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Na­vi­ga­ti­on

Schwarz­ar­beit mel­den

Was ist Schwarz­ar­beit?              

Der Be­griff Schwarz­ar­beit um­fasst ei­ne Viel­zahl un­ter­schied­li­cher Tat­be­stän­de, bei de­nen ge­setz­li­che Pflich­ten vor al­lem steu­er­recht­li­cher und so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­cher Art, um­gan­gen wer­den. Er­schei­nungs­bil­der sind bei­spiels­wei­se:

  • Steu­er­hin­ter­zie­hung:
    der Hand­wer­ker/Dienst­leis­ter, der oh­ne Rech­nung ge­gen Bar­zah­lung ar­bei­tet, und we­der Um­satz- noch Ein­kom­mens­steu­er zahlt
    Zu­stän­dig­keit: Lan­des­fi­nanz­be­hör­den
     
  • il­le­ga­le Ar­beit­neh­mer­über­las­sung:
    der Ar­beit­ge­ber, der oh­ne er­for­der­li­che Er­laub­nis Ar­beit­neh­mer an an­de­re Ar­beit­ge­ber ver­leiht
    Zu­stän­dig­keit: Fi­nanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit beim Zoll
     
  • Leis­tungs­miss­brauch:
    der Ar­beits­lo­se/der Leis­tungs­emp­fän­ger, der fi­nan­zi­el­le staat­li­che Un­ter­stüt­zung er­hält und ne­ben­bei ar­bei­tet, oh­ne die­ses dem Ar­beits­amt/Job­cen­ter/der Ar­ge an­zu­zei­gen
    Zu­stän­dig­keit: Fi­nanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit beim Zoll
     
  • il­le­ga­le Aus­län­der­be­schäf­ti­gung:
    der Aus­län­der, der oh­ne er­for­der­li­che Ar­beits­ge­neh­mi­gung ar­bei­tet
    der Un­ter­neh­mer, der il­le­gal Aus­län­der be­schäf­tigt
    Zu­stän­dig­keit: Fi­nanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit beim Zoll
     
  • Vor­ent­hal­ten von So­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen und die Hin­ter­zie­hung von Lohn­steu­er:
    Be­schäf­tig­te, die Tä­tig­kei­ten aus­üben, oh­ne bei dem So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger und dem Fi­nanz­amt ent­spre­chend er­fasst zu sein
    Un­ter­neh­mer, die Be­schäf­tig­te nicht oder nicht kor­rekt bei den So­zi­al­kas­sen an­mel­den bzw. ab­rech­nen
    Zu­stän­dig­keit: Fi­nanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit beim Zoll
     
  • die Ver­stö­ße ge­gen das Min­dest­lohn­ge­setz/das Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­dungs­ge­setz:
    der Ar­beit­ge­ber, der nicht den ge­setz­li­chen/ta­rif­li­chen Min­dest­lohn zahlt
    Zu­stän­dig­keit: Fi­nanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit beim Zoll
     
  • Ver­stö­ße ge­gen die Ge­wer­be­ord­nung:
    die Ver­pflich­tung zur An­zei­ge vom Be­ginn des selbst­stän­di­gen Be­trie­bes ei­nes ste­hen­den Ge­wer­bes (§ 14 Ge­wer­be­ord­nung) bzw. Be­an­tra­gung ei­ner Rei­se­ge­wer­be­kar­te (§ 55 Ge­wer­be­ord­nung)
    Zu­stän­dig­keit: Land­rä­te der Land­krei­se und Ober­bür­ger­meis­ter der kreis­frei­en Städ­te
     
  • Ver­stö­ße ge­gen die Hand­werks­ord­nung:
    Be­trei­ben ei­nes zu­las­sungs­pflich­ti­gen Hand­wer­kes als ste­hen­des Ge­wer­be, oh­ne in die Hand­werks­rol­le ein­ge­tra­gen zu sein
    Zu­stän­dig­keit: Land­rä­te der Land­krei­se und Ober­bür­ger­meis­ter der kreis­frei­en Städ­te
     

Was fällt nicht un­ter den Be­griff Schwarz­ar­beit?

Nicht je­de Tä­tig­keit, die bei­spiels­wei­se ein Nach­bar bei Ih­nen aus­führt, ist Schwarz­ar­beit.

Dienst- oder Werk­leis­tun­gen, die

  1. von An­ge­hö­ri­gen im Sin­ne des § 15 Ab­ga­ben­ord­nung (AO) oder Le­bens­part­nern,
  2. aus Ge­fäl­lig­keit,
  3. im We­ge der Nach­bar­schafts­hil­fe oder
  4. im We­ge der Selbst­hil­fe

er­bracht wer­den, gel­ten nach § 1 Abs. 4 Satz 1 Schwarz­ar­beits­be­kämp­fungs­ge­setz nicht als Schwarz­ar­beit, wenn sie nicht nach­hal­tig auf Ge­winn ge­rich­tet er­bracht wer­den.

Der zu mel­den­de Sach­ver­halt bzw. der Ver­dacht auf das Vor­lie­gen von Schwarz­ar­beit soll­te so ge­nau wie mög­lich be­schrie­ben wer­den (An­ga­be von Um­fang, Zeit und Ort der Hand­lung).

Die Ahn­dung von Ver­stö­ßen er­folgt durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de nach Prü­fung des Ein­zel­falls auf der Grund­la­ge des Schwarz­ar­beits­be­kämp­fungs­ge­set­zes.

Wei­te­re Part­ner bei der Be­kämp­fung von Schwarz­ar­beit sind:

  • die für un­er­laub­te hand­werk­li­che Tä­tig­kei­ten und ge­wer­be­recht­li­chen Ver­stö­ßen im Be­reich Schwarz­ar­beit zu­stän­di­gen Be­hör­den,
  • die Dienst­stel­len der Fi­nanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit der Zoll­ver­wal­tung,
  • die Fi­nanz­be­hör­den,
  • die Aus­län­der­be­hör­den der Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te,
  • die Po­li­zei­voll­zugs­be­hör­den,
  • die Dienst­stel­len der Bun­des­agen­tur für Ar­beit so­wie
  • die Trä­ger der Ren­ten und So­zi­al­ver­si­che­rung.