kehrs zu par­ken,

so­fern in zu­mut­ba­rer Ent­fer­nung kei­ne an­de­re Parkmöglich­keit be­steht.
 
Die Par­k­er­leich­te­run­gen dürfen mit al­len Kraft­fahr­zeu­gen in An­spruch ge­nom­men wer­den.

Die höchst­zulässi­ge Park­dau­er beträgt 24 Stun­den.

Der Park­aus­weis ist bei In­an­spruch­nah­me der Aus­nah­men gut sicht- und les­bar am Fahr­zeug an­zu­brin­gen, die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung im Ori­gi­nal mit­zuführen und be­rech­tig­ten Per­so­nen auf Ver­lan­gen zur Kon­trol­le aus­zuhändi­gen.

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen mit blau­en, EU-ein­heit­li­chen Park­aus­wei­sen gel­ten eu­ro­pa­weit, sol­che mit oran­ge­far­be­nen Park­aus­wei­sen gel­ten bun­des­weit und sol­che mit gel­bem Park­aus­weis ha­ben in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Schles­wig-Hol­stein und in Rhein­land-Pfalz Gültig­keit.

Schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit außer­gewöhn­li­cher Geh­be­hin­de­rung, beid­sei­ti­ger Ame­lie oder Pho­ko­me­lie oder mit ver­gleich­ba­ren Funk­ti­ons­ein­schränkun­gen so­wie blin­den Men­schen können per­so­nen­be­zo­ge­ne Be­hin­der­ten­parkplätze z. B. vor der Woh­nung oder in der Nähe der Ar­beitsstätte ein­ge­rich­tet wer­den, wenn ein sol­ches Park­son­der­recht er­for­der­lich ist. Das ist je­doch dann nicht der Fall, wenn kein Park­raum­man­gel be­steht oder der Schwer­be­hin­der­te in zu­mut­ba­rer Ent­fer­nung ei­ne Ga­ra­ge oder ei­nen Ab­stell­platz außer­halb des öffent­li­chen Ver­kehrs­rau­mes hat oder wenn ein Halt­ver­bot (Zei­chen 283 StVO) an­ge­ord­net wur­de bzw. ein zeit­lich be­schränk­tes Park­son­der­recht genügt.

Nähe­re Auskünf­te er­tei­len die zuständi­gen Straßen­ver­kehrs­behörden.

  • Dem An­trag ist ei­ne Ko­pie des Be­hin­der­ten­aus­wei­ses - bei Be­an­tra­gung ei­ner Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung mit ei­nem blau­en, EU-ein­heit­li­chen Park­aus­weis ein ak­tu­el­les Pass­bild - bei­zufügen.
  • Sto­maträger fügen dem An­trag ei­ne ak­tu­el­le ärzt­li­che Be­schei­ni­gung über den Zu­stand der Sto­ma­ver­sor­gung in ei­nem ver­schlos­se­nen, an die zuständi­ge Ver­sor­gungs­ver­wal­tung adres­sier­ten Um­schlag bei. 
  • Anträgen auf be­fris­te­te Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen ist ei­ne form­lo­se ak­tu­el­le ärzt­li­che Be­schei­ni­gung über das Aus­maß und die Dau­er der Geh­be­hin­de­rung oder Mo­bi­litätsbe­einträchti­gung und Anträgen we­gen nicht ab­ge­schlos­se­nen Fest­stel­lungs­ver­fah­ren zusätz­lich die Ein­gangs­bestäti­gung der Ver­sor­gungs­ver­wal­tung zum be­an­trag­ten Fest­stel­lungs­ver­fah­ren bei­zufügen.

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen mit ei­nem blau­en, EU-ein­heit­li­chen Park­aus­weis können er­teilt und per­so­nen­be­zo­ge­ne Be­hin­der­ten­parkplätze ein­ge­rich­tet wer­den:

  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit außer­gewöhn­li­cher Geh­be­hin­de­rung (von der Ver­sor­gungs­ver­wal­tung zu­er­kann­tes Merk­zei­chen "aG"), Blin­den (Merk­zei­chen "Bl") und schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit beid­sei­ti­ger Ame­lie (Feh­len bei­der Ar­me), Pho­ko­me­lie (Hände bzw. Füße set­zen un­mit­tel­bar an den Schul­tern bzw. den Hüften an) oder mit ver­gleich­ba­ren Funk­ti­ons­ein­schränkun­gen (völli­ger Funk­ti­ons­ver­lust der Ar­me ein­sch­ließlich der Schul­ter- und El­len­bo­gen­ge­len­ke).

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen mit ei­nem oran­ge­far­be­nen Park­aus­weis können er­teilt wer­den:

  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit den Merk­zei­chen "G" und "B" und ei­nem Grad der Be­hin­de­rung (GdB) von we­nigs­tens 80 al­lein für Funk­ti­onsstörun­gen an den un­te­ren Glied­maßen (und der Len­den­wir­belsäule, so­weit sich die­se auf das Geh­vermögen aus­wir­ken);
  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit den Merk­zei­chen "G" und "B" und ei­nem Grad der Be­hin­de­rung (GdB) von we­nigs­tens 70 al­lein für Funk­ti­onsstörun­gen an den un­te­ren Glied­maßen (und der Len­den­wir­belsäule, so­weit sich die­se auf das Geh­vermögen aus­wir­ken) und gleich­zei­tig ei­nem GdB von we­nigs­tens 50 für Funk­ti­onsstörun­gen des Her­zens oder der At­mungs­or­ga­ne;
  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen, die an Mor­bus Crohn oder Co­li­tis ul­ce­ro­sa (Chro­ni­sche Durch­fall­erkran­kun­gen) lei­den, wenn hierfür ein GdB von we­nigs­tens 60 vor­liegt und
  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit künst­li­chem Darm­aus­gang und zu­gleich künst­li­cher Harn­ab­lei­tung, wenn hierfür ein GdB von we­nigs­tens 70 vor­liegt.

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen mit ei­nem gel­ben Park­aus­weis können er­teilt wer­den:

  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen, de­nen ein GdB von we­nigs­tens 80 al­lein in­fol­ge von Funk­ti­onsstörun­gen der un­te­ren Glied­maßen und/oder der Len­den­wir­belsäule so­wie das Merk­zei­chen "G" be­schei­nigt wur­den,
  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen, de­nen ein GdB von we­nigs­tens 70 al­lein in­fol­ge von Funk­ti­onsstörun­gen der un­te­ren Glied­maßen und/oder der Len­den­wir­belsäule und gleich­zei­tig ein GdB von we­nigs­tens 50 al­lein in­fol­ge von Funk­ti­onsstörun­gen  des Her­zens oder der Lun­ge so­wie das Merk­zei­chen "G" be­schei­nigt wur­den,
  • schwer­be­hin­der­ten Men­schen mit künst­li­chem Darm­aus­gang, künst­li­cher Harn­ab­lei­tung oder ei­nem Tra­cheo­sto­ma (ein­fa­che Sto­maträger), wenn al­lein hierfür ein GdB von we­nigs­tens 70 vor­liegt;
  • Geh­be­hin­der­ten und in ih­rer Mo­bi­lität be­einträchtig­ten Per­so­nen mit noch nicht ab­ge­schlos­se­nem Fest­stel­lungs­ver­fah­ren der Ver­sor­gungs­ver­wal­tung, so­fern sie sich nur in ei­nem höchstmögli­chen Ak­ti­ons­ra­di­us von cir­ca 100 Me­tern be­we­gen können so­wie
  • Per­so­nen, die auf­grund ei­nes Un­fal­les, ei­ner Ope­ra­ti­on oder ei­ner Krank­heit (zum Bei­spiel länger an­dau­ern­de aku­te rheu­ma­ti­sche oder Mul­ti­ple Skle­ro­se-Schübe) in ih­rer Mo­bi­lität vorüberge­hend er­heb­lich ein­ge­schränkt sind (höchst mögli­cher Ak­ti­ons­ra­di­us cir­ca 100 Me­ter).

Es wer­den in der Re­gel kei­ne Ge­büh­ren er­ho­ben. Even­tu­ell ent­ste­hen­de Aus­la­gen sind der Be­hör­de zu er­stat­ten.

Anträge sind schrift­lich bei der zuständi­gen Stel­le ein­zu­rei­chen. Bei Be­an­tra­gung durch Be­vollmächtig­te ist ei­ne Voll­macht und der Per­so­nal­aus­weis des/der Be­vollmächtig­ten vor­zu­le­gen.

Die Be­schei­ni­gung über das Vor­lie­gen der er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­teilt aus­sch­ließlich die zuständi­ge Ver­sor­gungs­ver­wal­tung in Amts­hil­fe für die Straßen­ver­kehrs­behörde.

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen wer­den in stets wi­der­ruf­li­cher Wei­se für höchs­tens fünf Jah­re bzw. für die Dau­er des Fest­stel­lungs­ver­fah­rens der Ver­sor­gungs­ver­wal­tung oder der Er­kran­kung/Hei­lung - höchs­tens je­doch für sechs Mo­na­te - er­teilt. Verlänge­run­gen sind in be­gründe­ten Fällen möglich.