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Na­vi­ga­ti­on

Woh­nungs­si­che­rung be­an­tra­gen

Ob­dach­los sind Men­schen, die kei­nen fes­ten Wohn­sitz und kei­ne Un­ter­kunft ha­ben. Sie über­nach­ten im öf­fent­li­chen Raum wie Parks, Gär­ten oder U-Bahn­sta­tio­nen.

Die we­sent­li­che Auf­ga­be der Ob­dach­lo­sen­hil­fe ist es, Men­schen in be­son­ders schwie­ri­gen so­zia­len Si­tua­tio­nen, in fi­nan­zi­el­len Not­la­gen oder in Woh­nungs­fra­gen zu hel­fen. Es wer­den um­fas­sen­de Be­ra­tun­gen, per­sön­li­che Be­treu­ung, fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung und Hil­fen in so­zia­len Ein­rich­tun­gen ge­währt.

Als woh­nungs­los wer­den al­le Men­schen be­zeich­net, die über kei­nen miet­ver­trag­lich ab­ge­si­cher­ten Wohn­raum ver­fü­gen. Sie le­ben bei­spiels­wei­se in ei­ner Not­un­ter­kunft, ei­ner sta­tio­nä­ren Ein­rich­tung der Woh­nungs­lo­sen­hil­fe oder über­nach­ten in ei­ner kom­mu­na­len Ein­rich­tung.

Um ei­nen akut dro­hen­den Woh­nungs­ver­lust zu ver­hin­dern, kön­nen bei­spiels­wei­se je nach Ein­zel­fall die Miet­schul­den über­nom­men wer­den.

So­fern die Woh­nung be­reits ver­lo­ren wur­de (aku­te Woh­nungs­lo­sig­keit) kann bei­spiels­wei­se zu­nächst ein Platz in ei­ner Not­un­ter­kunft ge­währt wer­den. Das Ziel ist je­doch die Hil­fe zur Ver­mitt­lung ei­ner Woh­nung. Im Ein­zel­fall kön­nen bei­spiels­wei­se die Kau­ti­on, ei­ne Si­cher­heits­leis­tung oder die Mak­ler­pro­vi­si­on vor­fi­nan­ziert wer­den. Die fi­nan­zi­el­len Hil­fen wer­den in der Re­gel als Dar­le­hen ge­währt.

Fi­nan­zi­el­le Hil­fen ha­ben Woh­nungs­lo­se und ob­dach­lo­se Men­schen, die grund­sätz­lich er­werbs­fä­hig sind, in der Re­gel nach dem Zwei­ten Buch So­zi­al­ge­setz­buch (SGB II).

Nicht er­werbs­fä­hi­ge Men­schen ha­ben ei­nen Leis­tungs­an­spruch nach dem Zwölf­ten Buch So­zi­al­ge­setz­buch (SGB XII).

Dar­über hin­aus sieht das SGB XII u. a. in den Hil­fen zur Über­win­dung be­son­de­rer Schwie­rig­kei­ten vor, was ins­be­son­de­re durch Be­ra­tung bei Woh­nungs- oder Ob­dach­lo­sig­keit oder nach ei­ner Haft­ent­las­sung durch ei­ne ge­ziel­te Hil­fe­stel­lung zur Über­win­dung der Schwie­rig­kei­ten und ei­ne Ein­glie­de­rung in das ge­sell­schaft­li­che Le­ben er­mög­licht wer­den soll. Ziel der Hil­fe ist es auch, zu ver­hin­dern, dass sich die Si­tua­ti­on für die Be­trof­fe­nen ver­schlim­mert.

Zum Bei­spiel:

  • Per­so­nal­aus­weis, Rei­se­pass oder sons­ti­ge Do­ku­men­te, die die Per­son zwei­fels­frei aus­wei­sen kön­nen
  • bei aus­län­di­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen: Nach­weis des le­ga­len Auf­ent­halts in Deutsch­land
  • Ein­kom­mens­un­ter­la­gen wie z.B. Lohn- oder Ge­halts­ab­rech­nun­gen, Be­schei­de über Ar­beits­lo­sen­geld I, Ar­beits­lo­sen­geld II, Ren­te, So­zi­al­hil­fe (Hil­fe zum Le­bens­un­ter­halt, Grund­si­che­rung im Al­ter und bei Er­werbs­min­de­rung)
  • Nach­weis der Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se
  • Un­ter­la­gen zu vor­han­de­nen Schuld- und Un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen
  • bei aku­ter Woh­nungs­lo­sig­keit zu­sätz­lich: ge­eig­ne­te Un­ter­la­gen, die die aku­te Woh­nungs­lo­sig­keit zei­gen wie z.B. Ge­richts­be­schluss, Nach­weis über Un­ter­kunfts­ver­lust, ggf. Haft­be­schei­ni­gung und Voll­stre­ckungs­blatt (bei woh­nungs­lo­sen Haft­ent­las­se­nen).
  • wenn der Ver­lust der Woh­nung droht zu­sätz­lich: Un­ter­la­gen, die den dro­hen­den Woh­nungs­ver­lust ver­deut­li­chen wie z.B. Kün­di­gung, Räu­mungs­kla­ge, Räu­mungs­ter­min
  • Miet­ver­trag
  • Zah­lungs­nach­wei­se be­züg­lich der lau­fen­den Mie­te wie z.B. Kon­to­aus­zug
  • wenn ei­ne Woh­nung be­nö­tigt wird zu­sätz­lich: Un­ter­la­gen, die die Not­wen­dig­keit des Woh­nungs­wech­sels zei­gen wie z.B. Kün­di­gung, At­tes­te, Miet­ver­trag der bis­he­ri­gen Woh­nung

Die Ent­schei­dung hin­sicht­lich der nach­zu­wei­sen­den Un­ter­la­gen trifft der zu­stän­di­ge Trä­ger der So­zi­al­hil­fe. Sie er­gibt sich aus dem kon­kre­ten Ein­zel­fall.

Da­zu zäh­len bei­spiels­wei­se:

  • dro­hen­der Ver­lust der Woh­nung we­gen Miet­rück­stän­den,
  • Mah­nung im Rah­men des Miet­ver­hält­nis­ses durch den Ver­mie­ter,
  • Kün­di­gung der Woh­nung durch Ver­mie­ter,
  • Räu­mungs­kla­ge wur­de ein­ge­reicht bzw. ein Räu­mungs­ter­min wur­de be­reits fest­ge­setzt,
  • be­reits woh­nungs­los und nicht in der La­ge, ei­nen Wohn­raum zu er­lan­gen oder
  • aus Haft ent­las­sen und woh­nungs­los
  • Ob­dach­lo­sig­keit
  • kei­ne Mög­lich­kei­ten der Hil­fe zur Selbst­hil­fe
  • Ver­ein­ba­ren ei­nes Be­ra­tungs­ter­mins
  • er­for­der­li­che Un­ter­la­gen sind mit­zu­brin­gen

Ein­zel­fall­ab­hän­gig

Ein­zel­fall­ab­hän­gig; meist um­ge­hen­de Be­an­tra­gung der Hil­fen durch den be­trof­fe­nen Bür­ger not­wen­dig, um Woh­nungs­lo­sig­keit zu ver­hin­dern bzw. um die Woh­nungs­lo­sig­keit zu be­en­den.

Leis­tun­gen nach dem SGB II set­zen ei­nen An­trag vor­aus. Leis­tun­gen nach dem SGB XII wer­den re­gel­mä­ßig ab Kennt­nis der Not­la­ge durch den zu­stän­di­gen So­zi­al­hil­fe­trä­ger über­nom­men.