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Na­vi­ga­ti­on

Schlach­tung oh­ne Be­täu­bung: Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung be­an­tra­gen

In Deutsch­land darf ein warm­blü­ti­ges Tier nur un­ter vor­an­ge­gan­ge­ner Schmer­z­aus­schal­tung (Be­täu­bung) ge­schlach­tet wer­den. 
Ei­ne Be­täu­bung kann ent­fal­len, so­fern zwin­gen­de Vor­schrif­ten ei­ner Re­li­gi­ons­ge­mein­schaft dies er­for­der­lich ma­chen und für das be­täu­bungs­lo­se Schlach­ten nach ri­tu­el­len Re­geln (Schäch­ten) durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de vor­ab ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung er­teilt wur­de.
Beim Schäch­ten wird beim nicht be­täub­ten Tier mit ei­nem Mes­ser ein Schnitt quer durch Hals­schlag­ader, Spei­se- und Luft­röh­re des Tie­res ge­führt. Das Tier muss voll aus­blu­ten.

Ein An­trag ist in Meck­len­burg-Vor­pom­mern schrift­lich beim Mi­nis­te­ri­um für Kli­ma­schutz, Land­wirt­schaft, länd­li­che Räu­me und Um­welt M-V ein­zu­rei­chen. Hier­für gibt es kei­ne vor­ge­schrie­be­ne For­mat­vor­la­ge.

Der An­trag muss da­bei fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

  • Na­me und An­schrift des An­trag­stel­lers oder der An­trag­stel­le­rin
  • Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner kon­kret zu be­nen­nen­den re­li­giö­sen Ge­mein­schaft so­wie de­ren Mit­glie­der­zahl
  • Dar­le­gung des zwin­gen­den Grun­des für die Durch­füh­rung des ri­tu­el­len Schlach­tens
  • Be­schrei­bung des re­li­gi­ös vor­ge­schrie­be­nen Ab­laufs der ri­tu­el­len Schlach­tung
  • Na­me und An­schrift so­wie An­ga­ben zur Sach­kun­de der Per­son, die das ri­tu­el­le Schlach­ten vor­nimmt
  • Art und An­zahl der Tie­re, die ri­tu­ell ge­schlach­tet wer­den sol­len
  • Da­tum und Uhr­zeit der be­ab­sich­tig­ten ri­tu­el­len Schlach­tung
  • An­ga­ben zum Per­so­nen­kreis, für den ge­schäch­tet wer­den soll (z. B. Glau­bens- bzw. Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten, Ein­zel­per­so­nen)
  • Be­schrei­bung der re­li­giö­sen Vor­schrif­ten zum Schäch­ten
  • Ort des ri­tu­el­len Schlach­tens
  • An­ga­ben dar­über, wie tier­schutz­recht­li­che Be­stim­mun­gen beim Schäch­tungs­ab­lauf ein­ge­hal­ten wer­den 
  • Ge­rä­te, die zur ri­tu­el­len Schlach­tung ver­wen­det wer­den
  • Dar­le­gung der Si­cher­stel­lung von Ver­triebs­we­gen des Flei­sches von ri­tu­ell ge­schlach­te­ten Tie­ren

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de darf ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung für ein Schlach­ten oh­ne Be­täu­bung (Schäch­ten) oder un­ter Elek­tro­kurz­zeit­be­täu­bung nur in­so­weit er­tei­len, als sie er­for­der­lich ist, um 

  • den Be­dürf­nis­sen von An­ge­hö­ri­gen be­stimm­ter Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten im Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes zu ent­spre­chen, de­nen zwin­gen­de Vor­schrif­ten ih­rer Re­li­gi­ons­ge­mein­schaft die­se Schlacht­me­tho­de vor­schrei­ben oder 
  • den Ge­nuss von Fleisch zu er­mög­li­chen, der bei an­der­wei­tig ge­schlach­te­ten Tie­ren un­ter­sagt wä­re.

Die Be­hör­de muss zu­dem prü­fen, ob si­cher­ge­stellt ist, dass das ri­tu­el­le Schlach­ten le­dig­lich in dem Um­fang prak­ti­ziert wird, wie es zur Ver­sor­gung der Mit­glie­der der Re­li­gi­ons­ge­mein­schaft not­wen­dig ist.

Fer­ner ist zu prü­fen, ob der An­trag­stel­ler ge­eig­net, ins­be­son­de­re al­so auch zu­ver­läs­sig ist und ob mit Be­zug auf die ver­wen­de­ten Räu­me, Ein­rich­tun­gen, sons­ti­gen Hilfs­mit­tel und das Über­wa­chungs­per­so­nal al­le Schutz­vor­keh­run­gen ge­trof­fen wor­den sind, um den Tie­ren ver­meid­ba­re Schmer­zen und Lei­den zu er­spa­ren.

Für die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung fal­len nach Zeit­auf­wand Kos­ten ab EUR 251,80 an (ge­mäß Zif­fer 1.6.1 Ve­te­ri­när­ver­wal­tungs­kos­ten­ver­ord­nung).

Die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung für ein Schlach­ten oh­ne Be­täu­bung (Schäch­ten) oder un­ter Elek­tro­kurz­zeit­be­täu­bung kön­nen Sie schrift­lich bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­an­tra­gen. 

  • Sie stel­len da­zu ei­nen form­lo­sen An­trag und fü­gen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei.
  • Die zu­stän­di­ge Be­hör­de prüft sämt­li­che ein­ge­gan­ge­nen Un­ter­la­gen auf Voll­stän­dig­keit und wen­det sich ge­ge­be­nen­falls mit der Bit­te um wei­te­re Un­ter­la­gen an Sie.
  • Nach Ein­gang al­ler er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ent­schei­det die zu­stän­di­ge Be­hör­de und in­for­miert Sie schrift­lich in Form ei­nes Be­schei­des.
  • Ge­gen die­sen Be­scheid kön­nen Sie ge­ge­be­nen­falls beim für Sie zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­ge­richt kla­gen.
  • Mit Be­stands­kraft des Be­schei­des wird das zu­stän­di­ge Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt in­for­miert und mit der Kon­trol­le vor Ort be­auf­tragt.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er ist vom Prüf­auf­wand ab­hän­gig und er­folgt in der Re­gel in­ner­halb von 14 Ta­gen.

kei­ne

Mi­nis­te­ri­um für Kli­ma­schutz, Land­wirt­schaft, länd­li­che Räu­me und Um­welt M-V
Re­fe­rat 500, Be­reich Tier­schutz
Te­le­fon-Nr.: +49 385 588-6500
E-Mail: tier­schutz@​lm.​mv-re­gie­rung.de