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Na­vi­ga­ti­on

Nach­wuchs bei den Hum­boldt­pin­gui­nen er­war­tet

Mel­dung vom 21.03.2023 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Um­welt und Ge­sell­schaft

Woh­nungs­ge­nos­sen­schaft Ros­tock-Süd eG un­ter­stützt den Zoo Ros­tock als neu­er Bron­ze­part­ner im Na­tur- und Ar­ten­schutz und als Tier­pa­te der Hum­boldt­pin­gui­ne

Nach­dem in den letz­ten zwei Jah­ren kei­ne Kü­ken bei den Hum­boldt­pin­gui­nen ge­schlüpft sind, wird in die­sem Jahr wie­der mit Nach­wuchs ge­rech­net. Die ers­ten Ei­er wur­den schon ge­sich­tet. Ein neu­er Tier­pa­te für die mo­men­tan aus 24 Vö­geln be­stehen­de Grup­pe wur­den heu­te vor­ge­stellt. Die Woh­nungs­ge­nos­sen­schaft Ros­tock-Süd eG wird sich als Bron­ze­part­ner stär­ker für den Zoo Ros­tock, den Na­tur- und Ar­ten­schutz so­wie die Hum­boldt­pin­gui­ne en­ga­gie­ren. Das 1960 ge­grün­de­te Un­ter­neh­men mit mehr als 2.000 Woh­nun­gen ge­hört zu den äl­tes­ten Woh­nungs­ge­nos­sen­schaf­ten der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock.

"Wir be­grü­ßen die Woh­nungs­ge­nos­sen­schaft Ros­tock-Süd recht herz­lich im Kreis un­se­rer Part­ner im Na­tur- und Ar­ten­schutz", freu­te sich Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li. "Ge­mein­sam kön­nen wir für die be­droh­ten Tier­ar­ten mehr er­rei­chen." Zu­gleich über­nimmt das Ros­to­cker Un­ter­neh­men ei­ne Pa­ten­schaft für die 24 Hum­boldt­pin­gui­ne.

"Wir freu­en uns und sind stolz dar­auf, Zoo­part­ner und Mit­glied der Pa­ten­fa­mi­lie zu sein und ei­nen Bei­trag zu leis­ten für die Un­ter­stüt­zung der Ar­ten­viel­falt und Tier­er­hal­tung", be­ton­ten die Vor­stän­de An­ja Sa­witz­ki und Björn Ru­dolph. "Dar­über hin­aus ist der Zoo ein wich­ti­ger Teil die­ser Stadt. Die­se Part­ner­schaft bie­tet uns die Mög­lich­keit, et­was an die­se schö­ne Stadt, in der die Mit­glie­der un­se­rer Woh­nungs­ge­nos­sen­schaft le­ben, zu­rück­zu­ge­ben. Wir wür­den uns freu­en, wenn die­ses Spon­sor­ship mehr als ei­ne wirt­schaft­li­che Un­ter­stüt­zung ist, son­dern ei­ne ech­te Part­ner­schaft."

Kü­ken wer­den nach 70 Ta­gen flüg­ge

Vo­gel­ku­ra­tor Jo­nas Hom­burg nutz­te die Ge­le­gen­heit, auf der Stipp­vi­si­te der neu­en Tier­pa­ten und Bron­ze­part­ner des Ros­to­cker Zoos, über das ak­tu­el­le Brut­ge­sche­hen bei den Hum­boldt­pin­gui­nen zu in­for­mie­ren. Auf der An­la­ge am Po­la­ri­um le­ben ak­tu­ell zwölf Pin­guin­paa­re. Die Ros­to­cker Po­la­ri­ums­be­woh­ner sind Hum­boldt­pin­gui­ne, die mit drei wei­te­ren Ar­ten zur Gat­tung der Bril­len­pin­gui­ne ge­hö­ren.
"Al­le zwölf Pin­guin­weib­chen kön­nen grund­sätz­lich brü­ten. Ob auch al­le Pin­guin­da­men Ei­er le­gen, bleibt ab­zu­war­ten", sag­te der Vo­gel­ku­ra­tor. "Pro Paar sind es in der Re­gel im­mer zwei Ei­er. Wenn die Pin­gui­ne in ih­rem Rück­zugs­ort im Fel­sen er­folg­reich brü­ten, schlüp­fen nach et­wa 37 bis 39 Ta­gen die Kü­ken."

Un­ge­fähr ei­nen Mo­nat nach dem Schlupf ste­cken die Kü­ken dann zum ers­ten Mal neu­gie­rig die Köpf­chen aus der Höh­le, blei­ben aber in der Nä­he der Brut­nes­ter. Sie wer­den dort von ih­ren El­tern mit vor­ver­dau­tem Fisch ge­füt­tert. In­ner­halb des zwei­ten Mo­nats le­gen die jun­gen Pin­gui­ne dann ihr grau­es Flausch­kos­tüm ab und kom­men von selbst mit run­ter ans Was­ser. "Dort ler­nen sie dann, selbst­stän­dig Fisch zu fres­sen. Schwim­men kön­nen sie von Na­tur aus, so­bald sie ihr Dau­nen­ge­fie­der ab­ge­legt ha­ben. Nach ca. 70 Ta­gen sind sie flüg­ge", so Jo­nas Hom­burg.

In der Na­tur lau­ern vie­le Ge­fah­ren durch den Men­schen

Laut Ro­ter Lis­te be­droh­ter Tier- und Pflan­zen­ar­ten der Welt­na­tur­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on IUCN wer­den Hum­boldt­pin­gui­ne als ge­fähr­det ein­ge­stuft. Seit 2017 ar­bei­tet der Zoo Ros­tock mit der Ar­ten­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on Sphe­nis­co e.V. (www.​sph​enis​co.​org<http://​www.​sph​enis​co.​org>.) zu­sam­men, die sich für den Er­halt der Hum­boldt­pin­gui­ne und de­ren Le­bens­raums ein­setzt. Nach äl­te­ren Zäh­lun­gen aus dem Jahr 2003 sol­len in Pe­ru und Chi­le ins­ge­samt noch schät­zungs­wei­se 46.400 Tie­re le­ben. Der Rück­gang des Fisch­be­stan­des durch Über­fi­schung, Kli­ma­ver­än­de­run­gen und Mee­res­ver­schmut­zung neh­men dem Hum­boldt­pin­gu­in zu­neh­mend die Le­bens­grund­la­ge. Zu­dem ver­en­den Tie­re in Fi­scher­net­zen, wer­den ge­fan­gen, ver­zehrt oder als Fisch­kö­der be­nutzt. Un­kon­trol­lier­ter Tou­ris­mus, il­le­ga­le Roh­stoff­ge­win­nung oder wirt­schaft­li­che An­sied­lun­gen in Küs­ten­nä­he stö­ren die Tie­re in ih­ren Brut­ko­lo­ni­en und ver­min­dern den Brut­er­folg. Des­halb gibt es viel­fäl­ti­ge Be­mü­hun­gen und kon­kre­te Pro­jek­te, um die Be­stän­de in der Na­tur wie­der zu sta­bi­li­sie­ren.