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Na­vi­ga­ti­on

Über­prü­fung ei­ner er­höh­ten Ge­fahr durch Stör­fäl­le in be­nach­bar­ten Be­triebs­be­rei­chen (Do­mi­no­ef­fekt) be­an­tra­gen

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de ist ver­pflich­tet, ge­gen­über den Be­trei­bern von Be­triebs­be­rei­chen nach der Stör­fall-Ver­ord­nung fest­zu­stel­len, bei wel­chen Be­triebs­be­rei­chen oder Grup­pen von Be­triebs­be­rei­chen auf Grund ih­rer geo­gra­phi­schen La­ge, ih­res Ab­stands zu­ein­an­der und der in ih­ren An­la­gen vor­han­de­nen ge­fähr­li­chen Stof­fe ei­ne er­höh­te Wahr­schein­lich­keit von Stör­fäl­len be­stehen kann oder die­se Stör­fäl­le fol­gen­schwe­rer sein kön­nen (Do­mi­no-Ef­fekt). Für die Be­ur­tei­lung ver­wen­det die Be­hör­de ins­be­son­de­re

  • die An­ga­ben, die der Be­trei­ber in der An­zei­ge und im Si­cher­heits­be­richt  über­mit­telt hat,
  • die An­ga­ben, die im An­schluss an ein Er­su­chen der zu­stän­di­gen Be­hör­de um zu­sätz­li­che Aus­künf­te vom Be­trei­ber über­mit­telt wur­den, und
  • die In­for­ma­tio­nen, die die zu­stän­di­ge Be­hör­de durch Über­wa­chungs­maß­nah­men er­langt hat.

Die vom Be­trei­ber an­zu­zei­gen­den An­ga­ben um­fas­sen auch Ge­ge­ben­hei­ten in der un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung des Be­triebs­be­reichs, die ei­nen Stör­fall aus­lö­sen oder des­sen Fol­gen ver­schlim­mern kön­nen, z.B. Ein­zel­hei­ten zu be­nach­bar­ten Be­triebs­be­rei­chen, zu an­de­ren Be­triebs­stät­ten, die nicht un­ter die Stör­fall-Ver­ord­nung fal­len, und zu Be­rei­chen und Ent­wick­lun­gen, von de­nen ein Stör­fall aus­ge­hen könn­te oder bei de­nen sich die Wahr­schein­lich­keit des Ein­tritts ei­nes Stör­falls er­hö­hen kann oder die Aus­wir­kun­gen ei­nes Stör­falls und von Do­mi­no-Ef­fek­ten ver­schlim­mern kön­nen. Ver­fügt die Be­hör­de dar­über hin­aus­ge­hend über zu­sätz­li­che In­for­ma­tio­nen, hat sie die­se dem Be­trei­ber un­ver­züg­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len, so­fern dies für die Zu­sam­men­ar­beit der Be­trei­ber er­for­der­lich ist.

Ge­gen ei­nen Fest­stel­lungs­be­scheid kann Wi­der­spruch ein­ge­legt wer­den.

  • An­zei­ge­un­ter­la­gen ge­mäß § 7 der Stör­fall-Ver­ord­nung
  • Si­cher­heits­be­richt ge­mäß § 9 der Stör­fall-Ver­ord­nung

Für den Fest­stel­lungs­be­scheid fal­len Ge­büh­ren an, die sich nach den je­wei­li­gen Ge­büh­ren­ver­ord­nun­gen der Län­der rich­ten. 

In Meck­len­burg-Vor­pom­mern rich­ten sich die Ge­büh­ren nach dem Ge­büh­ren­ver­zeich­nis zum § 1 Ab­satz 1 der Im­mis­si­ons­schutz-Kos­ten­ver­ord­nung (Imm-Sch­Kost­VO M-V) ent­spre­chend Ta­rif­stel­le 3.9.8. Der Kos­ten­rah­men be­trägt 450,00 bis 4.500,00 EUR.

Das Ver­fah­ren zur Fest­stel­lung ei­nes Do­mi­no­ef­fek­tes wird von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ein­ge­lei­tet. Die Be­ur­tei­lung er­folgt an­hand

  • der An­ga­ben, die der Be­trei­ber in der An­zei­ge und im Si­cher­heits­be­richt über­mit­telt hat,
  • der An­ga­ben, die im An­schluss an ein Er­su­chen der zu­stän­di­gen Be­hör­de um zu­sätz­li­che Aus­künf­te vom Be­trei­ber über­mit­telt wur­den, und
  • der In­for­ma­tio­nen, die die zu­stän­di­ge Be­hör­de durch Über­wa­chungs­maß­nah­men er­langt hat.

Lie­gen die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen Do­mi­no-Ef­fekt vor, er­lässt die zu­stän­di­ge Be­hör­de ei­nen Fest­stel­lungs­be­scheid ge­gen­über den be­trof­fe­nen Be­trei­bern.

in­di­vi­du­ell

Zu­stän­di­ge Be­hör­den sind die Im­mis­si­ons­schutz­be­hör­den der Län­der.