Gute Noten für Attraktivität der Rostocker Innenstadt
Pressemitteilung vom
Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen: Innenstadt und zentrale Bereiche in den Stadtteilen noch attraktiver machen
Gute Noten für die Attraktivität der Rostocker Innenstadt haben Passanten während einer bundesweiten Befragung im Herbst 2020 gegeben. Die Attraktivität der Innenstadt insgesamt und der Einzelhandels-Angebote wurden sehr gut und gut bewertet. Das gilt für die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Pkw und Fahrrad ebenso wie für die Orientierungsmöglichkeiten, das Gastronomie, Freizeit-, Dienstleistungs- und Veranstaltungsangebot. Auch für die Attraktivität der Innenstadt, für Sicherheit, Sauberkeit und Lebendigkeit gab es sehr gute und gute Noten. Das Einzelhandelsangebot von Bekleidung über Schuhe und Lederwaren bis hin zu Unterhaltungselektronik, Einrichtungsgegenständen, Büchern und Lebensmitteln wurde positiv bewertet. Lediglich bei Parkmöglichkeiten wurde die Note 3 vergeben. Ein Einkaufsbummel war bei über 70 Prozent der Befragten der Grund ihres Innenstadtbesuchs, über 45 Prozent planten einen gastronomiebesuch, 29 Prozent nahmen Freizeit- und Kulturangebote wahr und 19 Prozent Dienstleistungen.
„Die Rahmenbedingungen für Handel und Gastronomie in den Innenstädten waren schon vor Corona schwierig“, unterstreicht Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Als früherer Vorsitzender des Handelsausschuss des Deutschen Industrie- und Handelskammertages habe ich mir in ganz Deutschland Konzepte und Herausforderungen der Innenstädte angesehen und darüber diskutiert. Früher konnten die Kommunen Immobilienbesitzer und Händler eigene Wege gehen lassen, heute müssen sie aktiv eingreifen. Wir werden daher neue Wege gehen müssen, um die Attraktivität unserer Innenstadt weiter zu gewährleisten.
Wir müssen die Verweildauer erhöhen und die Aufenthaltsqualität weiter verbessern. Dazu gehören für mich bessere und mehr Sitzgelegenheiten in der Stadt, Spielplätze und attraktive Angebote für Familien. Auch für Kultur und Vereine bietet die Innenstadt gute Entfaltungsmöglichkeiten, zum Beispiel auf kleinen Bühnen. Unsere Innenstadt muss bequem und vielseitig erreichbar sein. Bereiche wie die Lange Straße sollten wir neu entwickeln. Darüber hinaus ist es wichtig, neben der Innenstadt auch die zentralen Bereiche in den übrigen Stadtteilen zu entwickeln und deren Attraktivität zu steigern.
Die guten Ergebnisse aus der Umfrage nehmen wir zum Anlass, uns als Stadt noch aktiver einzubringen und gemeinsam mit den Akteuren ein guten Weg für Rostock als `Smile City´und als menschenfreundliche Stadt zu finden. “ Dazu hatte der Oberbürgermeister bereits im vergangenen Jahr eine Initiative gestartet, um Akteure aus dem Einzelhandel und der Gastronomie, von Verbänden, Kammern und Gewerkschaften gemeinsam für Rostock an einen Tisch zu bringen.
Die Coronapandemie und der damit verbundene Shutdown des Einzelhandels trifft die Innenstädte schwer. Vor diesem Hintergrund hatte das Beratungsunternehmen IFH KÖLN im Rahmen seiner Untersuchung „Vitale Innenstädte“ im vergangenen Herbst rund 58.000 Passanten in 107 deutschen Innenstädten befragt, Attraktivitätsmerkmale der Stadtzentren verglichen und Handlungsoptionen für die Zeit nach der Coronapandemie aufgezeigt. Stellschrauben für attraktive Innenstädte sind Zielgruppen, Erlebniswert und der Einzelhandel.
Das Beratungsunternehmen IFH KÖLN hat zum vierten Mal Stellschrauben für lebendige Stadtzentren in Deutschland untersucht und Zukunftsperspektiven für die Zeit nach Corona bilanziert.
Der stationäre Einzelhandel bestimmt maßgeblich, wie attraktiv und erlebnisorientiert deutsche Innenstädte wahrgenommen werden. Ebenfalls Top-Treiber für den Erlebniswert sind Sehenswürdigkeiten sowie Freizeit- und Kulturangebote. Um Stadtzentren attraktiver zu gestalten – nicht zuletzt, um die geschlossenen Innenstädte nach Corona zu revitalisieren – gilt es, Verantwortliche von Städten, Handel und der Immobilienbranche an einen Tisch zu bringen. Auch die Digitalisierung und eine zukunftsorientierte Positionierung von Städten – etwa durch den passenden Onlineauftritt – sind oft noch ein Manko. Hier besteht Handlungsbedarf – schließlich kaufen zwei Drittel der Innenstadtbesucherinnen und -besucher (auch) online ein.
Der klassische Einkaufsbummel ist das Hauptmotiv für den Besuch von Innenstädten – vor allem für ältere Personen (65 %). Bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren gibt die Hälfte an, zum Einkaufen in die Stadt zu kommen. Dafür sind Gastronomie oder Behörden-/ Arztgänge für Jüngere öfter ein Besuchsanlass als bei älteren Menschen. Für die Praxis bedeutet das: Ein Blick auf die Einwohnerstruktur und die speziellen Bedarfe der Zielgruppen vor Ort ist unerlässlich bei der Konzeption zukunftsfähiger Innenstadtmodelle.