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Na­vi­ga­ti­on

Steu­er­be­ra­ter und Steu­er­be­ra­te­rin: Zu­las­sung zur Eig­nungs­prü­fung mit Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on aus EU/EWR/Schweiz be­an­tra­gen

Mit der Eig­nungs­prü­fung wei­sen Sie nach, dass Sie den Be­ruf als Steu­er­be­ra­te­rin oder Steu­er­be­ra­ter auch in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ord­nungs­ge­mäß aus­üben kön­nen.

Die Eig­nungs­prü­fung ist ei­ne Un­ter­form der Steu­er­be­ra­ter­prü­fung. Wenn so­wohl die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung zur Steu­er­be­ra­ter­prü­fung als auch die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung zur Eig­nungs­prü­fung er­füllt sind, steht es Ih­nen frei, wel­che Form der Prü­fung Sie be­an­tra­gen.

Die Eig­nungs­prü­fung setzt sich aus ei­nem schrift­li­chen Teil mit höchs­tens 2 Auf­sichts­ar­bei­ten und ei­ner münd­li­chen Prü­fung zu­sam­men. Im Un­ter­schied zur „nor­ma­len“ Steu­er­be­ra­ter­prü­fung han­delt es sich bei der Eig­nungs­prü­fung um ei­ne ver­kürz­te Prü­fung, da nicht al­le Prü­fungs­ge­bie­te ge­prüft wer­den. Prü­fungs­ge­bie­te:

  • Steu­er­li­ches Ver­fah­rens­recht so­wie Steu­er­straf- und Steu­er­ord­nungs­wid­rig­kei­ten­recht
  • Steu­ern vom Ein­kom­men und Er­trag
  • Be­wer­tungs­recht, Erb­schaft­steu­er und Grund­steu­er
  • Ver­brauch- und Ver­kehr­steu­ern, Grund­zü­ge des Zoll­rechts
  • Han­dels­recht so­wie Grund­zü­ge des Bür­ger­li­chen Rechts, des Ge­sell­schafts­rechts, des In­sol­venz­rechts und des Rechts der Eu­ro­päi­schen Uni­on
  • Be­triebs­wirt­schaft und Rech­nungs­we­sen
  • Volks­wirt­schaft und
  • Be­rufs­recht

Die Prü­fung in ei­nem der ge­nann­ten Prü­fungs­ge­bie­te ent­fällt, wenn Sie nach­wei­sen kön­nen, dass Sie im Rah­men Ih­rer bis­he­ri­gen Aus­bil­dung, durch Fort­bil­dung oder im Rah­men Ih­rer bis­he­ri­gen Be­rufs­tä­tig­keit ei­nen we­sent­li­chen Teil der Kennt­nis­se, Fä­hig­kei­ten und Kom­pe­ten­zen er­langt ha­ben, die in dem je­wei­li­gen Prü­fungs­ge­biet ge­for­dert wer­den und die von ei­ner zu­stän­di­gen Stel­le for­mell an­er­kannt wur­den.

Die Eig­nungs­prü­fung wird vor dem Prü­fungs­aus­schuss der zu­stän­di­gen obers­ten Lan­des­fi­nanz­be­hör­de ab­ge­legt. Die Zu­las­sung zur Prü­fung und die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Durch­füh­rung der Prü­fung sind Auf­ga­ben der zu­stän­di­gen Steu­er­be­ra­ter­kam­mer.

Nach be­stan­de­ner Eig­nungs­prü­fung er­folgt Ih­re Be­stel­lung als Steu­er­be­ra­te­rin oder Steu­er­be­ra­ter durch die zu­stän­di­ge Steu­er­be­ra­ter­kam­mer mit den­sel­ben Rech­ten und Pflich­ten.

Kla­ge vor dem Fi­nanz­ge­richt

  • An­trag auf Zu­las­sung zur Eig­nungs­prü­fung
  • Prü­fungs­zeug­nis­se, Di­plo­me, Be­fä­hi­gungs- und Aus­bil­dungs­nach­wei­se, Ur­kun­den und sons­ti­ge Be­schei­ni­gun­gen über die ge­setz­li­chen Vor­bil­dungs­vor­aus­set­zun­gen für die Prü­fung als Steu­er­be­ra­te­rin oder Steu­er­be­ra­ter (Ab­schrif­ten/Ko­pi­en bit­te nur mit amt­li­cher Be­glau­bi­gung)
  • Le­bens­lauf
  • Pass­bild
  • Als Nach­weis der im Rah­men der bis­he­ri­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit er­wor­be­nen Kennt­nis­se:
    • Fall­lis­ten mit fol­gen­den An­ga­ben: Ak­ten oder Ge­schäfts­zei­chen, Ge­gen­stand, Zeit­raum, Art und Um­fang der Tä­tig­keit, Sach­stand.
    • Auf Ver­lan­gen der für die Prü­fung zu­stän­di­gen Stel­le: an­ony­mi­sier­te Ar­beits­pro­ben

Hin­weis:

Die ge­for­der­ten Be­fä­hi­gungs- oder Aus­bil­dungs­nach­wei­se müs­sen in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder Ver­trags­staat des Ab­kom­mens über den Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raum oder der Schweiz von ei­ner nach den dor­ti­gen Rechts- und Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten zu­stän­di­gen Be­hör­de aus­ge­stellt wor­den sein.

Ei­ge­ne Un­ter­la­gen müs­sen Sie in deut­scher Spra­che ein­rei­chen; sons­ti­ge Un­ter­la­gen be­nö­ti­gen ei­ne be­glau­big­te Über­set­zung in deut­scher Spra­che.

Die Zu­las­sung zu der Eig­nungs­prü­fung setzt fol­gen­de Be­din­gun­gen vor­aus:

  • Sie be­sit­zen ei­nen Be­fä­hi­gungs- oder Aus­bil­dungs­nach­weis, der im Her­kunfts­land zur selb­stän­di­gen Hil­fe in Steu­er­sa­chen be­rech­tigt. 
  • Der Be­fä­hi­gungs- und Aus­bil­dungs­nach­weis muss von ei­ner nach den Rechts- und Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten des Her­kunfts­lan­des be­nann­ten zu­stän­di­gen Be­hör­de aus­ge­stellt wor­den sein und be­schei­ni­gen, dass Sie in dem Staat, in dem Sie die Be­rufs­qua­li­fi­ka­ti­on er­wor­ben ha­ben, zur Hil­fe in Steu­er­sa­chen be­rech­tigt sind.
  • Sie be­sit­zen Aus­bil­dungs­nach­wei­se, die den er­folg­rei­chen Ab­schluss ei­ner ab­sol­vier­ten Aus­bil­dung be­schei­ni­gen. (Aus­bil­dung in ei­nem an­de­ren Mit­glied oder Ver­trags­staat oder der Schweiz auf Voll- oder Teil­zeit­ba­sis im Rah­men von Aus­bil­dungs­pro­gram­men) 
  • Au­ßer­dem muss Ih­re Aus­bil­dung als gleich­wer­tig zum deut­schen Aus­bil­dungs­ab­schluss an­er­kannt wor­den sein.
  • Sie ver­fü­gen über Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen, die zwar nicht (mehr) den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen des Her­kunfts­lan­des für die Auf­nah­me und Aus­übung des Be­rufs des Steu­er­be­ra­ters ent­spre­chen, Sie aber in der Ver­gan­gen­heit er­wor­be­ne Rech­te be­sit­zen und so­mit Be­stands­schutz ha­ben.

Hin­weis:

Ist der Be­ruf des Steu­er­be­ra­ters im Her­kunfts­land nicht re­gle­men­tiert, das hei­ßt ist die Auf­nah­me und Aus­übung der be­ruf­li­chen Tä­tig­keit nicht durch Rechts- und Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten an den Be­sitz be­stimm­ter Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen ge­bun­den, setzt die Zu­las­sung zur Eig­nungs­prü­fung zu­sätz­lich vor­aus, dass der Be­ruf des Steu­er­be­ra­ters 1 Jahr in den vor­her­ge­hen­den 10 Jah­ren im Her­kunfts­land in ei­nem Um­fang von min­des­tens 16 Wo­chen­stun­den aus­ge­übt wur­de.

In die­sem Fall muss die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Her­kunfts­lan­des zu­sätz­lich be­schei­ni­gen, dass der Be­wer­ber auf die Aus­übung des Be­rufs vor­be­rei­tet wur­de.

Die Pflicht zum Nach­weis die­ser ein­jäh­ri­gen Be­rufs­er­fah­rung ent­fällt je­doch, wenn durch den Aus­bil­dungs­nach­weis der Ab­schluss ei­ner re­gle­men­tier­ten Aus­bil­dung be­stä­tigt wird.

Im Ge­gen­satz zur „nor­ma­len“ Steu­er­be­ra­ter­prü­fung müs­sen Sie für den An­trag auf Zu­las­sung zur Eig­nungs­prü­fung kei­ne An­trags­frist be­ach­ten.