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Na­vi­ga­ti­on

Ver­kauf von Wa­ren auf Mes­sen, Fes­ten und zu be­son­de­ren An­läs­sen: Er­laub­nis be­an­tra­gen

Wenn Sie an­läss­lich ei­ner Mes­se oder Aus­stel­lung, ei­nes öf­fent­li­chen Fes­tes (z.B. Ge­mein­de­fest, Schüt­zen­fest, Ein­wei­hungs­fei­ern etc.) oder im Rah­men ei­nes an­de­ren be­son­de­ren An­las­ses Wa­ren zum So­fort­ver­kauf an­bie­ten möch­ten, be­nö­ti­gen Sie hier­für ei­ne Er­laub­nis von der zu­stän­di­gen Stel­le, aber kei­ne Rei­se­ge­wer­be­kar­te.

Die Er­laub­nis müs­sen Sie bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­an­tra­gen.

Soll­ten Sie be­reits im Be­sitz ei­ner Rei­se­ge­wer­be­kar­te sein, die zum Feil­bie­ten be­stimm­ter oder al­ler Wa­ren be­rech­tigt, reicht die­se aus. In die­sem Fall be­nö­ti­gen Sie kei­ne zu­sätz­li­che Er­laub­nis mehr für den Ver­kauf an­läss­lich der ge­nann­ten Ver­an­stal­tun­gen.

Nach Be­an­tra­gung ei­ner Er­laub­nis ent­schei­det die zu­stän­di­ge Stel­le, ob sie Ih­rem An­trag zum Ver­kauf der Wa­ren zu­stimmt. Die zu­stän­di­ge Stel­le er­teilt die Er­laub­nis für ei­nen be­stimm­ten Ort und für ei­ne be­stimm­te Ver­an­stal­tung, al­so be­fris­tet.  

Die Er­laub­nis ist nicht über­trag­bar. Sie er­setzt kei­ne sons­ti­gen Er­laub­nis­se und Ge­neh­mi­gun­gen, die mög­li­cher­wei­se bei wei­te­ren Be­hör­den ein­zu­ho­len sind (z.B. stra­ßen- oder stra­ßen­ver­kehrs­recht­li­che Er­laub­nis­se – Son­der­nut­zungs­ge­neh­mi­gung).  

Sol­len an­läss­lich der ge­nann­ten Ver­an­stal­tun­gen die fol­gen­den Wa­ren feil­ge­bo­ten wer­den, so ist kei­ne Er­laub­nis er­for­der­lich (da be­reits ei­ne Er­laub­nis oder Frei­stel­lung auf an­de­rer Grund­la­ge vor­liegt):

  • Sie ver­kau­fen selbst­ge­won­ne­ne Pro­duk­te der Land- und Forst­wirt­schaft, des Ge­mü­se-, Obst- und Gar­ten­bau­es, der Ge­flü­gel­zucht und Im­ke­rei so­wie der Jagd und Fi­sche­rei.
  • Sie ver­kau­fen Wa­ren in der Ge­mein­de, in der Sie mit Ih­rem Wohn­sitz ge­mel­det sind, oder in der Sie Ih­re ge­werb­li­che Nie­der­las­sung ge­mel­det ha­ben. Die­se Aus­nah­me greift aber nur dann, wenn die Ge­mein­de nicht mehr als 10 000 Ein­woh­ner hat.
  • Sie ver­kau­fen Milch und ge­ge­be­nen­falls zu­sätz­lich Milch­er­zeug­nis­sen (z.B. Jo­ghurt, Ke­fir, But­ter, Kä­se etc.) und ver­fü­gen noch über ei­ne Er­laub­nis nach dem Milch- und Mar­ga­ri­ne­ge­setz.
  • Sie ver­kau­fen Le­bens­mit­tel oder an­de­re Wa­ren des täg­li­chen Be­darfs aus ei­nem Ver­kaufs­wa­gen oder ei­nem Ver­kaufs­stand her­aus („mo­bi­ler La­den“) und tun dies au­ßer­halb fest­ge­setz­ter Märk­te (z.B. Wo­chen­märk­te) in re­gel­mä­ßi­gen, kür­ze­ren Zeit­ab­stän­den im­mer an der­sel­ben Stel­le.
  • Sie ver­kau­fen Druck­wer­ke auf öf­fent­li­chen We­gen, Stra­ßen, Plät­zen oder an an­de­ren öf­fent­li­chen Or­ten. Zum Be­griff der Druck­wer­ke ge­hö­ren nach dem Pres­se­ge­setz Schrif­ten, be­spro­che­ne Ton­trä­ger (z.B. Kas­set­ten und sons­ti­ge Da­ten­trä­ger), bild­li­che Dar­stel­lun­gen mit und oh­ne Schrift, Bild­trä­ger (Vi­deo­kas­set­ten und sons­ti­ge Da­ten­trä­ger) und Mu­si­ka­li­en (Druckerzeug­nis­se mit No­ten) mit Text und Er­läu­te­run­gen. Für den Ver­kauf ent­spre­chen­der Er­zeug­nis­se an der Haus­tü­re be­nö­ti­gen Sie al­ler­dings ei­ne Er­laub­nis.

Der Ver­kauf der Wa­ren, die Sie an­bie­ten möch­ten, darf nicht im Rei­se­ge­wer­be ver­bo­ten sein.

  • Wi­der­spruch (je nach Lan­des­recht kann der Wi­der­spruch aus­ge­schlos­sen sein)
  • Ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge
  • Ko­pie des Per­so­nal­aus­wei­ses oder des Rei­se­pas­ses mit Mel­de­be­schei­ni­gung, be­zie­hungs­wei­se Vor­la­ge vor Ort
  • An­ga­ben zu Ort und Art des Ver­kaufs­stan­des so­wie zum Wa­ren­sor­ti­ment
  • Sie möch­ten Wa­ren (kei­ne Dienst­leis­tun­gen) auf ei­ner be­stimm­ten Ver­an­stal­tung oder zu ei­nem be­stimm­ten An­lass an­bie­ten. Der Ver­kauf der Wa­ren, die Sie an­bie­ten möch­ten, darf nicht im Rei­se­ge­wer­be ver­bo­ten sein (ver­bo­ten sind z.B. Edel­me­tal­le, Edel­stei­ne, Al­ko­hol – mit be­stimm­ten Aus­nah­men).
  • Sie bie­ten die Wa­ren auf der Ver­an­stal­tung selbst, zu­min­dest aber am Ran­de der be­tref­fen­den Ver­an­stal­tung an. Es muss al­so ein zeit­li­cher und räum­li­cher Zu­sam­men­hang zu der Ver­an­stal­tung be­stehen (z.B. auf dem Vor­platz oder den Zu­fahrt­stra­ßen).
  • Sie be­an­tra­gen die Er­laub­nis un­ter Bei­fü­gung der er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de
  • Die Ent­schei­dung der Be­hör­de wird Ih­nen in Text­form oder schrift­lich mit­ge­teilt

So­fern Sie be­reits im Be­sitz ei­ner Rei­se­ge­wer­be­kar­te sind, die Sie zum Feil­bie­ten be­stimm­ter oder Wa­ren al­ler Art be­rech­tigt, so be­nö­ti­gen Sie nicht auch noch die Er­laub­nis der zu­stän­di­gen Be­hör­de, wenn Sie bei der Ver­an­stal­tung von Mes­sen, Aus­stel­lun­gen, öf­fent­li­chen Fes­ten oder aus be­son­de­rem An­lass ent­spre­chen­de Wa­ren feil­bie­ten möch­ten.

Die ge­wer­be­recht­li­che Er­laub­nis er­setzt kei­ne nach an­de­rem Fach­recht (z.B. Stra­ßen­recht) er­for­der­li­chen Er­laub­nis­se oder Ge­neh­mi­gun­gen.