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Werbung und Werbegeschenke in Sonderausstellung gezeigt

Pressemitteilung vom 25.01.2001

25. Januar 2001

Werbung und Werbegeschenke in Sonderausstellung gezeigt

„Kleine Aufmerksamkeit - Werbung und Werbegeschenke des 20.Jahrhunderts, aus Sammlung Prof. Dr. Dieter Schröder “ ist eine Sonderausstattung überschrieben, die das Kulturhistorisches Museum vom 26. Januar bis 13. Mai im Kröpeliner Tor zeigt.

Werbung als Bemühen, die Aufmerksamkeit für Waren und Dienstleistungen zu wecken, ist nicht erst eine Erscheinung des 20.Jahrhunderts. Neu ist nur der Begriff. Im 19.Jahrhundert sprach man noch meistens von Reklame. Meyers Kleines Konversationslexikon von 1893 schrieb damals, als die ersten Emailplakate in Deutschland auftauchten: „Reklame (frz.) empfehlende Anzeige, bes. mit dem Nebenbegriff des Übertriebenen“. Werbung hatte noch einen Hauch des Unseriösen.

Im 20.Jahrhundert ist Werbung zu einem unübersehbaren Teil des Wirtschaftslebens geworden, der die Alltagskultur stark prägt. Der Volks-Brockhaus von 1955, zu Beginn der westdeutschen Wirtschaftswunderzeit, ging schon nicht mehr auf Distanz zur Werbung. Dort hieß es: „Die wirtschaftliche Werbung (Reklame) umfaßt alle Maßnahmen zur Absatzförderung: Anzeigen, Werbebrief, Prospekt, Flugblatt, Katalog, Plakat, Schaufenster, Licht-, Film- und Radio-Reklame usw.“

Auch in der DDR wurde auf Werbung nicht ganz verzichtet. Besonders die Markenartikelhersteller achteten schon früh auf eine anspruchsvolle Gestaltung ihrer Reklame. Dabei ging es nicht nur um einmalige Werbebotschaften, sondern vor allem auch um hohen Wiedererkennungswert. Das einprägsame Bild wurde gesucht. Die so entstandene Gebrauchsgraphik ist inzwischen ein fester Teil der Kultur des 20.Jahrhunderts geworden.

Mit dem Bemühen, durch Reklame die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen, sind schon bald Versuche einhergegangen, dem Publikum mit Werbegeschenken „Aufmerksamkeiten“ zu erweisen, in der Hoffnung, damit wiederum Aufmerksamkeit und anhängliche Dankbarkeit zu erlangen. Die ersten weit verbreiteten und bis heute beliebten kleinen Werbegeschenke waren bunte Postkarten, die seit dem Ende des 19.Jahrhunderts millionenfach auf Reisen geschickt worden sind. Nützliche Werbegeschenke von langer Lebensdauer, die häufig benutzt werden konnten und somit immer wieder an das Geschäft, die Marke oder die Ware erinnern, wie Kleiderbügel, Taschenmesser, Flaschenöffner, Fahrpläne, Kalender und in neuerer Zeit vor allem Kugelschreiber und Tragetaschen, finden sich heute in jedem Haushalt.

Das Sammeln von Werbeträgern und Werbegeschenken ist Prof. Dr. Dieter Schröder zur Leidenschaft geworden. Aus seiner umfangreichen Sammlung wird in der sechsten Etage des Kröpeliner Tores eine Auswahl von über 500 Exponaten in einer Sonderausstellung präsentiert. Ein Streifzug durch die Welt der Emailschilder, Plakate, Schaufensterdekorationen, Verpackungen und eine Vielzahl origineller Werbegeschenke verdeutlicht, womit Firmen versuch(t)en, Kunden zu gewinnen und spiegelt in jedem Fall Zeitgeist wider. Die Ausstellung ist vom 26. Januar bis zum 13. Mai 2001 von 10 - 18 Uhr zu sehen. Montags und dienstags ist das Kröpeliner Tor geschlossen.