Home
Na­vi­ga­ti­on

Was­ser aus ober­ir­di­schen Ge­wäs­sern: Be­wil­li­gung für die Ent­nah­me und das Ab­lei­ten be­an­tra­gen

Wenn Sie Was­ser aus ei­nem ober­ir­di­schen Ge­wäs­ser - al­so aus ei­nem Fluss, See, Ka­nal, Bach, Gra­ben oder Teich - ent­neh­men möch­ten, be­nö­ti­gen Sie ei­ne was­ser­recht­li­che Er­laub­nis oder Be­wil­li­gung. Nor­ma­ler­wei­se wird ei­ne Er­laub­nis be­an­tragt. In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len kön­nen Sie statt­des­sen auch ei­ne Be­wil­li­gung be­an­tra­gen.

Ei­ne Be­wil­li­gung räumt Ih­nen das Recht zur Nut­zung ober­ir­di­scher Ge­wäs­ser ein. Im Un­ter­schied zur Er­laub­nis kann ei­ne Be­wil­li­gung be­hör­den­sei­tig nicht je­der­zeit, son­dern nur ein­ge­schränkt wi­der­ru­fen wer­den. Zu­dem schützt ei­ne Be­wil­li­gung vor den zi­vil­recht­li­chen An­sprü­chen Drit­ter.

Die Be­wil­li­gung legt Zweck, Art und Maß der Nut­zung fest. Sie ist un­ter Um­stän­den mit Auf­la­gen und Ne­ben­be­stim­mun­gen ver­knüpft. 

In Ih­rem An­trag auf ei­ne Be­wil­li­gung ma­chen Sie un­ter an­de­rem fol­gen­de An­ga­ben:

  • Be­grün­dung, war­um für Ihr Vor­ha­ben ei­ne ge­si­cher­te Rechts­stel­lung nö­tig ist
  • Er­läu­te­rung des Zwecks und Plans Ih­res Vor­ha­bens

Wel­che Un­ter­la­gen Sie für Ih­ren An­trag be­nö­ti­gen, va­ri­iert je nach Art und Um­fang Ih­res Vor­ha­bens. In ei­nem Vor­ge­spräch mit der zu­stän­di­gen Was­ser­be­hör­de kön­nen Sie klä­ren, wel­che Un­ter­la­gen in Ih­rem Fall er­for­der­lich sind.

In der Re­gel han­delt es sich um meh­re­re oder sämt­li­che der fol­gen­den Un­ter­la­gen:

  • Vor­ha­ben­be­schrei­bung mit hy­drau­li­scher Be­rech­nung der Ent­nah­me­men­gen und Be­schrei­bung der Ent­nah­me­an­la­gen (zum Bei­spiel Pum­pen­an­la­ge und Trans­port­sys­tem)
  • La­ge­plan der Ent­nah­me­stel­le(n) und ge­ge­be­nen­falls Ein­leit­stel­le(n)
  • An­ga­ben zu Zweck und Dau­er der Was­ser­ent­nah­me

Op­tio­nal:

  • hy­dro­lo­gi­sches Gut­ach­ten (Aus­wir­kun­gen der Was­ser­ent­nah­men)
  • Nach­weis des Er­halts der Min­dest­was­ser­füh­rung
  • Un­ter­la­gen zur UVP-Vor­prü­fung
  • Fach­bei­trag nach WRRL
  • Stel­lung­nah­me des Un­ter­hal­tungs­pflich­ti­gen/Was­ser- und Bo­den­ver­band für das Ent­nah­me­ge­wäs­ser
  • Zu­stim­mung des Ge­wäs­ser­ei­gen­tü­mers; bei Bun­des­was­ser­stra­ßen evtl. auch ei­ne strom- und schiff­fahrts­po­li­zei­li­che Ge­neh­mi­gung

Ihr Vor­ha­ben ist oh­ne die ge­si­cher­te Rechts­stel­lung ei­ner Be­wil­li­gung nicht zu­mut­bar. Bei­spiels­wei­se kann ein Un­ter­neh­men, das Trink­was­ser för­dern und die da­für nö­ti­gen An­la­gen bau­en möch­te, ei­ne Be­wil­li­gung be­an­tra­gen.

Das Ent­nah­me­ge­wäs­ser, an­gren­zen­de Ge­wäs­ser so­wie von ih­nen ab­hän­gen­de Lan­d­öko­sys­te­me und Feucht­ge­bie­te und die öf­fent­li­che Was­ser­ver­sor­gung wer­den durch Ih­re Nut­zung nicht ge­fähr­det.

Ei­ne Be­wil­li­gung kön­nen Sie bei Ih­rer zu­stän­di­gen Was­ser­be­hör­de be­an­tra­gen. All­ge­mein er­gibt sich fol­gen­der Ver­fah­rens­ab­lauf:

  • Sen­den Sie Ih­ren An­trag auf ei­ne Be­wil­li­gung mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen an die zu­stän­di­ge Was­ser­be­hör­de.
  • Die zu­stän­di­ge Was­ser­be­hör­de 
    • prüft die Voll­stän­dig­keit Ih­res An­trags und Ih­rer Un­ter­la­gen und kon­tak­tiert Sie bei feh­len­den An­ga­ben oder Un­ter­la­gen,
    • prüft Ih­ren An­trag aus was­ser­wirt­schaft­li­cher und was­ser­recht­li­cher Sicht und be­tei­ligt ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Stel­len,
    • führt ei­ne Um­welt­ver­träg­lich­keits-Vor­prü­fung durch und ver­öf­fent­licht de­ren Er­geb­nis.
  • Ge­ge­be­nen­falls wer­den Be­trof­fe­ne im Rah­men ei­ner Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung ein­be­zo­gen.
  • Sie er­hal­ten 
    • ei­ne Be­wil­li­gung oder
    • ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.
  • Sie er­hal­ten au­ßer­dem ei­nen Ge­büh­ren­be­scheid.
  • Sie zah­len die Ge­bühr.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er hängt ins­be­son­de­re von Qua­li­tät und Um­fang des An­trags und der Un­ter­la­gen ab.

Be­an­tra­gen Sie die Be­wil­li­gung früh­zei­tig vor Be­ginn Ih­res Vor­ha­bens.