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Na­vi­ga­ti­on

Pro­zess­kos­ten­vor­schuss des Ehe­gat­ten oder Le­bens­part­ners für ei­nen Rechts­streit

Falls Sie nicht in der La­ge sind, ei­nen not­wen­di­gen Rechts­streit selbst zu fi­nan­zie­ren, kann Ihr Ehe- oder Le­bens­part­ner ver­pflich­tet sein, Ih­nen ei­nen Pro­zess­kos­ten­vor­schuss zu ge­wäh­ren, so­weit dies der Bil­lig­keit ent­spricht.

Ei­nen Kos­ten­vor­schuss kann der un­ter­halts­be­rech­tig­te Ehe­gat­te so­wohl für Strei­tig­kei­ten un­ter­ein­an­der, z.B. für die Schei­dung, als auch für be­stimm­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit ei­nem Drit­ten ver­lan­gen. Über Ein­zel­hei­ten in­for­miert Sie ein Rechts­an­walt.

Der Kos­ten­vor­schuss folgt aus der Pflicht zur So­li­da­ri­tät in der Ehe und ist ein Be­stand­teil der Un­ter­halts­pflicht. Die Re­ge­lun­gen gel­ten ent­spre­chend auch für die ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner­schaft.

Lässt sich der An­spruch auf Kos­ten­vor­schuss zeit­nah durch­set­zen, hat er Vor­rang vor ei­ner Un­ter­stüt­zung aus der Staats­kas­se (Pro­zess­kos­ten­hil­fe).

Hin­weis: Auch Kin­der ha­ben ei­nen An­spruch auf ei­nen Pro­zess­kos­ten­vor­schuss ge­gen­über ih­ren El­tern (auch ge­gen­über dem be­treu­en­den El­tern­teil) oder ge­gen­über ih­ren Gro­ß­el­tern. Er­kun­di­gen Sie sich zu den De­tails im Ein­zel­fall bei ei­nem Rechts­an­walt oder ei­ner Rechts­an­wäl­tin.

  • § 1360 a Abs. 4 Bür­ger­li­ches Ge­setz­buch - BGB - (Um­fang der Un­ter­halts­pflicht)
  • § 1361 Abs. 4 Bür­ger­li­ches Ge­setz­buch - BGB - (Un­ter­halt bei Ge­trennt­le­ben­den)
  • § 5 Ge­setz über die Ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner­schaft - LpartG -
  • § 246 Ge­setz über das Ver­fah­ren in Fa­mi­li­en­sa­chen und in den An­ge­le­gen­hei­ten der frei­wil­li­gen Ge­richts­bar­keit - FamFG - (Be­son­de­re Vor­schrif­ten für die einst­wei­li­ge An­ord­nung)
  • be­stehen­de Ehe oder ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner­schaft
  • Rechts­streit in ei­ner per­sön­li­chen An­ge­le­gen­heit (z.B. Fa­mi­li­en­sa­che)
  • Be­dürf­tig­keit des Be­rech­tig­ten
  • Leis­tungs­fä­hig­keit des Pflich­ti­gen
  • die be­ab­sich­tig­te Rechts­ver­fol­gung darf we­der mut­wil­lig noch oh­ne hin­rei­chen­de Er­folgs­aus­sicht sein.
     

Bei ei­nem ei­gen­stän­dig ge­führ­ten Ge­richts­ver­fah­ren fal­len je nach Streit­wert Ge­richts- und Rechts­an­walts­ge­büh­ren in un­ter­schied­li­cher Hö­he an.

Soll­ten Sie fest­stel­len, dass Sie die Kos­ten nicht auf­brin­gen kön­nen, in­for­mie­ren Sie sich bit­te recht­zei­tig bei ei­nem Rechts­an­walt oder ei­ner Rechts­an­wäl­tin, ob Ih­nen ein Kos­ten­vor­schuss zu­ste­hen kann.

Hin­weis: Mög­li­cher­wei­se muss der Kos­ten­vor­schuss nach Ab­schluss des Ver­fah­rens zu­rück­ge­zahlt wer­den. Ob es da­zu kommt, hängt vom Ein­zel­fall ab.