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Na­vi­ga­ti­on

Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be: Er­laub­nis be­an­tra­gen

Wenn Sie ein Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be be­trei­ben wol­len, be­nö­ti­gen Sie ei­ne Er­laub­nis der zu­stän­di­gen Be­hör­de. Ein Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be ist ein Be­trieb, in dem ge­werbs­mä­ßig Leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Er­brin­gung se­xu­el­ler Dienst­leis­tun­gen durch min­des­tens ei­ne an­de­re Per­son an­ge­bo­ten oder Räum­lich­kei­ten hier­für be­reit­ge­stellt wer­den.

Ei­ne Er­laub­nis be­nö­tigt je­de Per­son, die

  • ei­ne Pro­sti­tu­ti­ons­stät­te wie zum Bei­spiel ein Ge­bäu­de, ein­zel­ne Räu­me oder sons­ti­ge orts­fes­te An­la­gen zur Er­brin­gung se­xu­el­ler Dienst­leis­tun­gen zur Nut­zung an­bie­tet (bei­spiels­wei­se als Bor­dell, Lauf­haus, Tan­trastu­dio),
  • ein Pro­sti­tu­ti­ons­fahr­zeug zur Er­brin­gung se­xu­el­ler Dienst­leis­tun­gen be­reit­stellt (bei­spiels­wei­se Bus, Cam­ping­mo­bil, Wohn­an­hän­ger, Boot),
  • ei­ne Pro­sti­tu­ti­ons­ver­an­stal­tung für ei­nen of­fe­nen Teil­neh­mer­kreis or­ga­ni­siert oder durch­führt, bei de­nen von min­des­tens ei­ner der un­mit­tel­bar an­we­sen­den Per­so­nen se­xu­el­le Dienst­leis­tun­gen ge­gen Ent­gelt an­ge­bo­ten wer­den (bei­spiels­wei­se öf­fent­li­cher Por­no­dreh) oder
  • ei­ne Pro­sti­tu­ti­ons­ver­mitt­lung be­treibt, al­so min­des­tens ei­ne an­de­re Per­son zur Er­brin­gung se­xu­el­ler Dienst­leis­tun­gen au­ßer­halb von Pro­sti­tu­ti­ons­stät­ten des Be­trei­bers ver­mit­telt (bei­spiels­wei­se Call­Boy/Call-Girl Agen­tur, Es­cort­ver­mitt­lung). Dies gilt auch, wenn sich le­dig­lich aus den Um­stän­den er­gibt, dass zu den ver­mit­tel­ten Dienst­leis­tun­gen auch se­xu­el­le Hand­lun­gen ge­hö­ren.

Die Er­laub­nis kann be­fris­tet und mit Ne­ben­be­stim­mun­gen (Auf­la­gen) ver­se­hen wer­den. Die Er­laub­nis für das Be­reit­stel­len ei­nes Pro­sti­tu­ti­ons­fahr­zeugs ist auf höchs­tens drei Jah­re zu be­fris­ten und kann auf An­trag ver­län­gert wer­den.

Wer sein Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be durch ei­nen Stell­ver­tre­ter be­trei­ben will, be­nö­tigt hier­für zu­sätz­lich ei­ne Stell­ver­tre­tungs­er­laub­nis.

Be­ach­ten Sie, dass ne­ben der Er­laub­nis­pflicht für das Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be wei­te­re Er­laub­nis- oder An­zei­ge­pflich­ten nach an­de­ren Vor­schrif­ten, ins­be­son­de­re nach den Vor­schrif­ten des Gast­stät­ten-, Ge­wer­be-, Bau-, Was­ser- oder Im­mis­si­ons­schutz­rechts, be­stehen.

  • Wi­der­spruch
  • ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge nach er­folg­lo­sem Wi­der­spruchs­ver­fah­ren

Ein­zel­fir­ma (na­tür­li­che Per­son)

  • Per­so­nal­aus­weis, Rei­se­pass, ggf. elek­tro­ni­scher Auf­ent­halts­ti­tel
  • Be­triebs­kon­zept
  • Füh­rungs­zeug­nis zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de nach Be­le­gart „0“, bzw. eu­ro­päi­sches Füh­rungs­zeug­nis (zu be­an­tra­gen bei der ent­spre­chen­den Wohn­ort­ge­mein­de)

Ge­sell­schaf­ten (ju­ris­ti­sche Per­so­nen) z.B. GmbH

  • Ak­tu­el­ler Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter / Ge­nos­sen­schafts­re­gis­ter
  • Be­triebs­kon­zept
  • Per­so­nal­aus­weis, Rei­se­pass, ggf. elek­tro­ni­scher Auf­ent­halts­ti­tel für den/die ge­setz­li­chen Ver­tre­ter
  • Füh­rungs­zeug­nis zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de nach Be­le­gart „0“ für den/die ge­setz­li­chen Ver­tre­ter, bzw. eu­ro­päi­sches Füh­rungs­zeug­nis(zu be­an­tra­gen bei der ent­spre­chen­den Wohn­ort­ge­mein­de)

Für Er­laub­nis Pro­sti­tu­ti­ons­fahr­zeug zu­sätz­lich:

  • Be­triebs­er­laub­nis (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I und Teil II)
  • Voll­jäh­rig­keit
    • Die an­trags­stel­len­de Per­son muss das 18. Le­bens­jahr voll­endet ha­ben.
  • Per­sön­li­che Zu­ver­läs­sig­keit
    • Wer ein Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be be­trei­ben möch­te, muss sich ei­ner Zu­ver­läs­sig­keits­prü­fung durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de un­ter­zie­hen.
  • In Pro­sti­tu­ti­ons­stät­ten muss min­des­tens ge­währ­leis­tet sein, dass die für die se­xu­el­len Dienst­leis­tun­gen ge­nutz­ten Räu­me:
    • von au­ßen nicht ein­seh­bar sind,
    • über ein sach­ge­rech­tes Not­ruf­sys­tem ver­fü­gen und
    • die Tü­ren je­der­zeit von in­nen ge­öff­net wer­den kön­nen so­wie
    • nicht zur Nut­zung als Wohn- und Schlaf­raum be­stimmt sind.
  • Die Pro­sti­tu­ti­ons­stät­ten müs­sen wei­ter­hin:
    • über ei­ne an­ge­mes­se­ne Aus­stat­tung mit Sa­ni­tär­ein­rich­tun­gen,
    • über ge­eig­ne­te Auf­ent­halts- und Pau­sen­räu­me so­wie
    • über in­di­vi­du­ell ver­schließ­ba­re Auf­be­wah­rungs­mög­lich­kei­ten für per­sön­li­che Ge­gen­stän­de ver­fü­gen.
  • Pro­sti­tu­ti­ons­fahr­zeu­ge müs­sen
    • über ei­nen aus­rei­chend gro­ßen In­nen­raum und
    • ei­ne an­ge­mes­se­ne In­nen­aus­stat­tung und
    • ei­ne an­ge­mes­se­ne sa­ni­tä­re Aus­stat­tung ver­fü­gen,
    • ei­ne gül­ti­ge Be­triebs­zu­las­sung ha­ben so­wie
    • in tech­nisch be­triebs­be­rei­tem Zu­stand sein.
    • Die Tü­ren müs­sen je­der­zeit von in­nen zu öff­nen sein und
    • über tech­ni­sche Vor­keh­run­gen muss je­der­zeit Hil­fe er­reich­bar sein.
  • Für die für Pro­sti­tu­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen ge­nutz­ten Räu­me gel­ten die Min­dest­an­for­de­run­gen für Pro­sti­tu­ti­ons­stät­ten ent­spre­chend.

Wenn Sie den An­trag ge­stellt ha­ben und al­le Un­ter­la­gen voll­stän­dig vor­lie­gen, prüft die zu­stän­di­ge Stel­le, ob Sie al­le Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der be­an­trag­ten Er­laub­nis er­fül­len.

Wenn Sie al­le Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len, er­hal­ten Sie die Er­laub­nis.

Erst wenn Sie die Er­laub­nis er­hal­ten ha­ben, dür­fen Sie das Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be auf­neh­men.

Be­ach­ten Sie, dass nach Er­laub­ni­s­er­tei­lung ei­nes Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­bes in den Fäl­len Pro­sti­tu­ti­ons­ver­an­stal­tung und Pro­sti­tu­ti­ons­fahr­zeug wei­te­re frist­ge­bun­de­ne An­zei­ge­pflich­ten be­stehen.

Sind die Un­ter­la­gen voll­stän­dig, wird der An­trag zeit­nah be­ar­bei­tet.

Be­vor Sie den Be­trieb auf­neh­men, müs­sen Sie über ei­ne ent­spre­chen­de Er­laub­nis ver­fü­gen. Ei­ne recht­zei­ti­ge An­trag­stel­lung ist da­her er­for­der­lich.

So­fern Sie Per­so­nen be­schäf­ti­gen möch­ten, die ei­ne Stell­ver­tre­tungs-, Lei­tungs- oder Be­auf­sich­ti­gungs­funk­ti­on so­wie die Ein­hal­tung des Haus­rechts, die Ein­lass­kon­trol­le oder die Be­wa­chung über­neh­men, sind die­se vor Auf­nah­me der Tä­tig­keit eben­falls der zu­stän­di­gen Be­hör­de an­zu­zei­gen. Die­se Funk­tio­nen un­ter­lie­gen ei­ner Zu­ver­läs­sig­keits­prü­fung.

Es gibt fol­gen­de Hin­wei­se:                

Der zu­stän­di­gen Be­hör­de ob­lie­gen um­fas­sen­de Über­wa­chungs­rech­te. Das Nicht­be­ach­ten der Er­laub­nis­pflicht kann ent­spre­chend recht­lich ge­ahn­det wer­den.

Be­ach­ten Sie, dass ne­ben der Er­laub­nis­pflicht für das Pro­sti­tu­ti­ons­ge­wer­be wei­te­re Er­laub­nis- oder An­zei­ge­pflich­ten nach an­de­ren Vor­schrif­ten, ins­be­son­de­re nach den Vor­schrif­ten des Gast­stät­ten-, Ge­wer­be-, Bau-, Was­ser- oder Im­mis­si­ons­schutz­rechts, be­stehen. Auch kann ei­ne Er­laub­nis zur Son­der­nut­zung öf­fent­li­cher We­ge­flä­chen er­for­der­lich sein.