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Na­vi­ga­ti­on

Sor­ge­er­klä­rung - Be­ur­kun­dung

Sind Sie als El­tern bei der Ge­burt ei­nes Kin­des nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet, so steht Ih­nen seit dem 19. Mai 2013 in Kraft ge­tre­te­nen ge­setz­li­chen Re­ge­lung die el­ter­li­che Sor­ge ge­mein­sam zu, wenn Sie er­klä­ren, dass Sie die Sor­ge ge­mein­sam über­neh­men wol­len (so­ge­nann­te Sor­ge­er­klä­run­gen), wenn Sie ein­an­der hei­ra­ten oder so­weit Ih­nen das Fa­mi­li­en­ge­richt die el­ter­li­che Sor­ge ge­mein­sam über­trägt. Im Üb­ri­gen hat die Mut­ter die el­ter­li­che Sor­ge.

Ei­ne sol­che Sor­ge­er­klä­rung muss öf­fent­lich be­ur­kun­det wer­den. Dies kön­nen Sie bei je­dem Ju­gend­amt der Stadt­ver­wal­tung bzw. des Land­rats­am­tes oder ge­gen Ge­bühr bei ei­nem No­tar / ei­ner No­ta­rin ver­an­las­sen.

Sor­ge­er­klä­run­gen ver­mag im Streit­fall nur das Fa­mi­li­en­ge­richt auf­zu­he­ben. Da­her ist es rat­sam, sich über die Rech­te und Pflich­ten be­ra­ten zu las­sen, die sich aus der Sor­ge­er­klä­rung er­ge­ben.

HIN­WEIS: So­weit noch nicht ge­sche­hen, kön­nen Sie auch die Va­ter­schafts­an­er­ken­nung zu­sam­men mit der ge­mein­sa­men Sor­ge vor dem Ju­gend­amt er­klä­ren.

  • Ge­burts­ur­kun­de des Kin­des oder Mut­ter­pass bei vor­ge­burt­li­cher Sor­ge­er­klä­rung
  • Va­ter­schafts­an­er­ken­nung oder Ge­richts­be­schluss über die Fest­stel­lung der Va­ter­schaft
  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass
  • Die Va­ter­schaft muss rechts­wirk­sam an­er­kannt sein.
  • Die El­tern sind nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet.
  • Die Mut­ter hat­te bis­her das al­lei­ni­ge Sor­ge­recht (falls die Sor­ge­er­klä­rung erst nach der Ge­burt ab­ge­ge­ben wird).
  • Die El­tern sind voll­jäh­rig oder ih­re ge­setz­li­chen Ver­tre­ter stim­men der Sor­ge­er­klä­rung zu.
  • Be­ur­kun­dun­gen durch die Ur­kunds­per­son des Ju­gend­amts sind kos­ten­frei.
  • Be­ur­kun­dun­gen beim No­tar sind ge­büh­ren­pflich­tig.
  • Las­sen Sie sich vor der Ab­ga­be ei­ner Sor­ge­er­klä­rung über die Rech­te und Pflich­ten auf­klä­ren - zum Bei­spiel durch das Ju­gend­amt oder den be­ur­kun­den­den No­tar.
  • So­weit noch nicht ge­sche­hen, muss der Va­ter die Va­ter­schaft an­er­ken­nen.
  • Sie müs­sen bei­de per­sön­lich zur Be­ur­kun­dung beim Ju­gend­amt oder im No­ta­ri­at er­schei­nen.
  • Der No­tar oder der Mit­ar­bei­ter des Ju­gend­am­tes prüft Ih­re Un­ter­la­gen und be­ur­kun­det die von bei­den El­tern­tei­len ab­zu­ge­ben­de Sor­ge­er­klä­rung.

Um recht­li­che Pro­ble­me zu ver­mei­den, ist es rat­sam, die Va­ter­schafts­an­er­ken­nung und die ge­mein­sa­me Sor­ge schon vor oder un­mit­tel­bar nach der Ge­burt des Kin­des zu er­klä­ren.

HIN­WEIS: Die Sor­ge­er­klä­rung kann nicht zeit­lich be­fris­tet wer­den. Sie ist al­so bis zur Voll­jäh­rig­keit des Kin­des gül­tig.

Die Er­klä­rung über die ge­mein­sa­me Sor­ge wird in das so­ge­nann­te Sor­ge­re­gis­ter in dem für den Ge­burts­ort des Kin­des zu­stän­di­gen Ju­gend­amt ein­ge­tra­gen. Ei­ne Aus­kunft aus dem Sor­ge­re­gis­ter (Ne­ga­tiv­be­schei­ni­gung) wird bei­spiels­wei­se zur Vor­la­ge bei Geld­in­sti­tu­ten be­nö­tigt als Nach­weis, dass kei­ne Er­klä­rung zur ge­mein­sa­men Sor­ge ab­ge­ge­ben wur­de und folg­lich das al­lei­ni­ge Sor­ge­recht be­steht.