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Na­vi­ga­ti­on

Ver­brin­gung von Ab­fäl­len in Deutsch­land und Eu­ro­pa be­an­tra­gen

Al­le Ab­fäl­le zur Be­sei­ti­gung und zur Ver­wer­tung, die über Staats­gren­zen ver­bracht wer­den sol­len, müs­sen grund­sätz­lich no­ti­fi­ziert wer­den und be­dür­fen der Zu­stim­mung der be­tei­lig­ten Be­hör­den im Ver­sand- und Emp­fangs­staat.

Die­se Zu­stim­mung kann nach­fol­gend er­teilt wer­den:

  • Zu­stim­mung oh­ne Auf­la­gen,
  • Zu­stim­mung mit Auf­la­gen
  • Ein­wand­s­er­he­bung.

Aus­nah­me­re­ge­lun­gen zur No­ti­fi­zie­rungs­pflicht kön­nen Sie bei der zu­stän­di­gen Stel­le er­fra­gen.

Die An­for­de­run­gen an die grenz­über­schrei­ten­de Ver­brin­gung von Ab­fäl­len zwi­schen Mit­glied­staa­ten sind in der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1013/2006 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 14. Ju­ni 2006 über die Ver­brin­gung von Ab­fäl­len (VVA) und im Ab­fall­ver­brin­gungs­ge­setz fest­ge­schrie­ben. Hier sind die Vor­aus­set­zun­gen und Be­din­gun­gen für der­ar­ti­ge grenz­über­schrei­ten­de Ab­fall­ver­brin­gen fest­ge­legt, z.B. wann und für wel­che Ab­fäl­le im Zu­sam­men­hang mit der­ar­ti­gen Ver­brin­gung ei­ne Zu­stim­mung durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de not­wen­dig ist.

Die ein­zu­rei­chen­den In­for­ma­tio­nen und Un­ter­la­gen sind im An­hang II der EU VO 1013/2006 auf­ge­lis­tet.

Not­wen­di­ge bei der Be­hör­de ein­zu­rei­chen­de bzw. mit­zu­füh­ren­de Un­ter­la­gen sind in der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1013/2006 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 14. Ju­ni 2006 über die Ver­brin­gung von Ab­fäl­len (VVA) auf­ge­führt. Wei­te­re Hin­wei­se zur Hand­ha­bung, ein­zu­hal­ten­den Fris­ten und zum Aus­fül­len der For­mu­la­re sind im LA­GA-Merk­blatt M 25 zu fin­den.

Die Zu­stim­mung er­folgt, wenn die No­ti­fi­zie­rung ord­nungs­ge­mäß aus­ge­führt wur­de, die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen voll­stän­dig sind und kei­ne Ein­wän­de er­ho­ben wer­den.

Für die Prü­fung der Un­ter­la­gen fal­len ge­mäß Ge­büh­ren­zif­fer 231 der Ab­fall-Kos­ten­ver­ord­nung M-V (Abf­Kost­VO M-V) Ge­büh­ren in Ab­hän­gig­keit vom Prüf­auf­wand und wirt­schaft­li­chen Wert der be­ab­sich­tig­ten Ver­brin­gung von ma­xi­mal 12.500 EUR an.

Nach dem Er­halt al­ler not­wen­di­gen Un­ter­la­gen prüft die Ver­sand­ort­be­hör­de ob die No­ti­fi­zie­rung ord­nungs­ge­mäß aus­ge­führt wur­de, über­sen­det die Un­ter­la­gen bei po­si­ti­ver Be­wer­tung in­ner­halb von drei Werk­ta­gen an die Be­stim­mungs­ort­be­hör­de so­wie an al­le be­trof­fe­nen Tran­sit­land­be­hör­den und in­for­miert den No­ti­fi­zie­ren­den dar­über. Die Ver­sand­ort­be­hör­de kann al­ler­dings die Wei­ter­lei­tung der Un­ter­la­gen ver­wei­gern, wenn sie in­ner­halb der Frist von drei Werk­ta­gen Un­ter­la­gen nach­for­dert oder ei­nen Ein­wand ge­gen die No­ti­fi­zie­rung er­hebt. 

Spä­tes­tens drei Werk­ta­ge nach Er­halt der Un­ter­la­gen, auch der­je­ni­gen, die zu­vor an­ge­for­dert wur­den, über­mit­telt die zu­stän­di­ge Be­hör­de am Be­stim­mungs­ort ei­ne so­ge­nann­te Emp­fangs­be­stä­ti­gung. Selbst bei ord­nungs­ge­mä­ßer Aus­füh­rung der No­ti­fi­zie­rung kann die Ver­sand­ort­be­hör­de wei­te­re, für die Be­ur­tei­lung zur Zu­stim­mung not­wen­di­ge Un­ter­la­gen nach­for­dern. Sie ist aber ver­pflich­tet, die No­ti­fi­zie­rung wei­ter­zu­lei­ten. In die­sem Fall darf die Be­stim­mungs­ort­be­hör­de erst dann ei­ne Ein­gangs­be­stä­ti­gung ver­sen­den, wenn sie von der Ver­sand­ort­be­hör­de die Nach­richt er­hält, dass auch die­se nach­ge­for­der­ten Un­ter­la­gen ein­ge­gan­gen sind. Spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Über­mitt­lung der Emp­fangs­be­stä­ti­gung ge­ben al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den ih­re Ent­schei­dung zur ge­plan­ten No­ti­fi­zie­rung ab. Dies er­folgt durch:

  • Zu­stim­mung oh­ne Auf­la­gen oder
  • Zu­stim­mung mit Auf­la­gen oder
  • Ein­wand­s­er­he­bung.

30 Ta­ge nach Ein­gang voll­stän­di­ger Un­ter­la­gen

Spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Über­mitt­lung der Emp­fangs­be­stä­ti­gung ge­ben al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den ih­re Ent­schei­dung zur ge­plan­ten No­ti­fi­zie­rung ab.

"Ver­brin­gung“ ist der Trans­port von zur Ver­wer­tung oder Be­sei­ti­gung be­stimm­ten Ab­fäl­len, der er­folgt oder er­fol­gen soll:
a) zwi­schen zwei Staa­ten oder
b) zwi­schen ei­nem Staat und über­see­ischen Län­dern und Ge­bie­ten oder an­de­ren Ge­bie­ten, die un­ter dem Schutz die­ses Staa­tes ste­hen, oder
c) zwi­schen ei­nem Staat und ei­nem Land­ge­biet, das völ­ker­recht­lich kei­nem Staat an­ge­hört, oder
d) zwi­schen ei­nem Staat und der Ant­ark­tis oder
e) aus ei­nem Staat durch ei­nes der oben ge­nann­ten Ge­bie­te oder
f) in­ner­halb ei­nes Staa­tes durch ei­nes der oben ge­nann­ten Ge­bie­te und der in dem­sel­ben Staat be­ginnt und en­det, oder
g) aus ei­nem geo­gra­fi­schen Ge­biet, das nicht der Ge­richts­bar­keit ei­nes Staa­tes un­ter­liegt, in ei­nen Staat.