Sanierte Ziertürme zurück auf dem Wasserturm
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Sechs sanierte Türmchen zur Zier
Der Rostocker Wasserturm wird unter Regie des Eigenbetriebs KOE Rostock voraussichtlich bis Jahresende 2024 grundhaft saniert. Am Dienstag, 28. Mai 2024, erhielt das Baudenkmal sechs seiner sieben Ziertürme zurück.
Die gut vier Meter hohen Türme gelangten nacheinander mit Hilfe eines Autodrehkrans auf das rund 40 Meter hohe Dach und dort auf ihre vorgefertigten Auflager. Sie wurden im Juni 2020 im Zuge der Sanierung demontiert, zuletzt von zwei Rostocker Fachbetrieben restauriert und machen jetzt den Weg frei für einen weiteren entscheidenden Schritt: die komplette Eindeckung des Daches. Zierturm Nummer sieben wird vor Ort restauriert, da sich in seinem Inneren die Treppe auf das Dach befindet.
Restauration durch zwei Rostocker Firmen
Bereits am Montagabend erregte der große Autodrehkran in der Blücherstraße einiges Aufsehen im Viertel. Damit wurden die sechs Ziertürme auf der Baustelle abgeladen. Um ihre Instandsetzung nach vierjähriger Einlagerungszeit kümmerten sich die Fürst Zimmerei & mehr GmbH und die Dachdeckerei Luks & Voigt, beide aus Rostock. Sie übernahmen die denkmalgerechte Wiederherstellung der ursprünglichen Konstruktion aus Holz (Dachstuhl) und Kupferblech (Eindeckung). Außerdem musste eine der Kugeln an der Spitze ersetzt werden.
„Mehr Arbeit als gedacht“
Zimmerei-Inhaber Ronny Fürst: „Hier ging es in erster Linie um die fachgerechte Erhaltung des Bestands. Das Ganze hat mehr Arbeit gemacht als gedacht. Da ist ja alles miteinander verzahnt. Um ein Teil zu wechseln, muss man vorher zehn lösen.“ Er ist stolz, seinen Beitrag zum Erhalt dieses bekannten Bauwerks geleistet zu haben. „Die Türme stehen bestimmt wieder 100 Jahre da oben. Schön, dass wir uns auf diese Weise verewigen konnten.“
Laut Ronny Fürst sind die sechs Türme nahezu identisch. Jedes Teil aus Türmchen A würde an gleicher Stelle auch in Turm B passen. „Die Zimmerer hatten damals handwerklich jede Menge drauf. Und sie hatten auch mehr Zeit.“ Der Turm wurde im Jahr 1903 errichtet.
Mit Hilfe des Autodrehkrans gelangten die Türme nacheinander auf das Dach. Der Kran stand in der Blücherstraße und hob sie vom Gelände der Baustelle nach oben. Dort wurden sie auf ihren stabilen Auflagern platziert. Präzise Millimeterarbeit, die nur dank Kommunikation zwischen „oben“ und „unten“ funktionierte. Gegen 10 Uhr waren zwei der sechs Türmchen montiert, bis zur Mittagszeit die anderen vier.
Kam eigentlich jeder Turm auf seinen alten angestammten Platz? Der bausauführende Architekt Dr. Rainer Grebin verneint: „Wir haben nach Qualität sortiert. Die am besten erhaltenen Türme kamen an die Straßenseite, die anderen von der Blücherstraße aus gesehen weiter nach hinten.“
Dacheindeckung und Fassadenarbeiten können fortgeführt werden
Für Dr. Grebin und Nils Sommer, Technischer Leiter beim Eigenbetrieb KOE, ist die Installation der Ziertürme eher eine Randnotiz im Sanierungsgeschehen. Jetzt kann es nämlich mit der vollständigen Dacheindeckung weitergehen. Nils Sommer: „Auch die Arbeiten an den Natursteinen und der Fassade können fortgeführt werden. Der Abschluss der Sanierung ist zum Jahresende 2024 geplant.“
Weitere Informationen gibt es auf der KOE-Projektseite: Sanierung Wasserturm Rostock