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Na­vi­ga­ti­on

Ver­brin­gung von Ab­fäl­len in Deutsch­land und Eu­ro­pa: Zu­stim­mung für Ab­fäl­le nach der "gel­ben" Ab­fall­lis­te be­an­tra­gen

Al­le Ab­fäl­le, die be­sei­tigt oder an­der­wei­tig ver­wer­tet wer­den sol­len und über Staats­gren­zen trans­por­tiert wer­den , müs­sen grund­sätz­lich  no­ti­fi­ziert wer­den. Das No­ti­fi­zie­rungs­ver­fah­ren er­mög­licht es den zu­stän­di­gen Be­hör­den, die grenz­über­schrei­ten­de Ab­fall­ver­brin­gung zu über­wa­chen. Ins­be­son­de­re der Ex­port von ge­fähr­li­chen Ab­fäl­len in Län­der, die über ge­rin­ge Um­welt- und Si­cher­heits­stan­dards ver­fü­gen, soll ver­hin­dert wer­den. 

No­ti­fi­ziert wer­den müs­sen dem­nach: 

  • al­le Ab­fäl­le, die be­sei­tigt wer­den, (Aus­nah­me: Ab­fäl­le für ei­ne La­bo­r­ana­ly­se, max. 25 kg),
  • al­le in An­hang IV auf­ge­führ­ten Ab­fäl­le zur Ver­wer­tung (so­ge­nann­te Ab­fäl­le der „Gel­ben Lis­te“), 
  • al­le in An­hang V Teil 1 Lis­te A auf­ge­führ­ten Ab­fäl­le zur Ver­wer­tung (ge­fähr­li­che Ab­fäl­le ge­mäß An­la­ge VIII des Bas­ler Über­ein­kom­mens),
  • al­le nicht als Ein­zel­ein­trag in den An­hän­gen III, IIIA, IIIB, IV oder IVA ge­lis­te­ten Ab­fäl­le zur Ver­wer­tung oder Ab­fall­ge­mi­sche zur Ver­wer­tung.

Aus­nah­me­re­ge­lun­gen zur No­ti­fi­zie­rungs­pflicht kön­nen Sie bei der zu­stän­di­gen Stel­le er­fra­gen.

Wer muss no­ti­fi­zie­ren?

Als No­ti­fi­zie­ren­der gel­ten Sie als na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son im Ver­sand­staat, wenn Sie  Ab­fäl­le selbst trans­por­tie­ren oder trans­por­tie­ren las­sen. In der Re­gel ist dies der Ab­fal­lers­t­er­zeu­ger, in der Rang­fol­ge der wei­te­ren Nen­nung auch der Neu­er­zeu­ger, ein zu­ge­las­se­ner Ein­samm­ler, ein ein­ge­tra­ge­ner Händ­ler, ein ein­ge­tra­ge­ner Mak­ler oder der Be­sit­zer der Ab­fäl­le.

Die No­ti­fi­zie­rung ist über die zu­stän­di­ge Be­hör­de am Ver­sand­ort vor­zu­neh­men. Der No­ti­fi­zie­ren­de legt der Ver­sand­ort­be­hör­de da­zu al­le für die No­ti­fi­zie­rung er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein­schlie­ß­lich der not­wen­di­gen Ko­pi­en für al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den vor. Die Ver­sand­ort­be­hör­de prüft dann, ob die No­ti­fi­zie­rung ord­nungs­ge­mäß aus­ge­führt wur­de, über­sen­det die Un­ter­la­gen bei po­si­ti­ver Be­wer­tung in­ner­halb von drei Werk­ta­gen an die Be­stim­mungs­ort­be­hör­de so­wie an al­le be­trof­fe­nen Tran­sit­land­be­hör­den und in­for­miert den No­ti­fi­zie­ren­den dar­über. Die Ver­sand­ort­be­hör­de kann al­ler­dings die Wei­ter­lei­tung der Un­ter­la­gen ver­wei­gern, wenn sie in­ner­halb der Frist von drei Werk­ta­gen Un­ter­la­gen nach­for­dert oder ei­nen Ein­wand ge­gen die No­ti­fi­zie­rung er­hebt. 

Wei­ter­hin ha­ben al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den drei Werk­ta­ge nach Ein­gang der No­ti­fi­zie­rungs­un­ter­la­gen die Mög­lich­keit, zu­sätz­li­che In­for­ma­tio­nen und Un­ter­la­gen nach­zu­for­dern, wenn dies er­for­der­lich ist. Spä­tes­tens drei Werk­ta­ge nach Er­halt der Un­ter­la­gen, auch der­je­ni­gen, die zu­vor an­ge­for­dert wur­den, über­mit­telt die zu­stän­di­ge Be­hör­de am Be­stim­mungs­ort ei­ne so­ge­nann­te Emp­fangs­be­stä­ti­gung. Selbst bei ord­nungs­ge­mä­ßer Aus­füh­rung der No­ti­fi­zie­rung kann die Ver­sand­ort­be­hör­de wei­te­re, für die Be­ur­tei­lung zur Zu­stim­mung not­wen­di­ge Un­ter­la­gen nach­for­dern. Über die­se Nach­for­de­rung in­for­miert sie dann al­le Be­trof­fe­nen. Sie ist aber ver­pflich­tet, die No­ti­fi­zie­rung wei­ter­zu­lei­ten. In die­sem Fall darf die Be­stim­mungs­ort­be­hör­de erst dann ei­ne Ein­gangs­be­stä­ti­gung ver­sen­den, wenn sie von der Ver­sand­ort­be­hör­de die Nach­richt er­hält, dass auch die­se nach­ge­for­der­ten Un­ter­la­gen ein­ge­gan­gen sind. Spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Über­mitt­lung der Emp­fangs­be­stä­ti­gung ge­ben al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den ih­re Ent­schei­dung zur ge­plan­ten No­ti­fi­zie­rung ab, ent­we­der Zu­stim­mung oh­ne Auf­la­gen, Zu­stim­mung mit Auf­la­gen oder Ein­wand­s­er­he­bung.

Nach­dem al­le Zu­stim­mun­gen zur No­ti­fi­zie­rung vor­lie­gen, trägt der No­ti­fi­zie­ren­de das tat­säch­li­che Da­tum der Ver­brin­gung in das Be­gleit­for­mu­lar ein und füllt die­ses so­weit wie mög­lich aus. Dar­auf­hin über­mit­telt der No­ti­fi­zie­ren­de den be­trof­fe­nen zu­stän­di­gen Be­hör­den und dem Emp­fän­ger der Ab­fäl­le min­des­tens drei Werk­ta­ge vor der ge­plan­ten Ver­brin­gung Ko­pi­en des aus­ge­füll­ten und un­ter­schrie­be­nen Be­gleit­for­mu­lars. Das Be­gleit­for­mu­lar im Ori­gi­nal und das No­ti­fi­zie­rungs­for­mu­lar in Ko­pie so­wie die Ko­pi­en der Zu­stim­mungs­be­schei­de sind beim Trans­port mit­zu­füh­ren. Die Ent­sor­gungs­an­la­ge be­stä­tigt auf dem Be­gleit­for­mu­lar die An­nah­me der Ab­fäl­le spä­tes­tens drei Ta­ge nach de­ren Er­halt und über­mit­telt die­ses dem No­ti­fi­zie­ren­den und den be­trof­fe­nen zu­stän­di­gen Be­hör­den. Spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Ab­schluss der Ent­sor­gung und nicht spä­ter als ein Jahr nach Er­halt der Ab­fäl­le be­stä­tigt die Ent­sor­gungs­an­la­ge die­se Ent­sor­gung dem No­ti­fi­zie­ren­den und den be­trof­fe­nen zu­stän­di­gen Be­hör­den, in­dem sie die­sen ei­ne un­ter­zeich­ne­te Ko­pie des Be­gleit­for­mu­lars über­mit­telt. Wer­den die Ab­fäl­le un­mit­tel­bar nach An­nah­me (z. B. in­ner­halb von drei Ta­gen) in der Ent­sor­gungs­an­la­ge dem in der No­ti­fi­zie­rung an­ge­ge­be­nen Ent­sor­gungs­ver­fah­ren un­ter­zo­gen, so kann die An­nah­me und die Ent­sor­gung gleich­zei­tig über­mit­telt wer­den. In die­sem Fall ent­fällt der letz­te Schritt wie oben be­schrie­ben.

i.d.R. 4 Wo­chen auf­grund ver­schie­de­ner Fris­ten

Sie kön­nen zu je­der­zeit Ab­fäl­le no­ti­fi­zie­ren. Feh­len Un­ter­la­gen für das Ver­fah­ren oder es gibt Ein­wän­de mel­det sich die Ver­sand­ort­be­hör­de in­ner­halb von drei Werk­ta­gen  bei Ih­nen.

Spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Über­mitt­lung der Emp­fangs­be­stä­ti­gung ge­ben al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den ih­re Ent­schei­dung zur ge­plan­ten No­ti­fi­zie­rung ab und Sie er­hal­ten das ex­ak­te Da­tum zur Ver­brin­gung der Ab­fäl­le.