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Na­vi­ga­ti­on

Wie­der­ge­stat­tung ei­nes Ge­wer­bes nach Un­ter­sa­gung be­an­tra­gen

In der Re­gel kön­nen Sie den An­trag auf Wie­der­ge­stat­tung Ih­res Ge­wer­bes erst nach 1 Jahr stel­len. Die­ser Zeit­raum ist ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben. Er gibt Ih­nen die Mög­lich­keit, der Be­hör­de durch ei­ne ge­än­der­te Le­bens­wei­se zu zei­gen, dass die Grün­de für die Un­zu­ver­läs­sig­keit weg­ge­fal­len sind. 

Aus über­ge­ord­ne­ten Grün­den – bei­spiels­wei­se wirt­schafts- oder struk­tur­po­li­ti­scher Art – kann aus­nahms­wei­se auch schon frü­her die Aus­übung des Ge­wer­bes wie­der ge­stat­tet wer­den. Dies gilt bei­spiels­wei­se für den Fall, dass die Wie­der­auf­nah­me des Ge­wer­bes 

  • zu­sätz­li­che Ar­beits­plät­ze schafft oder 
  • Gläu­bi­gern Ih­res Be­trie­bes den Schul­den­ab­bau er­mög­licht.

Al­lein der Weg­fall der die Un­zu­ver­läs­sig­keit be­grün­den­den Um­stän­de ge­nügt nicht für die Ver­kür­zung der Jah­res­frist.
Hin­weis:
Wenn Sie die Tä­tig­keit nach der Wie­der­ge­stat­tung wie­der auf­neh­men, müs­sen Sie zu­min­dest gleich­zei­tig bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ei­ne Ge­wer­be­an­zei­ge er­stat­ten. Die Wie­der­auf­nah­me ist wie ein Neu­be­ginn der Ge­wer­be­aus­übung zu be­wer­ten.

Soll­te Ih­nen zu­vor we­gen Un­zu­ver­läs­sig­keit ei­ne Er­laub­nis wi­der­ru­fen wor­den sein, die für die Ge­wer­be­aus­übung recht­lich er­for­der­lich ist, so müs­sen Sie vor der Wie­der­auf­nah­me Ih­rer er­laub­nis­pflich­ti­gen ge­werb­li­chen Tä­tig­keit er­neut ei­ne Er­laub­nis be­an­tra­gen. Das­sel­be gilt, wenn zwi­schen­zeit­lich ein neu­es Er­laub­ni­s­er­for­der­nis ein­ge­führt wur­de.

  • Wi­der­spruch
  • Ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge
  • Nä­he­re An­ga­ben zur be­ab­sich­tig­ten Tä­tig­keit
  • An­ga­ben zum Ort der be­ab­sich­tig­ten Ge­wer­be­aus­übung
  • Nach­weis, wo­durch Sie seit der Ge­wer­be­un­ter­sa­gung Ih­ren Le­bens­un­ter­halt be­strit­ten ha­ben und ob Sie ei­ner Ar­beit­neh­mer­tä­tig­keit nach­ge­gan­gen sind
  • Füh­rungs­zeug­nis 
  • Ge­wer­be­zen­tral­re­gis­ter­aus­zug 
  • Aus­zug aus dem Schuld­ner­ver­zeich­nis und Be­schei­ni­gung des In­sol­venz­ge­richts (er­hält­lich beim zu­stän­di­gen Amts- oder In­sol­venz­ge­richt)
  • ak­tu­el­le Be­schei­ni­gun­gen: der Ge­wer­be­steu­er-, Fi­nanz­äm­ter und So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger

Be­son­der­hei­ten bei Zah­lungs­rück­stän­den:

Hat­ten Sie zum Zeit­punkt der vor­he­ri­gen Ge­wer­be­un­ter­sa­gung Zah­lungs­rück­stän­de, dann müs­sen Sie je­weils ak­tu­el­le Be­schei­ni­gun­gen der Ge­wer­be­steu­er-, Fi­nanz­äm­ter und der So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger vor­le­gen. Die­se Be­schei­ni­gun­gen müs­sen An­ga­ben ent­hal­ten über

  • die Hö­he even­tu­ell noch be­stehen­der Rück­stän­de, ge­trennt nach Haupt- und Ne­ben­for­de­rung
  • den Zeit­raum, aus dem die even­tu­el­le Haupt­for­de­rung stammt
  • nach der Ge­wer­be­un­ter­sa­gung ge­trof­fe­ne Til­gungs­ver­ein­ba­run­gen, de­ren Ab­schluss­da­tum, Re­ge­lun­gen und Ein­hal­tung
  • die Durch­füh­rung von Zwangs­bei­trei­bungs­maß­nah­men, de­ren Art und Er­folg

Be­son­der­hei­ten bei Wohn­sitz­wech­sel:
Wenn Sie nach der da­ma­li­gen Ge­wer­be­un­ter­sa­gung um­ge­zo­gen sind, dann sind die Be­schei­ni­gun­gen aus der Schuld­ner­kar­tei des In­sol­venz­ge­rich­tes, des Fi­nanz­am­tes und des Ge­wer­be­steu­er­am­tes so­wohl von den ak­tu­el­len als auch von den zum Zeit­punkt der Ge­wer­be­un­ter­sa­gung zu­stän­di­gen Be­hör­den er­for­der­lich.

Die Grün­de, die zur Un­ter­sa­gung ge­führt hat­ten, lie­gen nicht mehr vor.
Die zu­stän­di­ge Be­hör­de muss auf­grund Ih­res zwi­schen­zeit­li­chen Ver­hal­tens au­ßer­dem die Pro­gno­se stel­len kön­nen, dass Sie Ihr Ge­wer­be in Zu­kunft ord­nungs­ge­mäß aus­üben wer­den.

Die ge­naue Ge­büh­ren­hö­he ist ab­hän­gig vom Ver­wal­tungs­auf­wand. Die Rah­men­ge­bühr be­trägt 167,00 - 696,00 EUR.

Rei­chen Sie bei der zu­stän­di­gen Stel­le ei­nen form­lo­sen schrift­li­chen oder elek­tro­ni­schen (zum Bei­spiel per E-Mail) An­trag auf Wie­der­ge­stat­tung der ge­werb­li­chen Tä­tig­keit und die da­zu er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein. 
Die zu­stän­di­ge Be­hör­de prüft, ob Ih­nen die Aus­übung Ih­rer Ge­wer­be­tä­tig­keit an­hand Ih­rer Nach­wei­se wie­der ge­stat­tet wer­den kann. Sie trifft hier­für ei­ne Pro­gno­se­ent­schei­dung be­zo­gen auf ei­ne künf­ti­ge ord­nungs­ge­mä­ße Aus­übung Ih­res Ge­wer­bes.
Wenn die Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen, er­hal­ten Sie den po­si­ti­ven Be­scheid.

  • An­trag­stel­lung: frü­hes­tens 1 Jahr nach Un­ter­sa­gung, in Aus­nah­me­fäl­len auch frü­her mög­lich

An­sprech­part­ner ist das Ge­wer­be­amt der kreis­frei­en Stadt, der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt, des Am­tes oder der amts­frei­en Ge­mein­de, in der bzw. dem die Tä­tig­keit er­fol­gen soll.