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Na­vi­ga­ti­on

Zwangs­si­che­rungs­hy­po­thek: Ein­tra­gung be­an­tra­gen

Wenn Sie ei­ne Geld­for­de­rung aus ei­nem Ur­teil oder ei­nem an­de­ren voll­streck­ba­ren Ti­tel ha­ben, kön­nen Sie auch in die Im­mo­bi­lie (z.B. Grund­stück) des Schuld­ners oder der Schuld­ne­rin voll­stre­cken. Da­zu müs­sen Sie zu­nächst die Ein­tra­gung ei­ner Zwangs­si­che­rungs­hy­po­thek be­an­tra­gen. Falls es zu ei­ner Zwangs­ver­stei­ge­rung kommt, si­chern Sie sich so ei­ne Rang­stel­le für Ih­re For­de­rung ge­gen­über an­de­ren Be­rech­tig­ten.

Schrift­li­cher An­trag

Ihr An­trag muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

  • Grund­stücks­be­zeich­nung (Grund­buch- oder La­ge­be­zeich­nung)
  • An­ga­ben zu Ih­rer Per­son (Na­me, An­schrift bzw. Fir­ma und Sitz, Ge­burts­da­tum)
  • bei meh­re­ren Gläu­bi­gern oder Gläu­bi­ge­rin­nen das Ge­mein­schafts­ver­hält­nis (z.B. in Bruch­tei­len zu 1/2 oder Ge­samt­gläu­bi­ger­schaft ge­mäß § 428 BGB)
  • An­ga­ben zum Schuld­ner oder zur Schuld­ne­rin (Na­me, An­schrift bzw. Fir­ma und Sitz)

 Voll­stre­ckungs­ti­tel

Fü­gen Sie dem An­trag bei:

  • die voll­streck­ba­re Aus­fer­ti­gung oder den Voll­stre­ckungs­be­scheid im Ori­gi­nal
  • ei­ne ein­fa­che oder be­glau­big­te Ko­pie des Ti­tels reicht nicht aus

Die Un­ter­la­gen er­hal­ten Sie nach der Ein­tra­gung zu­rück.

For­de­rungs­auf­stel­lung

Er­stel­len Sie bit­te ei­ne Lis­te al­ler For­de­run­gen, die Sie gel­tend ma­chen wol­len. Die Lis­te muss auch be­reits ge­leis­te­te Zah­lun­gen des Schuld­ners bzw. der Schuld­ne­rin ent­hal­ten. Für even­tu­el­le Zin­sen müs­sen Sie die Zins­hö­he und den Zins­be­ginn an­ge­ben. Die Zin­sen sind nicht aus­zu­rech­nen. Wenn Sie Voll­stre­ckungs­kos­ten gel­tend ma­chen, müs­sen Sie die Be­le­ge da­zu ein­rei­chen.

An­trag

Die Zwangs­si­che­rungs­hy­po­thek wird nur auf An­trag ein­ge­tra­gen.

Min­dest­hö­he der For­de­rung

über 750,09 EUR.
Die Voll­stre­ckung kann sich aus meh­re­ren Voll­stre­ckungs­ti­teln er­ge­ben, z.B. aus ei­nem Ur­teil und ei­nem Kos­ten­fest­set­zungs­be­schluss. Bis­her ent­stan­de­ne Voll­stre­ckungs­kos­ten kön­nen hin­zu­ge­rech­net wer­den.

Vor­ein­tra­gung

Der Schuld­ner oder die Schuld­ne­rin muss als Ei­gen­tü­mer oder Mit­ei­gen­tü­mer im Grund­buch ein­ge­tra­gen sein.

Voll­stre­ckungs­ti­tel

Dar­un­ter ver­steht man ei­ne ge­richt­li­che Ent­schei­dung (z.B. Ur­tei­le, Be­schlüs­se, Voll­stre­ckungs­be­schei­de) oder ei­ne Er­klä­rung, die ei­nen voll­streck­ba­ren In­halt hat (z.B. Ver­glei­che und no­ta­ri­el­le Ur­kun­den).

Voll­stre­ckungs­klau­sel

Die Voll­stre­ckungs­klau­sel ist ein ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ner Text auf dem Voll­stre­ckungs­ti­tel und lau­tet zum Bei­spiel: "Die vor­ste­hen­de Aus­fer­ti­gung wird der Klä­ge­rin zum Zwe­cke der Zwangs­voll­stre­ckung er­teilt." Die­sen Text darf in al­ler Re­gel nur die Stel­le an­brin­gen, die den Voll­stre­ckungs­ti­tel er­stellt hat, al­so in den meis­ten Fäl­len das Ge­richt (so ge­nann­te voll­streck­ba­re Aus­fer­ti­gung). Voll­stre­ckungs­be­schei­de be­nö­ti­gen ei­ne sol­che Klau­sel nicht.

Zu­stel­lung

Der Voll­stre­ckungs­ti­tel muss vor Be­ginn der Zwangs­voll­stre­ckung an den Schuld­ner oder die Schuld­ne­rin zu­ge­stellt wer­den.
Hin­weis: Vie­le Ur­tei­le und Be­schlüs­se muss das Ge­richt oh­ne An­trag zu­stel­len. Mit der Voll­stre­ckungs­klau­sel wird da­her auch die Zu­stel­lung be­schei­nigt. Die Zu­stel­lung an­de­rer Voll­stre­ckungs­ti­tel müs­sen Sie selbst be­auf­tra­gen. Wen­den Sie sich hier­zu an die Ver­tei­ler­stel­le für Ge­richts­voll­zie­her­auf­trä­ge des zu­stän­di­gen Amts­ge­richts am Wohn­sitz des Schuld­ners oder der Schuld­ne­rin.

Fäl­lig­keit

In Ein­zel­fäl­len (z.B. bei Kos­ten­fest­set­zungs­be­schlüs­sen und no­ta­ri­el­len Ur­kun­den) dür­fen Sie mit der Zwangs­voll­stre­ckung erst be­gin­nen, wenn seit der Zu­stel­lung an den Schuld­ner oder die Schuld­ne­rin zwei Wo­chen ver­gan­gen sind.

Kei­ne wei­te­ren Voll­stre­ckungs­hin­der­nis­se

Im Grund­buch darf z.B. kein Ver­merk über die Er­öff­nung ei­nes In­sol­venz­ver­fah­rens ein­ge­tra­gen sein.

Vol­le Ge­bühr aus dem ein­zu­tra­gen­den Recht, d.h. der ins­ge­samt gel­tend ge­mach­ten For­de­rung. Die Hö­he der Ge­bühr er­gibt sich aus § 34 GNotKG (Ta­bel­le B) und der da­zu­ge­hö­ri­gen An­la­ge 2.

Die Ein­tra­gung er­folgt im Rah­men des Voll­stre­ckungs­ver­fah­rens und so­mit - auch - ge­gen den Wil­len des Schuld­ner.

Kei­ne