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Na­vi­ga­ti­on

Steu­er­be­frei­un­gen für die En­er­gie­steu­er be­an­tra­gen

Wenn Sie Kraft­stof­fe oder Heiz­stof­fe pro­du­zie­ren, la­gern oder mit ih­nen han­deln, kann dies auf An­trag un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen oh­ne ei­ne Be­las­tung mit der En­er­gie­steu­er mög­lich sein. In be­stimm­ten Fäl­len wird da­durch je­doch die Steu­er­ent­ste­hung nur zeit­lich hin­aus­ge­scho­ben.

Wenn Sie En­er­gie­er­zeug­nis­se ver­brau­chen, wird dies grund­sätz­lich be­steu­ert. Dies be­trifft

  • Ben­zin,
  • Die­sel­kraft­stoff,
  • leich­tes und schwe­res Heiz­öl,
  • Flüs­sig­gas,
  • Bio­die­sel und
  • Pflan­zen­öl (so­fern es zur Ver­wen­dung als Kraft- oder Heiz­stoff be­stimmt ist),
  • Erd­gas,
  • Koh­le.

Ei­ne Steu­er­be­frei­ung, Steu­er­aus­set­zung oder Steu­er­ent­las­tung kann ge­ge­be­nen­falls in An­spruch ge­nom­men wer­den, zum Bei­spiel

  • zur För­de­rung um­welt­freund­li­cher En­er­gie­trä­ger und Ver­kehrs­mit­tel
  • im Rah­men der Her­stel­lung von En­er­gie­er­zeug­nis­sen
  • bei der Ver­wen­dung zu nicht­ener­ge­ti­schen Zwe­cken
  • beim Ver­sen­den von En­er­gie­er­zeug­nis­sen an an­de­re Un­ter­neh­men in Deutsch­land bzw. in an­de­re EU-Staa­ten oder
  • zum Schutz der Wirt­schaft vor Wett­be­werbs­nach­tei­len.

Hier­zu wird ein An­trag be­nö­tigt, der durch das ört­lich zu­stän­di­ge Haupt­zoll­amt schrift­lich ge­neh­migt wer­den muss.

Vor­aus­set­zung sind grund­sätz­lich Nach­wei­se über die Un­ter­neh­mer­ei­gen­schaft (zum Bei­spiel Han­dels­re­gis­ter­aus­zug, kauf­män­ni­sche Buch­füh­rung) so­wie ge­ge­be­nen­falls Hin­ter­le­gung ei­ner Si­cher­heit in bar oder als Bank­bürg­schaft.

Al­ler­dings gibt es dar­über hin­aus grund­sätz­lich die Mög­lich­keit, im Nach­gang ei­ne Steu­er­ent­las­tung zu er­hal­ten. Wel­che Va­ri­an­te vor­teil­haf­ter wä­re, soll­te vor­ab mit dem zu­stän­di­gen Haupt­zoll­amt be­spro­chen wer­den.

  • ein ak­tu­el­ler Re­gis­ter­aus­zug von Un­ter­neh­men, die im Han­dels-, Ge­nos­sen­schafts- oder Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sind,
  • ei­nen La­ge­plan mit dem La­ger­ort für die En­er­gie­er­zeug­nis­se,
  • ge­ge­be­nen­falls Dar­stel­lung zu den ein­zel­nen Rohr­lei­tun­gen und An­la­gen in­klu­si­ve Zapf­stel­len auf dem Be­triebs­ge­län­de, die für die En­er­gie­er­zeug­nis­se ver­wen­det wer­den sol­len,
  • Dar­stel­lung der Auf­zeich­nung über Emp­fang und Ver­bleib der En­er­gie­er­zeug­nis­se,
  • Dar­stel­lung der Men­gen­er­mitt­lung für die En­er­gie­er­zeug­nis­se,
  • Be­schrei­bung der ge­nau­en Tä­tig­keit des Un­ter­neh­mens so­wie der Ver­wen­dung der En­er­gie­er­zeug­nis­se im Be­trieb.
  • Die Auf­zäh­lung der er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen rich­tet sich da­bei im­mer nach dem je­wei­li­gen Sach­ver­halt.
  • Bit­te er­fra­gen Sie bei dem für Sie zu­stän­di­gen Haupt­zoll­amt, ob Sie noch wei­te­re Un­ter­la­gen ein­rei­chen müs­sen. Schil­dern Sie da­bei noch­mals aus­führ­lich Ih­ren Sach­ver­halt. Grund­sätz­lich kön­nen Sie An­ga­ben zu den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen auch dem An­trags­for­mu­lar ent­neh­men.
  • Sie müs­sen steu­er­lich zu­ver­läs­sig sein.
  • Sie müs­sen ord­nungs­ge­mäß kauf­män­ni­sche Bü­cher füh­ren und recht­zei­ti­ge Jah­res­ab­schlüs­se er­stel­len.
  • Sie müs­sen ge­ge­be­nen­falls ei­ne Si­cher­heit in bar oder als Bürg­schaft für den Steu­er­ge­gen­wert von zwei Mo­na­ten leis­ten kön­nen.
  • Sie müs­sen in dem An­trag klar dar­stel­len, wel­che En­er­gie­er­zeug­nis­se Sie her­stel­len, la­gern oder ver­sen­den wol­len und ob Sie be­ab­sich­ti­gen, ein En­er­gie­er­zeug­nis auch ins Aus­land zu ver­brin­gen.
  • La­den Sie - in Ab­spra­che mit dem ört­lich für Sie zu­stän­di­gen Haupt­zoll­amt - das für Ih­ren Sach­ver­halt kor­rek­te For­mu­lar on­line her­un­ter und dru­cken Sie es aus.
  • Fül­len Sie den Vor­druck aus und fü­gen Sie die nö­ti­gen Nach­wei­se hin­zu.
  • Be­ach­ten Sie die Aus­füll­hin­wei­se in dem For­mu­lar.
  • Un­ter­schrei­ben Sie den aus­ge­füll­ten Vor­druck.
  • Rei­chen Sie die An­trags­un­ter­la­gen bei dem für Sie zu­stän­di­gen Haupt­zoll­amt ein.
  • Sie er­hal­ten auf dem Post­weg ei­nen ent­spre­chen­den Be­scheid. Bei Steu­er­ent­las­tun­gen kann kein Be­scheid er­stellt wer­den, Sie er­hal­ten - so­fern in Ih­rem An­trag kei­ne Feh­ler ge­fun­den wer­den - nur den von Ih­nen vor­her selbst be­rech­ne­ten Ent­las­tungs­be­trag.

Ei­ne Aus­sa­ge über die Be­ar­bei­tungs­dau­er ist auf­grund der Un­ter­schied­lich­keit der mög­li­chen Sach­ver­hal­te nicht mög­lich. Nä­he­re In­for­ma­tio­nen kann je­doch das ört­lich zu­stän­di­ge Haupt­zoll­amt er­tei­len.

Im En­er­gie­steu­er­ge­setz sind je nach da­hin­ter­ste­hen­dem Sach­ver­halt un­ter­schied­li­che An­trags­fris­ten ge­re­gelt. Für de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen soll­ten Sie sich an das für Sie ört­lich zu­stän­di­ge Haupt­zoll­amt wer­den.

Die Ver­brauch­steu­er­sät­ze kön­nen Sie auf der In­ter­net­sei­te der Zoll­ver­wal­tung ein­se­hen. Als ver­brauch­steu­er­pflich­ti­ges Un­ter­neh­men er­hal­ten Sie von der Zoll­ver­wal­tung ei­ne oder meh­re­re Ver­brauch­steu­er­num­mern.

An­sprech­part­ner ist das je­weils ört­lich zu­stän­di­ge Haupt­zoll­amt. Die­ses kann on­line über die Dienst­stel­len­su­che oder te­le­fo­nisch über die Zen­tra­le Aus­kunft des Zoll er­fragt wer­den.