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Na­vi­ga­ti­on

Über ge­setz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung be­schwe­ren

Die ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen ver­wal­ten sich selbst. Sie sind da­mit fi­nan­zi­ell und or­ga­ni­sa­to­risch ei­gen­stän­dig, un­ter­ste­hen je­doch ei­ner Auf­sichts­be­hör­de.
Das ist ent­we­der die für die ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen So­zi­al­ver­si­che­rung zu­stän­di­ge obers­te Ver­wal­tungs­be­hör­de des Lan­des, wo die Be­hör­de ih­ren Sitz hat, oder das Bun­des­ver­si­che­rungs­amt.
Auf­sicht be­deu­tet hier Rechts­auf­sicht, al­so nur die Kon­trol­le, ob sich der So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger an Ge­setz und sons­ti­ges Recht hält. Des­halb fehlt der Auf­sichts­be­hör­de die Mög­lich­keit, den So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­gern vor­zu­schrei­ben, wie sie in be­stimm­ten Si­tua­tio­nen ihr Er­mes­sen aus­üben sol­len. Die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de kann al­so di­rek­te ver­si­che­rungs- oder leis­tungs­recht­li­che Ent­schei­dun­gen in An­ge­le­gen­hei­ten der Ver­si­cher­ten nicht tref­fen.
Die Prü­fung der Be­schwer­de er­folgt aus­schlie­ß­lich an­hand der vor­lie­gen­den Ver­wal­tungs­un­ter­la­gen des Ver­si­che­rungs­trä­gers. Ei­ge­ne Er­mitt­lun­gen, zum Bei­spiel zum Sach­ver­halt oder im me­di­zi­ni­schen Be­reich, kön­nen nicht von der Be­hör­de durch­ge­führt wer­den.
Da die Auf­sicht aus­schlie­ß­lich im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­tig wird, be­steht zu­dem kein An­spruch auf ei­ne be­stimm­te Maß­nah­me der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de. Viel­mehr wird der in­di­vi­du­el­le Rechts­schutz des Ein­zel­nen durch die Ge­rich­te ge­währ­leis­tet.

So­weit das per­sön­li­che Ver­hal­ten von Be­schäf­tig­ten der ge­nann­ten So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger be­trof­fen sein soll­te, ist die Selbst­ver­wal­tung der Be­hör­de - re­gel­mä­ßig der Vor­stand - da­für im Rah­men der Dienst­auf­sicht zu­stän­dig.

Zur Be­ar­bei­tung Ih­rer Be­schwer­de be­nö­tigt die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de:

  • Ih­ren Na­men und Ih­re An­schrift so­wie den Na­men des be­trof­fe­nen Trä­gers.
  • Ei­ne Be­schrei­bung des Sach­ver­halts, um zu er­ken­nen, wel­ches An­lie­gen im kon­kre­ten Ein­zel­fall vor­liegt und wel­cher Rechts­ver­stoß im Ver­wal­tungs­han­deln und/oder bei der Ent­schei­dung des Ver­si­che­rungs­trä­gers ge­se­hen wird.
  • Ge­ge­be­nen­falls bie­tet es sich an, Ko­pi­en re­le­van­ter Un­ter­la­gen (zum Bei­spiel Ab­lich­tun­gen ent­spre­chen­der Be­schei­de, Ur­tei­le) bei­zu­fü­gen.
  • Ge­ge­be­nen­falls ei­ne Voll­macht. Denn wer­den Be­schwer­den nicht von der/dem Be­trof­fe­nen selbst er­ho­ben, son­dern von ei­ner/ei­nem Be­auf­trag­ten (z.B. Ehe­part­ner/-in, Ver­wand­te oder Be­kann­te), so ist aus da­ten­schutz­recht­li­chen Grün­den re­gel­mä­ßig die Vor­la­ge ei­ner aus­drück­lich auf die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de aus­ge­stell­ten Voll­macht er­for­der­lich. Aus die­ser muss her­vor­ge­hen, dass die/der Be­auf­trag­te die/den Be­trof­fe­ne/-n im auf­sichts­recht­li­chen Ver­fah­ren un­ein­ge­schränkt ver­tre­ten darf und dass die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de die/den Be­voll­mäch­tig­te/-n über das Er­geb­nis der Prü­fung in­for­mie­ren darf.

Wenn Sie sich über Ih­re ge­setz­li­che Kran­ken­kas­se be­schwe­ren möch­ten, wen­den Sie sich mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen di­rekt an die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de. Die­se prüft dann, ob die Kas­se die ge­setz­li­chen Vor­ga­ben be­ach­tet hat, zum Bei­spiel ob sie zeit­nah und kor­rekt ent­schie­den hat. Das Er­geb­nis der Prü­fung, ob ein Rechts­ver­stoß vor­liegt und zu ver­fol­gen ist oder nicht, bil­det die Grund­la­ge für die Ant­wort. So­fern ein Rechts­ver­stoß fest­ge­stellt wird, kann das die zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de er­for­der­li­chen­falls auf­sichts­recht­li­che Maß­nah­men tref­fen, um ein rechts­kon­for­mes Ver­hal­ten der Kran­ken­kas­se si­cher­zu­stel­len.

Bei der Zu­stän­dig­keit der Auf­sichts­be­hör­den ist zwi­schen lan­des- und bun­des­un­mit­tel­ba­ren Kran­ken­kas­sen zu un­ter­schei­den.

Die ein­zi­ge lan­des­un­mit­tel­ba­re ge­setz­li­che Kran­ken­kas­se für Meck­len­burg-Vor­pom­mern ist die AOK Nord­ost, die ih­ren Sitz in Bran­den­burg hat. Zu­stän­dig für Be­schwer­den über die AOK Nord­ost ist des­halb das Mi­nis­te­ri­um für So­zia­les, Ge­sund­heit, In­te­gra­ti­on und Ver­brau­cher­schutz des Lan­des Bran­den­burg (MS­GIV).

Zu­stän­dig für die Auf­sicht der bun­des­un­mit­tel­ba­ren ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen - das sind z. B. al­le Er­satz­kas­sen (Bar­mer, TK etc.) - ist das Bun­des­amt für So­zia­le Si­che­rung. Ei­ne Auf­lis­tung der Ver­si­che­rungs­trä­ger, die der Auf­sicht des BAS un­ter­lie­gen, fin­den Sie hier.