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Na­vi­ga­ti­on

Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung im Luft­ver­kehr be­an­tra­gen

Wenn Sie im oder am Flug­ha­fen oder in ei­nem Un­ter­neh­men mit un­mit­tel­ba­rem Ein­fluss auf die Luft­si­cher­heit ar­bei­ten, be­nö­ti­gen Sie in vie­len Fäl­len zu­vor ei­ne Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung. Sie ist Vor­aus­set­zung, da­mit Sie ei­ne Zu­gangs­be­rech­ti­gung zu ei­nem Flug­ha­fen er­hal­ten oder ei­ne ent­spre­chen­de Tä­tig­keit auf­neh­men kön­nen. So­bald die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung und Zu­gangs­be­rech­ti­gung er­teilt wur­den und Sie die be­nö­tig­ten Schu­lun­gen ab­sol­viert ha­ben, kön­nen Sie die Tä­tig­keit am Flug­ha­fen oder in ei­nem Un­ter­neh­men mit un­mit­tel­ba­rem Ein­fluss auf die Luft­si­cher­heit (z.B. Luft­fahrt­un­ter­neh­men, Fracht- oder Post­un­ter­neh­men, Wa­ren­lie­fe­ran­ten) auf­neh­men.
 
 Die Re­ge­lung be­trifft ins­be­son­de­re Per­so­nen, die re­gel­mä­ßig be­traut sind mit:

  • Si­cher­heits­kon­trol­len,
  • der Ab­fer­ti­gung von Luft­fahr­zeu­gen,
  • dem Trans­port von Wa­ren,
  • der Kon­trol­le von Luft­fracht oder
  • an­de­ren Tä­tig­kei­ten in Si­cher­heits­be­rei­chen.

Zu Si­cher­heits­be­rei­chen zäh­len:

  • Tei­le ei­nes Flug­ha­fens, in de­nen sich kon­trol­lier­te Flug­gäs­te kurz vor ih­rem Ab­flug auf­hal­ten kön­nen
  • Tei­le ei­nes Flug­ha­fens, in de­nen sich kon­trol­lier­tes auf­ge­ge­be­nes Ge­päck be­fin­det oder durch­trans­por­tiert wird
  • Be­rei­che ei­nes Flug­ha­fens, in de­nen Flug­zeu­ge und an­de­re Luft­fahr­zeu­ge zum Ein- und Aus­stei­gen so­wie zum Be- und Ent­la­den ab­ge­stellt sind.

Die Re­ge­lung be­trifft so­mit zum Bei­spiel auch:

  • Pi­lo­tin­nen und Pi­lo­ten
  • Flug­schü­le­rin­nen und Flug­schü­ler
  • Mit­glie­der von flug­ha­fen­an­säs­si­gen Ver­ei­nen
  • Schü­ler­prak­ti­kan­ten und -prak­ti­kan­tin­nen
  • Wa­ren­lie­fe­ran­ten und ver­gleich­ba­re Ver­sor­ger
  • Händ­ler und Ge­wer­be­trei­ben­de so­wie
  • Be­schäf­tig­te von Rei­ni­gungs­un­ter­neh­men.

Bei der Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung wird über­prüft, ob von Ih­nen ei­ne Ge­fahr für die Si­cher­heit des zi­vi­len Luft­ver­kehrs aus­geht. Die Prü­fung um­fasst:

  • An­ga­ben zu Ih­rer Per­son
  • zu­rück­lie­gen­de Be­schäf­ti­gungs- und Aus­bil­dungs­zei­ten und ei­ne Er­fas­sung von da­bei auf­tre­ten­den Lü­cken der ver­gan­ge­nen fünf Jah­re
  • Ih­re Wohn­sit­ze in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren
  • Prü­fung von Straf­re­gis­ter­ein­trä­gen
  • Aus­künf­te von Be­hör­den.

Dass Sie über­prüft wer­den, dient der Si­cher­heit des zi­vi­len Luft­ver­kehrs. Sie müs­sen ei­ne Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung in der Re­gel über Ih­ren Ar­beit­ge­ber selbst be­an­tra­gen, Ihr Ar­beit­ge­ber oder Ih­re Ar­beit­ge­be­rin über­nimmt die Kos­ten.
 
Mit­wir­kungs­pflicht:
Sie sind ver­pflich­tet, an Ih­rer Über­prü­fung mit­zu­wir­ken. Das kann in sel­te­nen Fäl­len auch be­deu­ten, dass Sie ei­nen Test auf Be­täu­bungs­mit­tel bei Ih­nen durch­füh­ren las­sen müs­sen.
 
Ei­ne Zu­ver­läs­sig­keit wird Ih­nen in der Re­gel ab­ge­spro­chen, wenn

  • Sie we­gen ei­ner vor­sätz­li­chen Straf­tat zu ei­ner Frei­heits­stra­fe, Ju­gend­stra­fe oder Geld­stra­fe von min­des­tens 60 Ta­ges­sät­zen ver­ur­teilt wor­den sind oder
  • Sie zwei­mal oder häu­fi­ger zu ei­ner ge­rin­ge­ren Geld­stra­fe ver­ur­teilt wur­den und die letz­te Stra­fe we­ni­ger als fünf Jah­re zu­rück­liegt
  • Sie we­gen ei­nes Ver­bre­chens oder we­gen sons­ti­ger vor­sätz­li­cher Straf­ta­ten zu ei­ner Frei­heits­stra­fe von min­des­tens ei­nem Jahr ver­ur­teilt wor­den sind und die letz­te Ver­ur­tei­lung we­ni­ger als zehn Jah­re zu­rück­liegt
  • der Bun­des­ver­fas­sungs­schutz Sie in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren be­ob­ach­tet hat und zum Bei­spiel Be­stre­bun­gen fest­ge­stellt wur­den, die ge­gen die frei­heit­li­che de­mo­kra­ti­sche Grund­ord­nung, den Be­stand oder die Si­cher­heit des Bun­des oder ei­nes Lan­des ge­rich­tet sind.

Sie kön­nen auf ei­ne Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung ver­zich­ten, wenn Sie

  • nach dem Si­cher­heits­über­prü­fungs­ge­setz be­reits über­prüft wur­den. Hier kann auf An­trag die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung ent­fal­len,
  • nur ge­le­gent­lich Zu­tritt zu Si­cher­heits­be­rei­chen auf dem Flug­ha­fen be­nö­ti­gen und da­her zum Bei­spiel mit ei­nem Ta­ges­aus­weis (Re­ge­lung des je­wei­li­gen Flug­ha­fens be­ach­ten) ar­bei­ten kön­nen oder
  • aus­schlie­ß­lich in öf­fent­li­chen Be­rei­chen des Flug­ha­fens ar­bei­ten.
  • Wi­der­spruch be­zie­hungs­wei­se in ei­ni­gen Bun­des­län­dern Kla­ge vor dem zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­ge­richt

All­ge­mein:

  • beid­sei­ti­ge Ko­pie des Per­so­nal­aus­wei­ses oder
  • beid­sei­ti­ge Ko­pie des Rei­se­pas­ses
  • Wohn­or­te der letz­ten 10 Jah­re,
  • Be­schäf­ti­gungs­zei­ten der letz­ten 5 Jah­re (Tag ge­nau)

Spe­zi­ell:

  • Für Pi­lo­tin­nen und Pi­lo­ten so­wie Flug­schü­le­rin­nen und Flug­schü­ler: Be­stä­ti­gung der Flug­schu­le; bei Wie­der­ho­lungs­prü­fun­gen: Pi­lo­ten­li­zenz
  • Für Selbst­stän­di­ge: Ge­wer­be­an­mel­dung
  • Falls Wohn­sitz in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren mehr als sechs Mo­na­te lang im Aus­land war: Straf­frei­heits­zeug­nis oder Eu­ro­päi­sches Füh­rungs­zeug­nis

Bei Ver­län­ge­rung: Be­scheid der vor­he­ri­gen Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung.
Bei:

  • Än­de­run­gen Ih­res Na­mens oder
  • Än­de­run­gen Ih­res der­zei­ti­gen Wohn­sit­zes (so­fern dies nicht das glei­che Bun­des­land be­trifft)

​​​​​​​sind Sie ver­pflich­tet, dies in­ner­halb ei­nes Mo­nats der zu­stän­di­gen Luft­si­cher­heits­be­hör­de zu mel­den.

​​​​​​​Wenn Sie die Zu­ver­läs­sig­keit auch für Ih­re be­ruf­li­che Tä­tig­keit be­nö­ti­gen, tei­len Sie:

  • Än­de­run­gen Ih­rer Ar­beit­ge­be­rin be­zie­hungs­wei­se Ih­res Ar­beit­ge­bers oder
  • Än­de­run­gen in der Art Ih­rer Tä­tig­keit (Luft­si­cher­heits­be­reich)

​​​​​​​der Luft­si­cher­heits­be­hör­de mit.

Sie ge­hö­ren zu ei­ner der fol­gen­den Per­so­nen­grup­pen und be­nö­ti­gen zur Aus­übung Ih­rer Tä­tig­keit ei­ne Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung:

  • Per­so­nen mit nicht nur ge­le­gent­li­chem Zu­gang zu Si­cher­heits­be­rei­chen,
  • Per­so­nal von Un­ter­neh­men, Or­ga­ni­sa­tio­nen, Be­trie­ben, das auf­grund sei­ner Tä­tig­keit un­mit­tel­ba­ren Ein­fluss auf die Luft­si­cher­heit hat,
  • Na­tür­li­che be­lie­he­ne Per­so­nen so­wie Aus­bil­der oder Va­li­die­rungs­prü­fer für die Luft­si­cher­heit,
  • Luft­fah­rer:in­nen und ent­spre­chen­de Flug­schü­ler:in­nen, Ver­eins­mit­glie­der, Schü­ler­prak­ti­kan­ten

Der Ge­büh­ren­rah­men be­wegt sich zwi­schen 6,00 und 211,50 EUR.

Ei­ne Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung wird für Sie von Ih­rer Ar­beit­ge­be­rin oder Ih­rem Ar­beit­ge­ber schrift­lich oder on­line be­an­tragt.

Schrift­li­cher An­trag:

  • Sie er­hal­ten da­zu ein For­mu­lar von Ih­rer Ar­beit­ge­be­rin oder Ih­rem Ar­beit­ge­ber.
  • Sie müs­sen das For­mu­lar aus­fül­len und zu­sam­men mit al­len an­ge­for­der­ten Nach­wei­sen bei Ih­rer Ar­beit­ge­be­rin oder Ih­rem Ar­beit­ge­ber ein­rei­chen.
  • Ih­re Ar­beit­ge­be­rin oder Ihr Ar­beit­ge­ber prüft dann Ih­re Un­ter­la­gen und be­an­tragt für Sie bei der Luft­si­cher­heits­be­hör­de die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung.

An­schlie­ßend prüft die Luft­si­cher­heits­be­hör­de den An­trag, in­dem sie al­le von Ih­nen ge­mach­ten An­ga­ben über­prüft. Die Luft­si­cher­heits­be­hör­de holt zu die­sem Zweck un­ter an­de­rem Aus­künf­te ein bei:

  • Po­li­zei
  • Ver­fas­sungs­schutz
  • Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den
  • Nach­rich­ten­diens­ten
  • Mel­de­re­gis­tern
  • Aus­län­der­be­hör­den, falls Sie kei­ne deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit be­sit­zen
  • So­weit er­for­der­lich auch Flug­platz­be­trei­ber, Luft­fahrt­un­ter­neh­men, Ar­beit­ge­ber

​​​​​​​Falls die Luft­si­cher­heits­be­hör­de wäh­rend Ih­rer Über­prü­fung wei­te­re Fra­gen hat, kann die Luft­si­cher­heits­be­hör­de Sie auf­for­dern, zu den Fra­gen Stel­lung zu neh­men. Sie sind grund­sätz­lich ver­pflich­tet, ak­tiv an der Über­prü­fung mit­zu­hel­fen.

Nach der Über­prü­fung er­hal­ten Sie und Ih­re Ar­beit­ge­be­rin oder Ihr Ar­beit­ge­ber ei­nen of­fi­zi­el­len Be­scheid von der Luft­si­cher­heits­be­hör­de über das Er­geb­nis Ih­rer Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung.

Bei ei­nem po­si­ti­ven Er­geb­nis:

  • gilt Ih­re Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung für 5 Jah­re,
  • kann aber wäh­rend die­ser Zeit wi­der­ru­fen wer­den, wenn die Luft­si­cher­heits­be­hör­de neue Er­kennt­nis­se über Sie ge­winnt, zum Bei­spiel über ein Straf­ver­fah­ren, das Zwei­fel an Ih­rer Zu­ver­läs­sig­keit her­vor­ruft.

​​​​​​​Bei ei­nem ne­ga­ti­ven Er­geb­nis kön­nen Sie in­ner­halb von 4 Wo­chen Wi­der­spruch bei der Luft­si­cher­heits­be­hör­de er­he­ben.

Di­gi­tal: Für Ham­burg, Bre­men, Schles­wig-Hol­stein und Meck­len­burg-Vor­pom­mern ist es seit dem Jahr 2022 mög­lich, ei­nen An­trag auf Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung oder Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung und Zu­gangs­be­rech­ti­gung on­line zu stel­len.

  • Er­stel­len Sie sich ein kos­ten­lo­ses Ser­vice-Kon­to im Ser­vice-Por­tal Ham­burg.
  • Fül­len Sie den On­line-An­trag aus und la­den Sie al­le er­for­der­li­chen Nach­wei­se hoch.
  • Sen­den Sie das aus­ge­füll­te Do­ku­ment di­gi­tal an die zu­stän­di­ge Be­hör­de.
  • Für Be­schäf­tig­te und Pri­vat­per­so­nen: Dru­cken Sie das An­trags-PDF nach Ab­schluss aus, un­ter­zeich­nen Sie es und sen­den Sie die­ses pos­ta­lisch an die zu­stän­di­ge Be­hör­de.
  • Für Pri­vat­per­so­nen: Zah­len Sie di­rekt nach An­trag­stel­lung mit­tels Kre­dit­kar­te, Vi­sa-Kar­te oder SE­PA Last­schrift.
  • Die rest­li­chen Ver­fah­rens­schrit­te ent­spre­chen dem schrift­li­chen Ver­fah­ren.

Die Be­ar­bei­tung dau­ert zwi­schen 3 Ta­gen und 6 Wo­chen.

Im Schnitt soll die Be­ar­bei­tungs­dau­er ei­nen Mo­nat be­tra­gen. Sie kann je­doch im Ein­zel­fall län­ger dau­ern.

Vor Ih­rem Ar­beits­an­tritt oder Ih­rer Aus­bil­dung an Flug­hä­fen müs­sen Sie Ih­ren An­trag zur Über­prü­fung min­des­tens ei­nen Mo­nat vor­her ein­rei­chen.

Die Wie­der­ho­lungs­über­prü­fung müs­sen Sie spä­tes­tens 3 Mo­na­te vor Ab­lauf der Gel­tungs­dau­er der Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung be­an­tra­gen. Über­prüf­te Per­so­nen gel­ten dann grund­sätz­lich bis zum Ab­schluss der Wie­der­ho­lungs­über­prü­fung als wei­ter­hin zu­ver­läs­sig.

Es gibt fol­gen­de Hin­wei­se: Die Gül­tig­keit der Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung liegt bei 5 Jah­ren. Es wer­den auch Aus­künf­te von Be­hör­den und aus Straf­re­gis­tern ein­ge­holt. Flug­schü­le­rin­nen und Flug­schü­ler so­wie Pri­vat­pi­lo­tin­nen und Pri­vat­pi­lo­ten kön­nen sich zur Be­an­tra­gung der Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung di­rekt an die zu­stän­di­ge Luft­si­cher­heits­be­hör­de wen­den.