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Na­vi­ga­ti­on

Straf­an­zei­ge we­gen Hass und Het­ze im Netz er­stat­ten

Sie kön­nen ei­ne Straf­an­zei­ge stel­len, ganz gleich, ob Sie ge­schä­digt sind, ei­ne Straf­tat be­zeu­gen kön­nen oder un­be­tei­ligt sind. Ei­ne schnel­le Be­ar­bei­tung wird durch die Aus­wahl des Bun­des­lan­des, in dem sich das Er­eig­nis zu­ge­tra­gen hat, ge­för­dert.  Ei­ne An­zei­ge kön­nen Sie form­los, te­le­fo­nisch, on­line und auf der Wa­che, ent­we­der an­onym oder mit An­ga­be Ih­rer Kon­takt­da­ten, stel­len. Die On­line-An­zei­ge ist als Zu­satz­an­ge­bot zu ver­ste­hen.

Bei der Straf­an­zei­ge steht die Mit­tei­lung ei­nes straf­recht­li­chen Sach­ver­hal­tes im Mit­tel­punkt. Es wird nach un­ter­schied­li­chen De­likt­grup­pen un­ter­schie­den. Um ei­ne mög­lichst schnel­le Be­ar­bei­tung zu för­dern, wäh­len Sie bit­te die De­likt­grup­pe Hass und Het­ze im Netz aus.

Wenn Sie ei­ne An­zei­ge er­stat­ten, sind Sie Zeu­ge im Straf­ver­fah­ren. Un­ge­ach­tet Ih­rer on­line er­stat­te­ten An­zei­ge kann es er­for­der­lich sein, Sie im Rah­men der wei­te­ren Be­ar­bei­tung die­ser auf die hier­für zu­stän­di­ge Po­li­zei­dienst­stel­le vor­zu­la­den, zum Bei­spiel, um mit Ih­nen per­sön­lich ei­ne Zeu­gen­ver­neh­mung durch­füh­ren zu kön­nen.

Wei­ter­hin be­steht die Mög­lich­keit, der An­zei­ge Fo­tos, Be­le­ge oder Do­ku­men­te als elek­tro­ni­sche An­la­gen bei­zu­fü­gen. Die­se Mög­lich­keit soll­te ins­be­son­de­re ge­nutzt wer­den, um Nach­wei­se (Kauf­be­le­ge, Quit­tun­gen oder Bil­der von ge­stoh­le­nen Ge­gen­stän­den, be­schä­dig­ten Sa­chen oder Screen­shots von Bild­schir­min­hal­ten) der Po­li­zei be­reits mit der An­zei­ge zu über­mit­teln.

Nicht an­wend­bar

  • ge­ge­be­nen­falls Nach­wei­se (Kauf­be­le­ge, Quit­tun­gen oder Bil­der)

Je­de Per­son, die Kennt­nis ei­ner Straf­tat hat, kann ei­ne An­zei­ge auf­ge­ben. Sie müs­sen kei­ne be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.

Ei­ne An­zei­ge kann on­line, schrift­lich, te­le­fo­nisch oder münd­lich er­fol­gen bzw. ab­ge­ge­ben wer­den.

Wenn Sie die An­zei­ge on­line ab­ge­ben wol­len:

Die On­line­ab­ga­be ei­ner An­zei­ge er­folgt in meh­re­ren Schrit­ten.

Über das In­ter­net­por­tal kön­nen Sie Straf­an­zei­ge er­stat­ten. Hier­bei kann es sich um ver­schie­de­ne De­lik­te han­deln.

Sie ru­fen die In­ter­net­wa­che über ei­ne zen­tra­le URL auf. Die Aus­wahl des für die Be­ar­bei­tung zu­stän­di­gen Bun­des­lan­des er­folgt über den Er­eig­nis­ort. Nach Aus­wahl des For­mu­lars zur An­zei­ge­er­stat­tung von Hass und Het­ze im Netz kön­nen Sie grund­le­gen­de An­ga­ben zu Ih­rer Per­son ma­chen (bspw. Per­so­na­li­en, Han­dy­num­mer, Mail­adres­se). Im An­schluss kön­nen Sie Da­ten zum Tat­ort, zur Tat­zeit, zum Tä­ter und zum Er­eig­nis selbst er­fas­sen. Die Er­fas­sung wird be­glei­tet von recht­li­chen Be­leh­run­gen (Zeu­gen- bzw. Be­schul­dig­ten­be­leh­rung so­wie Straf­an­trags­er­for­der­nis und Ein­stel­lungs­be­scheid).

Es be­steht die Mög­lich­keit, Do­ku­men­te wie z.B. Kauf­be­le­ge, Quit­tun­gen und/oder Bil­der wie z.B. Screen­shots, Bil­der von Be­schä­di­gun­gen oder ge­stoh­le­nen Ge­gen­stän­den mit der An­zei­ge zu über­mit­teln.

Nach er­folg­ter Ab­ga­be der An­zei­ge er­hal­ten Sie ei­ne E-Mail mit ei­ner Vor­gangs­num­mer und den Kon­takt­da­ten der be­ar­bei­ten­den Stel­le.

Die zu­stän­di­ge Dienst­stel­le der Po­li­zei nimmt die An­zei­ge ent­ge­gen und prüft die­se. Er­stat­ten Sie An­zei­ge ei­ner Straf­tat, die au­ßer­halb Deutsch­lands bzw. in ei­nem an­de­ren Bun­des­land be­gan­gen wur­de, über­mit­telt die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de die An­zei­ge an die zu­stän­di­ge Be­hör­de.

Erst wenn kei­ner­lei Er­mitt­lungs­an­sät­ze zur Ver­fü­gung ste­hen, wird das Er­mitt­lungs­ver­fah­ren durch die Staats­an­walt­schaft ein­ge­stellt. Die Er­folgs­chan­cen dif­fe­rie­ren je nach der Art der Straf­tat. Grund­sätz­lich gilt, je mehr In­for­ma­tio­nen Sie be­reit­stel­len, des­to hö­her sind die Chan­cen, dass die Po­li­zei den Tä­ter fin­det. 

Wer ei­ne Per­son wis­sent­lich und fälsch­li­cher­wei­se ver­däch­tigt, be­geht ei­ne Straf­tat. Der Ge­setz­ge­ber sieht da­für ei­ne Geld­stra­fe oder ei­ne Frei­heits­stra­fe von bis zu fünf Jah­ren vor.

Nach Ein­gang der On­line­an­zei­ge er­hal­ten Sie ei­ne Email­be­stä­ti­gung mit ei­ner Vor­gangs­num­mer. Die Be­ar­bei­tungs­zeit hängt von un­ter­schied­li­chen Fak­to­ren ab. Ei­ne zeit­li­che Ein­gren­zung ist nicht mög­lich.

Ei­ne Frist ist nicht ein­zu­hal­ten. Al­ler­dings soll­ten Sie die je­wei­li­gen Ver­jäh­rungs­fris­ten be­ach­ten, denn in der Re­gel ver­jäh­ren Straf­ta­ten im Nor­mal­fall nach ei­ner ge­wis­sen Zeit­span­ne.

Wenn Sie ei­ne An­zei­ge er­stat­ten, sind Sie grds. Zeu­ge im Straf­ver­fah­ren. Es kann er­for­der­lich sein, Sie im Rah­men der wei­te­ren Be­ar­bei­tung Ih­rer An­zei­ge auf die hier­für zu­stän­di­ge Po­li­zei­dienst­stel­le vor­zu­la­den, um zum Bei­spiel mit Ih­nen per­sön­lich ei­ne Zeu­gen­ver­neh­mung durch­füh­ren zu kön­nen.

Wer Kennt­nis ei­ner Straf­tat hat, die­se aber nicht zur An­zei­ge bringt, kann sich straf­bar ma­chen. Es gel­ten kei­ne be­son­de­ren Form­er­for­der­nis­se. Vor­sicht ist dann ge­bo­ten, wenn es sich um ei­ne ver­mu­te­te Straf­tat han­delt. Ver­leum­dung und fal­sche Ver­däch­ti­gung sind straf­bar, hier muss der­je­ni­ge, der die An­zei­ge auf­gibt, selbst mit recht­li­chen Schrit­ten ge­gen sich rech­nen. Bei Ver­bre­chen wie Mord, Raub, Kriegs­ver­bre­chen und Hoch­ver­rat herrscht ei­ne An­zei­ge­pflicht.

Ei­ne Straf­an­zei­ge kann nicht zu­rück­ge­zo­gen wer­den. Sie soll­ten sich da­her gut über­le­gen, ob Sie ei­ne Straf­an­zei­ge stel­len wol­len. Nach dem Le­ga­li­täts­prin­zip sind die Be­hör­den an­schlie­ßend zu Er­mitt­lun­gen ver­pflich­tet.