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Na­vi­ga­ti­on

Wohn­geld als Miet­zu­schuss be­an­tra­gen

Sie kön­nen Wohn­geld als Mie­ter (so­ge­nann­ter Miet­zu­schuss) oder als Ei­gen­tü­mer für selbst­ge­nutz­ten Wohn­raum (so­ge­nann­ter Las­ten­zu­schuss) er­hal­ten.
Ob und in wel­cher Hö­he Sie Wohn­geld be­kom­men, hängt da­von ab, wie hoch Ihr Ein­kom­men ist und wie hoch Ih­re Mie­te oder Ih­re mo­nat­li­che Be­las­tung bei Wohn­ei­gen­tum ist. Ei­ne Rol­le spielt auch, wie vie­le Per­so­nen in Ih­rem Haus­halt le­ben. Ha­ben sich Ih­re fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on oder Ih­re Le­bens­um­stän­de im Be­wil­li­gungs­zeit­raum ver­schlech­tert, kön­nen Sie je­der­zeit ei­ne Er­hö­hung des Wohn­gel­des be­an­tra­gen.

Sie sind ver­pflich­tet, al­le Än­de­run­gen der Wohn­geld­be­hör­de un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len. Das be­trifft auch Än­de­run­gen, die zu ei­ner Ver­rin­ge­rung des Wohn­gel­des füh­ren kön­nen.
Die Hö­he des Wohn­gel­des kann re­gio­nal un­ter­schied­lich sein. Die Mie­te oder Be­las­tung ist nur bis zu be­stimm­ten Höchst­be­trä­gen zu­schuss­fä­hig. Die Höchst­be­trä­ge rich­ten sich nach dem ört­li­chen Miet­ni­veau, den so­ge­nann­ten Miet­stu­fen

Wohn­geld­rech­ner

Dem aus­ge­füll­ten An­trag müs­sen Sie noch Nach­wei­se bei­le­gen.
Ak­tu­el­le Nach­wei­se zu Ih­rer Mie­te oder Be­las­tung, vor al­lem:

  • Miet­ver­trag,
  • Kon­to­aus­zü­ge, aus de­nen die Hö­he der mo­men­ta­nen Mie­te er­kenn­bar ist,
  • ge­ge­be­nen­falls ak­tu­el­le Be­triebs­kos­ten­ab­rech­nung,
  • bei Ei­gen­tü­mern: Nach­wei­se zu den be­stehen­den Dar­le­hen, die Sie für den Kauf, Bau oder die Mo­der­ni­sie­rung Ih­res Ei­gen­heims oder Ih­rer Ei­gen­tums­woh­nung auf­ge­nom­men ha­ben,
  • bei Ei­gen­tü­mern: ak­tu­el­ler Grund­steu­er­be­scheid.

Nach­wei­se zum Ein­kom­men al­ler Haus­halts­mit­glie­der, zum Bei­spiel

  • Lohn- und Ge­halts­ab­rech­nun­gen der letz­ten Mo­na­te,
  • ak­tu­el­ler Ren­ten­be­scheid,
  • ak­tu­el­ler Be­scheid über den Be­zug von an­de­ren So­zi­al­leis­tun­gen (zum Bei­spiel Ar­beits­lo­sen­geld, El­tern­geld, Un­ter­halts­vor­schuss, Kran­ken­geld)
  • Nach­weis für Un­ter­halts­zah­lun­gen,
  • Nach­weis über Zin­sen und an­de­re Ka­pi­tal­er­trä­ge (zum Bei­spiel bei Spar­kon­ten, Fest­geld, Ta­ges­geld, Bau­spar­ver­trä­gen, Fonds); ins­be­son­de­re Steu­er­be­schei­ni­gun­gen.

Sons­ti­ge Nach­wei­se (falls vor­han­den), zum Bei­spiel

  • Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis und Be­scheid über Leis­tun­gen der Pfle­ge­ver­si­che­rung.

Ob und in wel­cher Hö­he Sie Wohn­geld in An­spruch neh­men kön­nen, hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab:

  1. Wie hoch ist Ihr Ge­samt­ein­kom­men?
  2. Wie hoch ist Ih­re Mie­te oder Ih­re mo­nat­li­che Be­las­tung bei Wohn­ei­gen­tum?
  3. Wie hoch ist die An­zahl der Haus­halts­mit­glie­der und wie hoch ist de­ren Ein­kom­men?

1. Ge­samt­ein­kom­men:

Das Ge­samt­ein­kom­men ist die Sum­me der Jah­res­ein­kom­men al­ler zu be­rück­sich­ti­gen­den Haus­halts­mit­glie­der. Da­von kön­nen be­stimm­te Frei­be­trä­ge und Ab­zugs­be­trä­ge für Un­ter­halts­leis­tun­gen ab­ge­zo­gen wer­den. Die Ein­kom­mens­er­mitt­lung er­gibt sich aus den steu­er­pflich­ti­gen Ein­künf­ten, er­gänzt um steu­er­freie Ein­nah­men. Da­von ab­zu­zie­hen sind je­weils 10 Pro­zent, wenn im Be­wil­li­gungs­zeit­raum

  • Steu­ern vom Ein­kom­men
  • Pflicht­bei­trä­ge zur ge­setz­li­chen Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung
  • Pflicht­bei­trä­ge zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung

ge­leis­tet wer­den. Wer­den al­le drei auf­ge­führ­ten Zah­lun­gen ge­leis­tet, be­trägt der Ab­zugs­be­trag 30 Pro­zent.

2. Mie­te/mo­nat­li­che Be­las­tung bei Ei­gen­tum:

Die Mie­te ist das ver­ein­bar­te Ent­gelt für die Nut­zung von Wohn­raum auf­grund ei­nes Miet­ver­tra­ges. Be­las­tung bei Ei­gen­tü­mern sind die Auf­wen­dun­gen für den Ka­pi­tal­dienst und die Be­wirt­schaf­tung des Ei­gen­tums. Be­rech­nungs­grund­la­ge für das Wohn­geld ist die Brut­to­kalt­mie­te. Nicht zur Mie­te ge­hö­ren Heiz­kos­ten und Kos­ten für war­mes Was­ser. Die­se wer­den über ei­ne Pau­scha­le be­rück­sich­tigt. Auch Haus­halts­strom und Ver­gü­tun­gen für die Über­las­sung ei­ner Ga­ra­ge oder ei­nes Stell­plat­zes für Kraft­fahr­zeu­ge ge­hö­ren nicht da­zu. Die Mie­te oder Be­las­tung ist nur bis zu be­stimm­ten Höchst­be­trä­gen zu­schuss­fä­hig. Die Höchst­be­trä­ge rich­ten sich nach dem ört­li­chen Mie­ten­ni­veau, den so­ge­nann­ten Mie­ten­stu­fen.

3. Haus­halts­mit­glie­der:

Haus­halts­mit­glie­der sind die wohn­geld­be­rech­tig­te Per­son und be­stimm­te wei­te­re Per­so­nen, die in der Woh­nung le­ben. Die Woh­nung muss für je­de die­ser Per­so­nen der Mit­tel­punkt der Le­bens­be­zie­hun­gen sein. Nicht be­rück­sich­tigt wer­den Haus­halts­mit­glie­der, die vom Wohn­geld aus­ge­schlos­sen sind. Sie sind vom Wohn­geld aus­ge­schlos­sen, wenn Sie Trans­fer­leis­tun­gen (an­de­re So­zi­al­leis­tun­gen) be­kom­men, in de­nen Wohn­kos­ten be­reits ent­hal­ten sind. Zum Bei­spiel:

  • Bür­ger­geld oder
  • Grund­si­che­rung im Al­ter und bei Er­werbs­min­de­rung.

Al­lein le­ben­de Stu­die­ren­de und Aus­zu­bil­den­de ha­ben eben­falls kei­nen An­spruch auf Wohn­geld, wenn sie dem Grun­de nach ei­nen An­spruch auf BA­föG oder Be­rufs­aus­bil­dungs­bei­hil­fe (BAB) ha­ben. Das gilt auch dann, wenn BA­föG oder BAB we­gen zu ho­hem Ein­kom­men der El­tern ab­ge­lehnt wur­de. Ein­zel­hei­ten er­fra­gen Sie bit­te bei der für Sie zu­stän­di­gen Wohn­geld­be­hör­de.

Den An­trag auf Wohn­geld müs­sen Sie bei der ört­lich zu­stän­di­gen Wohn­geld­be­hör­de stel­len. Nach der Be­ar­bei­tung des An­trags er­lässt die Wohn­geld­be­hör­de ei­nen Be­scheid.

Das An­trags­for­mu­lar er­hal­ten Sie bei der zu­stän­di­gen Wohn­geld­be­hör­de oder zum Down­load im un­ten an­lie­gen­den Link.

Die di­gi­ta­le An­trag­stel­lung ist über das MV-Ser­vice­por­tal mög­lich.

Wohn­geld wird vom Ers­ten des Mo­nats an ge­leis­tet, in dem der An­trag ge­stellt wird.

Ver­än­de­run­gen kön­nen, müs­sen aber nicht zu ei­ner Er­hö­hung des Wohn­gel­des füh­ren. Ha­ben sich Ih­re fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on oder Ih­re Le­bens­um­stän­de wie­der ver­bes­sert oder ver­än­dert, kann es auch zu ei­ner Ver­rin­ge­rung des Wohn­gel­des kom­men.

Um die rechts­wid­ri­ge In­an­spruch­nah­me von Wohn­geld zu ver­mei­den, darf die Wohn­geld­be­hör­de die Haus­halts­mit­glie­der re­gel­mä­ßig durch ei­nen Da­ten­ab­gleich über­prü­fen.

Die Hö­he des Wohn­gel­des kann re­gio­nal un­ter­schied­lich sein. Die Mie­te oder Be­las­tung ist nur bis zu be­stimm­ten Höchst­be­trä­gen zu­schuss­fä­hig. Die Höchst­be­trä­ge rich­ten sich nach dem ört­li­chen Mie­ten­ni­veau. Es gibt 6 Mie­ten­stu­fen. Bei Mie­ten­stu­fe III ent­spre­chen die Mie­ten ei­ner Ge­mein­de un­ge­fähr dem Bun­des­durch­schnitt.

Kin­der aus Fa­mi­li­en, die Wohn­geld be­zie­hen, kön­nen Leis­tun­gen für Bil­dung und Teil­ha­be er­hal­ten. Zu­stän­dig für die­se Leis­tun­gen sind die Land­krei­se und kreis­freie Städ­te.