Home
Na­vi­ga­ti­on

Um­satz­steu­er vor­anmel­den

Die Um­satz­steu­er hei­ßt all­ge­mein auch Mehr­wert­steu­er. Ihr un­ter­lie­gen ins­be­son­de­re

  • Lie­fe­run­gen und sons­ti­ge Leis­tun­gen,
  • die Ein­fuhr von Ge­gen­stän­den aus Nicht-EU-Län­dern – die ent­ste­hen­de Ein­fuhr­um­satz­steu­er er­hebt der Zoll – und
  • der Be­zug von Wa­ren aus den Län­dern der Eu­ro­päi­schen Uni­on, der so­ge­nann­te in­ner­ge­mein­schaft­li­che Er­werb.

Die Hö­he der Steu­er un­ter­schei­det sich je nach Art der Um­sät­ze:

  • all­ge­mei­ner Steu­er­satz: 19 Pro­zent
  • er­mä­ßig­ter Steu­er­satz: 7 Pro­zent, gilt zum Bei­spiel für
    • die Lie­fe­rung fast al­ler Le­bens­mit­tel, aus­ge­nom­men Ge­trän­ke und Gast­stät­ten­um­sät­ze (be­ach­ten Sie auch die un­ten fol­gen­den Aus­nah­men),
    • für den Per­so­nen­nah­ver­kehr,
    • die Be­för­de­run­gen von Per­so­nen im Schie­nen­bahn­ver­kehr und
    • für die Um­sät­ze mit Bü­chern und Zei­tun­gen.
  • Null­steu­er­satz (ab 1.1.2023) gilt – un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen – für
    • die Lie­fe­rung, die Ein­fuhr und den in­ner­ge­mein­schaft­li­chen Er­werb von So­lar­mo­du­len an den Be­trei­ber ei­ner Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge. Das schlie­ßt die für den Be­trieb ei­ner Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge we­sent­li­chen Kom­po­nen­ten und der Spei­cher ein.
    • die In­stal­la­ti­on von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen so­wie die Spei­cher, die den mit So­lar­mo­du­len er­zeug­ten Strom spei­chern.

Auf­grund der Co­ro­na-Pan­de­mie gal­ten fol­gen­de Aus­nah­men:

  • be­fris­te­te Sen­kung der Steu­er­sät­ze von 19 auf 16 Pro­zent und von 7 auf 5 Pro­zent vom 1. Ju­li 2020 bis 31. De­zem­ber 2020
  • für Re­stau­rant und Ver­pfle­gungs­dienst­leis­tun­gen – mit Aus­nah­me der Ge­trän­ke – galt be­zie­hungs­wei­se gilt
    • vom 1. Ju­li 2020 bis 31. De­zem­ber 2020 der Steu­er­satz von 5 Pro­zent und
    • vom 1. Ja­nu­ar 2021 bis 31. De­zem­ber 2023 der Steu­er­satz von 7 Pro­zent.
    • Seit dem 1. Ja­nu­ar 2024 un­ter­lie­gen die Re­stau­rant- und Ver­pfle­gungs­dienst­leis­tun­gen wie­der dem Steu­er­satz von 19 Pro­zent.

Sie müs­sen die Um­satz­steu­er für Ihr Un­ter­neh­men an das Fi­nanz­amt wei­ter­rei­chen. Im Ge­gen­zug kön­nen Sie je­doch re­gel­mä­ßig die Vor­steu­er, al­so die Um­satz­steu­er auf be­zo­ge­ne Lie­fe­run­gen und sons­ti­ge Leis­tun­gen, zu­rück­for­dern. In der Vor­anmel­dung be­rech­nen Sie die Dif­fe­renz­sum­me.

Zeit­raum der Vor­anmel­dung 

Be­trug die Um­satz­steu­er für das vor­an­ge­gan­ge­ne Ka­len­der­jahr mehr als 7.500 EUR müs­sen Sie im lau­fen­den Jahr mo­nat­lich Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dun­gen über­mit­teln.

Bei ei­ner Sum­me der Vor­jah­res­steu­er von mehr als 1.000 EUR bis 7.500 EUR müs­sen Sie die Vor­anmel­dung quar­tals­wei­se ein­rei­chen.

Be­trug sie nicht mehr als 1.000 EUR, kann Sie das Fi­nanz­amt von der Über­mitt­lung von Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dun­gen be­frei­en. In die­sem Fall ist nur ei­ne Jah­res­er­klä­rung zu über­mit­teln.

Wenn sich für das vor­an­ge­gan­ge­ne Ka­len­der­jahr ein Über­schuss zu Ih­ren Guns­ten von mehr als 7.500 EUR er­ge­ben hat, kön­nen Sie an Stel­le des Ka­len­der­vier­tel­jah­res den Ka­len­der­mo­nat als Vor­anmel­dungs­zeit­raum wäh­len.

Wenn Sie als Grün­de­rin oder Grün­der ei­nes Un­ter­neh­mens erst­ma­lig ei­ne be­ruf­li­che oder ge­werb­li­che Tä­tig­keit auf­neh­men, müs­sen Sie im Jahr der Un­ter­neh­mens­grün­dung und im fol­gen­den Ka­len­der­jahr mo­nat­li­che Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dun­gen über­mit­teln. Die­se Re­ge­lung wur­de je­doch für die Jah­re 2021 bis 2026 aus­ge­setzt. Bei ei­ner Neu­grün­dung in den Jah­ren 2021 bis 2026 sind für die Über­mitt­lung der Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dun­gen die oben ge­nann­ten Be­trags­gren­zen aus­chlag­ge­bend. Im Jahr der Neu­grün­dung ist die vor­aus­sicht­li­che Steu­er des lau­fen­den Ka­len­der­jah­res ma­ß­ge­bend. Im dar­auf fol­gen­den Jahr ist die tat­säch­li­che Steu­er des Vor­jah­res in ei­ne Jah­res­steu­er um­zu­rech­nen.

Sie sind bei ei­ner Neu­grün­dung nicht zur Über­mitt­lung ei­ner Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung ver­pflich­tet, wenn

  • Sie nur um­satz­steu­er­freie Um­sät­ze aus­füh­ren, bei de­nen kein Vor­steu­er­ab­zug mög­lich ist,
  • Sie die Klein­un­ter­neh­mer­re­ge­lung oder
  • Sie die Son­der­re­ge­lung für pau­scha­lie­ren­de Land- und Forst­wir­te in An­spruch neh­men.
  • Ein­spruch
  • Kla­ge
  • Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung
  • un­ter Um­stän­den müs­sen Sie Ein­gangs­rech­nun­gen, Ver­trä­ge oder ähn­li­che Do­ku­men­te bei­fü­gen be­zie­hungs­wei­se se­pa­rat über­sen­den
  • Sie üben ei­ne ge­werb­li­che oder be­ruf­li­che Tä­tig­keit selb­stän­dig aus. Das ist der Fall, wenn Sie da­mit nach­hal­tig Ein­nah­men er­zie­len wol­len.
  • Ihr Un­ter­neh­men zählt zu ei­ner der fol­gen­den Grup­pen: 
    • na­tür­li­che Per­so­nen, al­so Ein­zel­per­so­nen zum Bei­spiel:
      • Ein­zel­händ­ler
      • Hand­wer­ker
      • Haus­ei­gen­tü­mer mit ei­ner Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge
    • ju­ris­ti­sche Per­so­nen, zum Bei­spiel:
      • Ak­ti­en­ge­sell­schaft
      • Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung (GmbH)
      • Ge­nos­sen­schaft
      • ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein oder Stif­tung
    • Per­so­nen­ver­ei­ni­gun­gen, zum Bei­spiel:
      • Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts (GbR)
      • Of­fe­ne Han­dels­ge­sell­schaft (OHG)
      • Kom­man­dit­ge­sell­schaft (KG). 

Für die Über­mitt­lung der Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung fal­len kei­ne un­mit­tel­ba­ren Kos­ten an.

Die Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung rei­chen Sie elek­tro­nisch über die amt­lich be­stimm­te Schnitt­stel­le ein, zum Bei­spiel

  • mit dem kos­ten­lo­sen On­line-Pro­dukt der Fi­nanz­ver­wal­tung "Mein ELS­TER - Ihr On­line- Fi­nanz­amt" oder
  • mit ei­nem kom­mer­zi­el­len Steu­er­pro­gramm.

Wenn Sie "Mein ELS­TER" nut­zen, ge­hen Sie wie folgt vor:

  • Be­su­chen Sie zum Bei­spiel "Mein ELS­TER - Ihr On­line- Fi­nanz­amt" im In­ter­net.
  • Log­gen Sie sich mit Ih­ren Zu­gangs­da­ten und Ih­rem per­sön­li­chen Si­cher­heits­ver­fah­ren ein.
  • Wäh­len Sie den Me­nü­punkt "Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung".
  • Wäh­len Sie das be­tref­fen­de Ka­len­der­jahr.
  • Wäh­len Sie im fol­gen­den Schritt die Über­nah­me vor­he­ri­ger Da­ten aus oder fah­ren Sie oh­ne Da­ten­über­nah­me fort.
  • Ge­ben Sie auf den fol­gen­den Sei­ten Ih­re Da­ten ein. "Mein ELS­TER" lei­tet Sie durch das ge­sam­te Ver­fah­ren.
  • Zum Ab­schluss des Ver­fah­rens prüft "Mein ELS­TER" Ih­re An­ga­ben und be­rech­net die fäl­li­ge Um­satz­steu­er-Vor­aus­zah­lung be­zie­hungs­wei­se ei­nen et­wai­gen Über­schuss.  
  • Ver­sen­den Sie die elek­tro­ni­sche Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung.
  • Ei­ne fäl­li­ge Vor­aus­zah­lung müs­sen Sie frist­ge­recht an das zu­stän­di­ge Fi­nanz­amt über­wei­sen oder Sie er­tei­len dem Fi­nanz­amt ei­ne SE­PA-Last­schrift­man­dat. Ei­nen Über­schuss be­kom­men Sie au­to­ma­tisch er­stat­tet.

Al­ter­na­tiv kön­nen Sie die Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung auch di­rekt aus ei­nem kom­mer­zi­el­len Steu­er­pro­gramm über die elek­tro­ni­sche Schnitt­stel­le an ELS­TER über­tra­gen.

Es han­delt sich hier­bei um ei­ne Er­klä­rungs- be­zie­hungs­wei­se An­mel­dungs­frist.

Die Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dun­gen müs­sen Sie spä­tes­tens bis zum 10. Tag nach Ab­lauf des Vor­anmel­dungs­zeit­raums (Mo­nat/Vier­tel­jahr) ein­rei­chen.

Das Fi­nanz­amt kann auf An­trag die Frist für die Über­mitt­lung der Vor­anmel­dun­gen und für die Ent­rich­tung der Vor­aus­zah­lun­gen um ei­nen Mo­nat ver­län­gern (Dau­er­frist­ver­län­ge­rung).

Wenn Sie mo­nat­lich die Um­satz­steu­er-Vor­anmel­dung über­mit­teln, hängt die Ge­wäh­rung ei­ner Dau­er­frist­ver­län­ge­rung da­von ab, dass Sie ei­ne Son­der­vor­aus­zah­lung ent­rich­ten.

Es gibt kei­ne Hin­wei­se oder Be­son­der­hei­ten.