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Na­vi­ga­ti­on

Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit: Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung be­an­tra­gen

Als Ar­beit­ge­be­rin be­zie­hungs­wei­se Ar­beit­ge­ber be­nö­ti­gen Sie ei­ne Ge­neh­mi­gung, wenn in Ih­rem Be­trieb oder Un­ter­neh­men an ei­nem Sonn- oder Fei­er­tag ge­ar­bei­tet wer­den soll. 

Die Be­wil­li­gung der Sonn- oder Fei­er­tags­ar­beit ist ge­setz­lich vor­ge­se­hen für:

  • die Durch­füh­rung von Haus- und Or­der­mes­sen für ge­werb­li­che Wie­der­ver­käu­fer
  • das Ver­hin­dern ei­nes un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Scha­dens in ei­nem Be­trieb durch be­son­de­re Ver­hält­nis­se (sehr ho­her Kran­ken­stand, ver­spä­te­te Ma­te­ri­al­lie­fe­rung) 
  • die ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne In­ven­tur, so­fern die­se nicht an ei­nem Wo­chen­tag er­fol­gen kann.

Lie­gen an­de­re Grün­de vor, wer­den auch die­se ge­prüft und die Sonn- oder Fei­er­tags­ar­beit ge­ge­be­nen­falls be­wil­ligt. 

Von dem ge­ne­rel­len Ver­bot der Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit sind sol­che Tä­tig­kei­ten aus­ge­nom­men, die der Be­frie­di­gung täg­li­cher oder an Sonn- und Fei­er­ta­gen be­son­ders her­vor­tre­ten­der Be­dürf­nis­se der Be­völ­ke­rung die­nen, wie zum Bei­spiel:

  • Da­seins­vor­sor­ge (zum Bei­spiel in der Pfle­ge von Kran­ken oder der Ver­sor­gung von Tie­ren),
  • Dienst­leis­tun­gen (zum Bei­spiel in Re­stau­rants oder bei Ta­xi­un­ter­neh­men) so­wie 
  • Frei­zeit­ge­stal­tung (zum Bei­spiel in Thea­tern, beim Fuß­ball oder in Frei­zeit­ein­rich­tun­gen),
  • Ein­satz in Not­fäl­len und au­ßer­ge­wöhn­li­chen Fäl­len (nicht auf­schieb­ba­re Ar­bei­ten wie zum Bei­spiel Re­pa­ra­tu­ren bei Rohr­brü­chen oder Sturm­schä­den an Dä­chern).

In Deutsch­land gilt ge­ne­rell die Sonn- und Fei­er­tags­ru­he. Für Ar­beit­neh­mer ist Sonn- und Fei­er­tags­be­schäf­ti­gung nach dem Ar­beits­zeit­ge­setz da­her grund­sätz­lich ver­bo­ten. Es gibt zahl­rei­che Aus­nah­men (zum Bei­spiel für den Not- und Ret­tungs­dienst, Kran­ken­häu­ser, das Ver­sor­gungs­ge­wer­be, Bus und Bahn). Im Ein­zel­fall kann Sonn- und Fei­er­tags­be­schäf­ti­gung in be­grenz­tem Um­fang zum Bei­spiel bei be­son­de­ren Ver­hält­nis­sen zur Ver­hü­tung ei­nes un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Scha­dens durch die Ar­beits­schutz­be­hör­de des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern (Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les - LA­GuS) auf An­trag für ma­xi­mal fünf Ta­ge im Jahr be­wil­ligt wer­den. Be­son­de­re Ver­hält­nis­se lie­gen bei­spiels­wei­se vor, wenn un­er­war­tet vie­le Be­schäf­tig­te gleich­zei­tig er­kran­ken oder Ma­te­ri­al ver­spä­tet an­ge­lie­fert wird und da­durch ein Auf­trag nicht recht­zei­tig er­le­digt wer­den kann. Scha­den kann un­ter an­de­rem ein Ver­mö­gens­scha­den, ein ent­gan­ge­ner Ge­winn oder Kun­den­ver­lust sein.

All­ge­mei­ne Hin­wei­se:

  1. Wer­den­de und stil­len­de Müt­ter dür­fen zur Sonn- bzw. Fei­er­tags­ar­beit nicht her­an­ge­zo­gen wer­den.
  2. Den Ar­beit­neh­mern sind Pau­sen und Ru­he­zei­ten ent­spre­chend den Be­stim­mun­gen des Ar­beits­zeit­ge­set­zes zu ge­wäh­ren.
  3. Es müs­sen min­des­tens 15 Sonn­ta­ge im Jahr be­schäf­ti­gungs­frei blei­ben.
  4. Für die Be­schäf­ti­gung an ei­nem Sonn­tag muss je­dem Ar­beit­neh­mer ein Er­satz­ru­he­tag ge­währt wer­den, der in­ner­halb des den Be­schäf­ti­gungs­tag ein­schlie­ßen­den Zeit­rau­mes von zwei Wo­chen liegt.
  5. Für die Be­schäf­ti­gung an ei­nem auf ei­nen Werk­tag fal­len­den Fei­er­tag muss je­dem Ar­beit­neh­mer ein Er­satz­ru­he­tag ge­währt wer­den, der in­ner­halb des den Be­schäf­ti­gungs­tag ein­schlie­ßen­den Zeit­rau­mes von acht Wo­chen liegt.
  6. In­wie­weit für die Ar­beit­neh­mer die Ver­pflich­tung be­steht, die mit die­ser Be­wil­li­gung zu­ge­las­se­ne Ar­beit zu leis­ten, rich­tet sich nach den für den ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer gel­ten­den ar­beits­recht­li­chen Vor­schrif­ten, wie zum Bei­spiel Ein­zel­ar­beits­ver­trag, Be­triebs­ver­ein­ba­rung, Ta­rif­ver­trag.
  7. Durch die­se Be­wil­li­gung wer­den wei­ter­ge­hen­de For­de­run­gen aus Rechts­vor­schrif­ten, für die die Zu­stän­dig­keit der Ar­beits­schutz­be­hör­de nicht ge­ge­ben ist, nicht be­rührt.

"Das Ar­beits­zeit­ge­setz" - Bro­schü­re des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ar­beit und So­zia­les

Zu­stän­di­ge Stel­le: LA­GuS

§ 13 Ab­satz 3 Nr. 2a, 2b und 2c Ar­beits­zeit­ge­setz (ArbZG)
§ 13 Ab­satz 4 und 5 Ar­beits­zeit­ge­setz (ArbZG)

Sie fin­den die Rechts­grund­la­ge im In­ter­net auf der Sei­te Ge­set­ze im In­ter­net
https://​www.​gesetze-​im-​int​erne​t.​de/​arbzg/__​13.​html
 

  • Wi­der­spruch

Ge­gen den Be­scheid kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be Wi­der­spruch bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de/ Dienst­stel­le er­ho­ben wer­den.
Das er­folg­lo­se Wi­der­spruchs­ver­fah­ren ist ge­büh­ren­pflich­tig.

Wel­che Un­ter­la­gen in Ih­rem Fall er­for­der­lich sind, kön­nen Sie dem An­trags­for­mu­lar der ört­lich zu­stän­di­gen Be­hör­de ent­neh­men.

  • aus­ge­füll­ter An­trag auf Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit ge­mäß § 13 Abs. 3 Nr. 2 b) ArbZG
  • ge­ge­be­nen­falls Nach­wei­se zur Dar­le­gung der Vor­aus­set­zun­gen und Stel­lung­nah­me des Be­triebs-/Per­so­nal­ra­tes, so­fern vor­han­den

Sie kön­nen den An­trag auf Be­wil­li­gung der Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit nur stel­len, wenn Sie Ar­beit­ge­be­rin oder Ar­beit­ge­ber sind.  

Die Be­wil­li­gung kann er­teilt wer­den, wenn:

  • die ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne In­ven­tur durch­ge­führt wer­den soll und nicht an ei­nem Werk­tag durch­führ­bar ist (1 Sonn­tag pro Jahr),
  • im Han­dels­ge­wer­be be­son­de­re Ver­hält­nis­se ei­nen er­wei­ter­ten Ge­schäfts­ver­kehr er­for­der­lich ma­chen (zum Bei­spiel für Haus- und Or­der­mes­sen, die aus­schlie­ß­lich für 
    ge­werb­li­che Wie­der­ver­käu­fer ver­an­stal­tet wer­den) an 10 Sonn- oder Fei­er­ta­gen,
  • in ei­nem Be­trieb be­son­de­re Ver­hält­nis­se auf­tre­ten, die ei­nen un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Scha­den her­vor­ru­fen.
  • Be­son­de­re Ver­hält­nis­se lie­gen bei­spiels­wei­se vor, wenn un­er­war­tet vie­le Be­schäf­tig­te gleich­zei­tig er­kran­ken oder Ma­te­ri­al ver­spä­tet an­ge­lie­fert wird und da­durch ein Auf­trag
  • nicht recht­zei­tig er­le­digt wer­den kann (an 5 Sonn­ta­gen).

Soll­ten an­de­re Grün­de für ei­ne Sonn- oder Fei­er­tags­ar­beit be­stehen, wer­den auch die­se ge­prüft und ge­ge­be­nen­falls ei­ne Be­wil­li­gung aus­ge­spro­chen.

Die Be­wil­li­gung und auch die Ab­leh­nung des An­tra­ges auf Be­wil­li­gung von Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit sind ge­büh­ren­pflich­tig. Die Hö­he der Ge­büh­ren rich­tet sich nach der Ge­büh­ren­ord­nung der ört­lich zu­stän­di­gen Stel­le. 

Für die Ent­schei­dung über An­trä­ge auf Be­wil­li­gung von Sonn- und Fei­er­tags­be­schäf­ti­gung und die An­ord­nung der Be­schäf­ti­gungs­zeit fal­len Ge­büh­ren in Hö­he von EUR 70,00 bis EUR 500,00 und Aus­la­gen an.

Ei­ne Ge­neh­mi­gung für die Sonn- und Fei­er­tags­ar­beit kön­nen Sie im schrift­li­chen Ver­fah­ren be­an­tra­gen.

  • Sie fül­len das be­tref­fen­de An­trags­for­mu­lar voll­stän­dig aus und sen­den es an die ört­lich zu­stän­di­ge Be­hör­de, ein­schlie­ß­lich der im An­trag auf­ge­führ­ten Un­ter­la­gen.
  • Sind er­for­der­li­che Un­ter­la­gen bzw. In­for­ma­tio­nen für die Be­ar­bei­tung un­voll­stän­dig, wer­den Sie von der Sach­be­ar­bei­tung kon­tak­tiert.
  • Sind die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­wil­li­gung er­füllt, er­hal­ten Sie ei­nen Be­wil­li­gungs­be­scheid, an­dern­falls ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.
  • Je nach ört­lich zu­stän­di­ger Be­hör­de wird Ih­nen der Be­scheid per E-Mail oder auf dem Post­weg zu­ge­sandt. 
  • Der Ge­büh­ren­be­scheid wird Ih­nen in der Re­gel spä­ter zu­ge­stellt.
  1. An­trag­stel­lung
  2. Prü­fung durch das Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les (LA­GuS)
  3. Even­tu­ell Ab­for­dern wei­te­rer oder feh­len­der Un­ter­la­gen
  4. Ent­schei­dung durch das LA­GuS (Be­wil­li­gung oder Ab­leh­nung)

Je nach Aus­las­tung der ört­lich zu­stän­di­gen Be­hör­de.

3 Ta­ge

Bit­te stel­len Sie den An­trag auf Be­wil­li­gung der Sonn- oder Fei­er­tags­ar­beit min­des­tens 4 Werk­ta­ge vor dem be­ab­sich­tig­ten Ter­min der Sonn- oder Fei­er­tags­ar­beit.