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Na­vi­ga­ti­on

Un­ter­halts­si­chern­de und an­de­re er­gän­zen­de Leis­tun­gen nach SGB IX be­an­tra­gen

Un­ter­halts­si­chern­de und an­de­re er­gän­zen­de Leis­tun­gen sind Leis­tun­gen, die von den Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­gern im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Leis­tung der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on oder ei­ner Leis­tung zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben ge­währt wer­den kön­nen. Sie be­zeich­nen sol­che Leis­tun­gen, die not­wen­dig sind, da­mit der Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger, die ei­gent­li­chen Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben oder me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on über­haupt wahr­neh­men kann.

Da­zu zäh­len u.a.

  • Kran­ken­geld, Ver­sor­gungs­kran­ken­geld, Ver­letz­ten­geld, Über­gangs­geld, Aus­bil­dungs­geld, Un­ter­halts­bei­hil­fe
  • Bei­trä­ge/ Bei­trags­zu­schüs­se zur Kran­ken-, Un­fall-, Ren­ten-, Pfle­ge­ver­si­che­rung, Agen­tur für Ar­beit
  • Ärzt­lich ver­ord­ne­ter Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­sport, Übun­gen zur Stär­kung des Selbst­be­wusst­seins (be­hin­der­te/von Be­hin­de­rung be­droh­te Frau­en)
  • Ärzt­lich ver­ord­ne­tes Funk­ti­ons­trai­ning
  • Rei­se­kos­ten
  • Be­triebs-, Haus­halts­hil­fe, Kin­der­be­treu­ungs­kos­ten

    Leis­tun­gen zum Le­bens­un­ter­halt bei me­di­zi­ni­scher Re­ha­bi­li­ta­ti­on:
  • Kran­ken­geld,
  • Ver­letz­ten­geld,
  • Über­gangs­geld,
  • Ver­sor­gungs­kran­ken­geld

    Leis­tun­gen zum Le­bens­un­ter­halt im Zu­sam­men­hang mit der Ge­wäh­rung von Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben:
  • Über­gangs­geld,
  • Aus­bil­dungs­geld,
  • Un­ter­halts­bei­hil­fe

Es ist ein An­trag auf er­gän­zen­de bzw. un­ter­halts­si­chern­de Leis­tun­gen beim zu­stän­di­gen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger (sie­he Ver­fah­rens­ab­lauf) zu stel­len.

Die wei­te­ren bei­zu­brin­gen­den Un­ter­la­gen (z.B. ärzt­li­che Gut­ach­ten) rich­ten sich nach den Um­stän­den des Ein­zel­falls.

Un­ter­halts­si­chern­de und an­de­re er­gän­zen­de Leis­tun­gen kön­nen dann ge­währt wer­den, wenn die Durch­füh­rung der ei­gent­li­chen Leis­tung der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on oder die Leis­tung zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben ge­fähr­det ist oder oh­ne die­se zu­sätz­li­chen Leis­tun­gen nicht durch­führ­bar wä­re.

Für die ei­gent­li­che Be­wil­li­gung der Leis­tung fal­len kei­ne Kos­ten an. Bei ei­ni­gen Leis­tun­gen ist je­doch ein Ei­gen­an­teil zu er­brin­gen. Ob und wie hoch die­ser Ei­gen­an­teil ist, ist von Leis­tung zu Leis­tung un­ter­schied­lich. Bei ei­ni­gen Leis­tun­gen zur Teil­ha­be ent­steht kein Ei­gen­an­teil, bei an­de­ren hin­ge­gen muss ein Ei­gen­an­teil ge­tra­gen wer­den.

Be­ra­tung und In­for­ma­ti­on in al­len Fra­gen zur Be­schäf­ti­gung schwer­be­hin­der­ter Men­schen füh­ren in ers­ter Li­nie die Agen­tu­ren für Ar­beit durch.

In je­dem Fall ist ein An­trag auf Leis­tun­gen zur me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on bzw. zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben beim zu­stän­di­gen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger zu stel­len.

Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger für die Er­brin­gung von Leis­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on und von Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben ge­mäß § 6 SGB IX kön­nen sein:

  • die ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen (nicht bei Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben)
  • die Bun­des­agen­tur für Ar­beit (zu­stän­dig in den ers­ten 15 Ver­si­che­rungs­jah­ren); bei jun­gen Men­schen vor der be­ruf­li­chen Erst­aus­bil­dung (nicht bei Leis­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on)
  • die Trä­ger der ge­setz­li­chen Un­fall­ver­si­che­rung (z.B. Be­rufs­ge­nos­sen­schaf­ten, Un­fall­ver­si­che­rungs­trä­ger der öf­fent­li­chen Hand): wenn die Be­hin­de­rung durch ei­nen Ar­beits­un­fall im Be­trieb, ei­nen Un­fall in der Schu­le oder auf dem Weg dort­hin ent­stan­den ist oder im Fall ei­ner Be­rufs­krank­heit
  • die Trä­ger der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung (z.B. Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung Bund, frü­her: Bun­des­ver­si­che­rungs­an­stalt für An­ge­stell­te, Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung Nord, frü­her: Lan­des­ver­si­che­rungs­an­stal­ten): wenn durch die be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on ei­ne Ren­ten­zah­lung ver­mie­den wer­den kann
  • der Trä­ger der Al­ters­si­che­rung für Land­wir­te
  • Trä­ger der Kriegs­op­fer­ver­sor­gung und die Trä­ger der Kriegs­op­fer­für­sor­ge im Rah­men des Rechts der so­zia­len Ent­schä­di­gung bei Ge­sund­heits­schä­den, z.B. bei Kriegs- und Wehr­dienst­schä­di­gun­gen, Impf­schä­den oder Fol­gen von Ge­walt­ta­ten (z. B. Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les Meck­len­burg-Vor­pom­mern (LA­GuS) - Ver­sor­gungs­amt, Haupt­für­sor­ge­stel­le und die ört­li­chen Für­sor­ge­stel­len bei den Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten-),
  • die Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe (Ju­gend­äm­ter der Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te)
  • die Trä­ger der Ein­glie­de­rungs­hil­fe (in Meck­len­burg-Vor­pom­mern die kreis­frei­en Städ­te und Land­krei­se)

Der Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger prüft, ob die Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind und wel­che Form der För­de­rung not­wen­dig ist. Die Ent­schei­dung wird in ei­nem schrift­li­chen Be­scheid fest­ge­hal­ten.

Al­le Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger sind zur Aus­kunft, Be­ra­tung und Zu­sam­men­ar­beit ver­pflich­tet. Der Trä­ger, an den man sich zu­erst wen­det, hat die Pflicht, die Zu­stän­dig­keit zü­gig zu klä­ren. Die Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger be­nen­nen An­sprech­stel­len, die In­for­ma­ti­ons­an­ge­bo­te an Leis­tungs­be­rech­tig­te, an Ar­beit­ge­ber und an an­de­re Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger ver­mit­teln.

Bei der Ent­schei­dung über die Leis­tun­gen und bei de­ren Aus­füh­rung wird den be­rech­tig­ten Wün­schen der be­hin­der­ten oder von Be­hin­de­rung be­droh­ten Men­schen ent­spro­chen.

Der zu­stän­di­ge Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger (sie­he Ver­fah­rens­ab­lauf) bzw. das Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les Meck­len­burg-Vor­pom­mern – In­te­gra­ti­ons­amt.