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Na­vi­ga­ti­on

Pfle­ge­el­tern: Be­stel­lung zum Pfle­ger oder Vor­mund be­an­tra­gen

Pfle­ge­kin­der ste­hen oft­mals un­ter Vor­mund­schaft oder Pfleg­schaft. Ein Vor­mund ist der ge­setz­li­che Ver­tre­ter für ein Kind in al­len An­ge­le­gen­hei­ten. Dem­ge­gen­über ist ein Pfle­ger nur für ei­nen be­grenz­ten Sor­ge­be­reich zu­stän­dig.

  • §§ 1909-1921 BGB – Pfleg­schaft

Ist ein Pfle­ge­kind in sei­ner Pfle­ge­fa­mi­lie in­te­griert und wird es auf Dau­er dort ver­blei­ben, kön­nen auch die Pfle­ge­el­tern zum Pfle­ger oder Vor­mund be­stellt wer­den und da­mit das Sor­ge­recht oder Tei­le des Sor­ge­rechts er­hal­ten. Das Vor­mund­schafts­ge­richt ach­tet bei der Ent­schei­dung vor al­lem dar­auf, dass Sie auf­grund Ih­rer per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se und Ih­rer Ver­mö­gens­la­ge so­wie nach den sons­ti­gen Um­stän­den für die Vor­mund­schaft/Pfleg­schaft ge­eig­net sind. Sie kön­nen die Vor­mund­schaft/Pfleg­schaft nur dann über­tra­gen be­kom­men, wenn Sie voll­jäh­rig und ge­schäfts­fä­hig sind.

Be­an­tra­gen meh­re­re ge­eig­ne­te Per­so­nen die Vor­mund­schaft/Pfleg­schaft und be­fin­den sich un­ter ih­nen Ver­wand­te des Pfle­ge­kin­des, wird die­sen in der Re­gel der Vor­rang ge­ge­ben.

Ent­we­der wer­den Sie dem Ge­richt vom Ju­gend­amt vor­ge­schla­gen oder Sie ma­chen die­sen Vor­schlag selbst vor Ge­richt. Im letz­ten Fall muss das Ju­gend­amt dann zu die­sem Vor­schlag ei­ne Stel­lung­nah­me ab­ge­ben.

Das Ge­richt ent­schei­det über Ih­ren An­trag un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Woh­les des Kin­des und be­stellt Sie ge­ge­be­nen­falls zum Pfle­ger oder Vor­mund. Mit Hand­schlag an Ei­des statt ver­pflich­tet der Rich­ter oder die Rich­te­rin dann den Vor­mund zur ge­wis­sen­haf­ten Wahr­neh­mung sei­ner Auf­ga­be.

Wenn über die Än­de­rung des Sor­ge­rechts ent­schie­den wird, müs­sen fol­gen­de Par­tei­en an­ge­hört wer­den:

  • das Ju­gend­amt
  • die leib­li­chen El­tern (falls sie das Sor­ge­recht noch be­sit­zen)
  • das Kind, wenn es äl­ter als 14 Jah­re ist (Grund­sätz­lich gilt: Je äl­ter das Kind ist, des­to schwe­rer wiegt sei­ne Auf­fas­sung.)
  • die Pfle­ge­el­tern