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Na­vi­ga­ti­on

Gu­te No­ten für At­trak­ti­vi­tät der Ros­to­cker In­nen­stadt

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.02.2021 - Wirt­schaft und Ver­kehr / Um­welt und Ge­sell­schaft

Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen: In­nen­stadt und zen­tra­le Be­rei­che in den Stadt­tei­len noch at­trak­ti­ver ma­chen

Gu­te No­ten für die At­trak­ti­vi­tät der Ros­to­cker In­nen­stadt ha­ben Pas­san­ten wäh­rend ei­ner bun­des­wei­ten Be­fra­gung im Herbst 2020 ge­ge­ben. Die At­trak­ti­vi­tät der In­nen­stadt ins­ge­samt und der Ein­zel­han­dels-An­ge­bo­te wur­den sehr gut und gut be­wer­tet. Das gilt für die Er­reich­bar­keit mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, mit Pkw und Fahr­rad eben­so wie für die Ori­en­tie­rungs­mög­lich­kei­ten, das Gas­tro­no­mie, Frei­zeit-, Dienst­leis­tungs- und Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot. Auch für die At­trak­ti­vi­tät der In­nen­stadt, für Si­cher­heit, Sau­ber­keit und Le­ben­dig­keit gab es sehr gu­te und gu­te No­ten. Das Ein­zel­han­dels­an­ge­bot von Be­klei­dung über Schu­he und Le­der­wa­ren bis hin zu Un­ter­hal­tungs­elek­tro­nik, Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den, Bü­chern und Le­bens­mit­teln wur­de po­si­tiv be­wer­tet. Le­dig­lich bei Park­mög­lich­kei­ten wur­de die No­te 3 ver­ge­ben. Ein Ein­kaufs­bum­mel war bei über 70 Pro­zent der Be­frag­ten der Grund ih­res In­nen­stadt­be­suchs, über 45 Pro­zent plan­ten ei­nen gas­tro­no­mie­be­such, 29 Pro­zent nah­men Frei­zeit- und Kul­tur­ange­bo­te wahr und 19 Pro­zent Dienst­leis­tun­gen.

„Die Rah­men­be­din­gun­gen für Han­del und Gas­tro­no­mie in den In­nen­städ­ten wa­ren schon vor Co­ro­na schwie­rig“, un­ter­streicht Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen. „Als frü­he­rer Vor­sit­zen­der des Han­dels­aus­schuss des Deut­schen In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges ha­be ich mir in ganz Deutsch­land Kon­zep­te und Her­aus­for­de­run­gen der In­nen­städ­te an­ge­se­hen und dar­über dis­ku­tiert. Frü­her konn­ten die Kom­mu­nen Im­mo­bi­li­en­be­sit­zer und Händ­ler ei­ge­ne We­ge ge­hen las­sen, heu­te müs­sen sie ak­tiv ein­grei­fen. Wir wer­den da­her neue We­ge ge­hen müs­sen, um die At­trak­ti­vi­tät un­se­rer In­nen­stadt wei­ter zu ge­währ­leis­ten.

Wir müs­sen die Ver­weil­dau­er er­hö­hen und die Auf­ent­halts­qua­li­tät wei­ter ver­bes­sern. Da­zu ge­hö­ren für mich bes­se­re und mehr Sitz­ge­le­gen­hei­ten in der Stadt, Spiel­plät­ze und at­trak­ti­ve An­ge­bo­te für Fa­mi­li­en. Auch für Kul­tur und Ver­ei­ne bie­tet die In­nen­stadt gu­te Ent­fal­tungs­mög­lich­kei­ten, zum Bei­spiel auf klei­nen Büh­nen. Un­se­re In­nen­stadt muss be­quem und viel­sei­tig er­reich­bar sein. Be­rei­che wie die Lan­ge Stra­ße soll­ten wir neu ent­wi­ckeln. Dar­über hin­aus ist es wich­tig, ne­ben der In­nen­stadt auch die zen­tra­len Be­rei­che in den üb­ri­gen Stadt­tei­len zu ent­wi­ckeln und de­ren At­trak­ti­vi­tät zu stei­gern.

Die gu­ten Er­geb­nis­se aus der Um­fra­ge neh­men wir zum An­lass, uns als Stadt noch ak­ti­ver ein­zu­brin­gen und ge­mein­sam mit den Ak­teu­ren ein gu­ten Weg für Ros­tock als `Smi­le Ci­ty´und als men­schen­freund­li­che Stadt zu fin­den. “ Da­zu hat­te der Ober­bür­ger­meis­ter be­reits im ver­gan­ge­nen Jahr ei­ne In­itia­ti­ve ge­star­tet, um Ak­teu­re aus dem Ein­zel­han­del und der Gas­tro­no­mie, von Ver­bän­den, Kam­mern und Ge­werk­schaf­ten ge­mein­sam für Ros­tock an ei­nen Tisch zu brin­gen.

Die Co­ro­na­pan­de­mie und der da­mit ver­bun­de­ne Shut­down des Ein­zel­han­dels trifft die In­nen­städ­te schwer. Vor die­sem Hin­ter­grund hat­te das Be­ra­tungs­un­ter­neh­men IFH KÖLN im Rah­men sei­ner Un­ter­su­chung „Vi­ta­le In­nen­städ­te“ im ver­gan­ge­nen Herbst rund 58.000 Pas­san­ten in 107 deut­schen In­nen­städ­ten be­fragt, At­trak­ti­vi­täts­merk­ma­le der Stadt­zen­tren ver­gli­chen und Hand­lungs­op­tio­nen für die Zeit nach der Co­ro­na­pan­de­mie auf­ge­zeigt. Stell­schrau­ben für at­trak­ti­ve In­nen­städ­te sind Ziel­grup­pen, Er­leb­nis­wert und der Ein­zel­han­del.

Das Be­ra­tungs­un­ter­neh­men IFH KÖLN hat zum vier­ten Mal Stell­schrau­ben für le­ben­di­ge Stadt­zen­tren in Deutsch­land un­ter­sucht und Zu­kunfts­per­spek­ti­ven für die Zeit nach Co­ro­na bi­lan­ziert.

Der sta­tio­nä­re Ein­zel­han­del be­stimmt ma­ß­geb­lich, wie at­trak­tiv und er­leb­nis­ori­en­tiert deut­sche In­nen­städ­te wahr­ge­nom­men wer­den. Eben­falls Top-Trei­ber für den Er­leb­nis­wert sind Se­hens­wür­dig­kei­ten so­wie Frei­zeit- und Kul­tur­ange­bo­te. Um Stadt­zen­tren at­trak­ti­ver zu ge­stal­ten – nicht zu­letzt, um die ge­schlos­se­nen In­nen­städ­te nach Co­ro­na zu re­vi­ta­li­sie­ren – gilt es, Ver­ant­wort­li­che von Städ­ten, Han­del und der Im­mo­bi­li­en­bran­che an ei­nen Tisch zu brin­gen. Auch die Di­gi­ta­li­sie­rung und ei­ne zu­kunfts­ori­en­tier­te Po­si­tio­nie­rung von Städ­ten – et­wa durch den pas­sen­den On­line­auf­tritt – sind oft noch ein Man­ko. Hier be­steht Hand­lungs­be­darf – schlie­ß­lich kau­fen zwei Drit­tel der In­nen­stadt­be­su­che­rin­nen und -be­su­cher (auch) on­line ein.

Der klas­si­sche Ein­kaufs­bum­mel ist das Haupt­mo­tiv für den Be­such von In­nen­städ­ten – vor al­lem für äl­te­re Per­so­nen (65 %). Bei jün­ge­ren Men­schen un­ter 25 Jah­ren gibt die Hälf­te an, zum Ein­kau­fen in die Stadt zu kom­men. Da­für sind Gas­tro­no­mie oder Be­hör­den-/ Arzt­gän­ge für Jün­ge­re öf­ter ein Be­suchs­an­lass als bei äl­te­ren Men­schen. Für die Pra­xis be­deu­tet das: Ein Blick auf die Ein­woh­ner­struk­tur und die spe­zi­el­len Be­dar­fe der Ziel­grup­pen vor Ort ist un­er­läss­lich bei der Kon­zep­ti­on zu­kunfts­fä­hi­ger In­nen­stadt­mo­del­le.