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Na­vi­ga­ti­on

Vor­trag "Ot­to von Gue­ri­cke. Vom Ex­pe­ri­ment zum Welt­bild" im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um

Pres­se­mit­tei­lung vom 28.09.2009

Am 1. Ok­to­ber 2009 lädt das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock im Rah­men der Aus­stel­lung "Har­mo­nia mun­di. Bra­he, Kep­ler und Re­vo­lu­ti­on des Welt­bil­des um 1600" zu ei­nem au­ßer­ge­wöhn­li­chen Vor­trag ein. Dr. Dit­mar Schnei­der von der Ot­to-von-Gue­ri­cke-Ge­sell­schaft Mag­de­burg, ei­ner der bes­ten Ken­ner des her­aus­ra­gen­den Ge­lehr­ten, ver­mit­telt an­hand der ori­gi­na­len Ver­suchs­an­ord­nun­gen ei­nen Ein­blick in die Ar­beits­wei­se des Mag­de­bur­ger Bür­ger­meis­ters, dem im Lau­fe sei­ner Lauf­bahn zahl­rei­che bahn­bre­chen­de Ent­de­ckun­gen ge­lan­gen, die bis heu­te Be­deu­tung für die Phy­sik be­sit­zen. Da­bei wer­den die Ver­su­che mit ori­gi­nal­ge­treu­en Nach­bau­ten der Ge­rä­te vor­ge­führt. Der Vor­trag bie­tet ein­zig­ar­ti­ge Mög­lich­keit, ein­zu­tau­chen in die Ex­pe­ri­men­tier­an­ord­nung und da­mit in die Ge­schich­te der Phy­sik.

Der Mag­de­bur­ger Bür­ger­meis­ter Ot­to von Gue­ri­cke zählt zu den be­deu­tends­ten Wis­sen­schaft­lern des 17. Jahr­hun­derts. Mit sei­nen For­schun­gen, mit de­nen er zum Be­grün­der der Va­ku­um­tech­nik wur­de, ma­chen ihn bis heu­te welt­be­rühmt. Gue­ri­cke er­fand 1649 die Kol­ben­va­ku­um­luft­pum­pe, un­ter­such­te die Ei­gen­schaf­ten des Va­ku­ums in ei­ner Viel­zahl von Ver­su­chen und schuf An­wen­dun­gen wie den He­be­ver­such und die Wind­büch­se. Da­bei konn­te er zei­gen, dass wohl Licht den luft­lee­ren Raum durch­dringt, nicht aber der Schall. In der Öf­fent­lich­keit de­mons­trier­te er die Kraft des Luft­drucks mit spek­ta­ku­lä­ren Ex­pe­ri­men­ten. Ins­be­son­de­re der 1654 auf dem Reichs­tag zu Re­gens­burg in An­we­sen­heit von Kai­ser Fer­di­nand III. durch­ge­führ­te Ver­such mit den Mag­de­bur­ger Halb­ku­geln ge­hör­te zu den spek­ta­ku­lä­ren wis­sen­schaft­li­chen Er­eig­nis­sen des 17. Jahr­hun­derts. Dar­über hin­aus setz­te er ein Ba­ro­me­ter zur Wet­ter­vor­her­sa­ge ein und wur­de so Weg­be­rei­ter der Me­teo­ro­lo­gie. Sei­ne spä­ten Ar­bei­ten be­schäf­tig­ten sich auch mit sta­ti­scher Elek­tri­zi­tät. 1672 er­fand er die Elek­tri­sier­ma­schi­ne, mit der er ent­deck­te, dass zwei gleich­na­mig elek­tri­sier­te Kör­per sich ab­sto­ßen. Neun Jah­re spä­ter konn­te er die Elek­tro­lu­mi­nes­zenz be­ob­ach­ten. Ot­to von Gue­ri­cke be­schäf­tig­te sich auch mit As­tro­no­mie. Er ging von da­von aus, dass das Welt­all un­er­mess­lich groß und luft­leer sei. Er ver­such­te, die kör­per­li­chen und un­kör­per­li­chen Welt­kräf­te so­wie de­ren Aus­wir­kun­gen auf die Deu­tung as­tro­no­mi­scher Phä­no­me­ne, mit der Hil­fe von Ex­pe­ri­men­ten zu er­grün­den.

Der Vor­trag im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um Ros­tock im Klos­ter zum Hei­li­gen Kreuz be­ginnt um 17 Uhr. Die Teil­nah­me­ge­bühr be­trägt zwei Eu­ro.

In­for­ma­tio­nen:

Kul­tur­his­to­ri­sches Mu­se­um Ros­tock, Tel. 0381 2035910, Fax 0381 2035913, E-Mail: kul­tur­his­to­ri­sches.​museum@​rostock.​de, www.​kul​turh​isto​risc​hes-​museum-​rostock.​de