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Vicke-Schorler-Rolle nur noch bis zum 11. August ausgestellt

Pressemitteilung vom 07.08.2002

7. August 2002

Vicke-Schorler-Rolle nur noch bis zum 11. August ausgestellt

Nur noch bis zum 11. August 2002 besteht für Rostocker und ihre Gäste die Gelegenheit, eines der kostbarsten künstlerischen und historischen Zeugnisse der Hansestadt Rostock zu betrachten. Die in der Landesausstellung “Die Sprache der Steine. Gebrannte Größe. Wege zur Backsteingotik" im Kulturhistorischen Museum Rostock ausgestellte Bildrolle aus dem 16. Jahrhundert wird danach wiederum für Jahre in den Schatzkammern des Archivs der Hansestadt Rostock verschwinden.

Der Rostocker Krämer Vicke Schorler schuf zwischen 1578 und 1586 mit der über 18 Meter langen Bildrolle eines der eindrucksvollsten und kostbarsten Zeugnisse für das Aussehen der Hansestadt im späten Mittelalter. Die einmalige detaillierte Stadtansicht besteht aus insgesamt 127 Blättern. Sie zeigt in einer außergewöhnlich detailreichen und ausführlichen Darstellung den Verlauf der Warnow von der Mündung bei Warnemünde bis hin zu den Städten Güstrow und Bützow. Im Zentrum der Rolle steht die Darstellung der Rostocker Straßen und Plätze. Den Hafen bevölkern Schiffe und Boote.

Vicke Schorler zeichnete in jahrelanger mühevoller Arbeit rund 315 Wohnhäuser und Buden, das Rathaus, die vier Pfarrkirchen, die Klöster und Hospitäler, die Stadtbefestigung mit den meisten der zweiundzwanzig Stadttore und Türme sowie das Universitätsgebäude am Hopfenmarkt. Erkennbar sind nicht nur die hohen Giebel der Häuser, die monumentalen Kirchen und die eindrucksvollen Stadttore, sondern zahlreiche weitere Details, die oft nur durch die Vicke-Schorler-Rolle überliefert sind. Der Betrachter taucht ein in die Welt des Mittelalters und sieht Rostock mit den Augen einer stolzen Bürgerstadt.

Die einzigartige Rolle aus Papier mit farbiger Zeichnung ist europaweit eines der wichtigsten Zeugnisse für die spätmittelalterliche Architektur. Wegen der hohen Lichtempfindlichkeit des über vierhundert Jahre alten Kunstwerkes wird die “Wahrhaftige Abcontrafactur der hochloblichen und weitberumten See- und Hensestadt Rostock" aus konservatorischen Gründen nur äußerst selten und unter besonderen Auflagen gezeigt.

Die Landesausstellung “Die Sprache der Steine. Gebrannte Größe. Wege zur Backsteingotik" im Kulturhistorischen Museum Rostock ist von dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen finden dienstags, donnerstags und freitags um 16 Uhr sowie mittwochs um 11 Uhr statt. x x

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