TMV-Chef Tobias Woitendorf: Lebensqualität und Tourismusakzeptanz eng verknüpft
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Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock legt großen Wert auf die Akzeptanz des Tourismus unter ihren Einwohnerinnen und Einwohnern. Dies betonte Matthias Fromm, Geschäftsführer von Rostock Marketing und Tourismusdirektor von Rostock und Warnemünde, heute beim 22. Tourismusfrühstück auf der Fachmesse GastRo.
"Rostock verzeichnet eine sehr hohe Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung. Das ist ein großer Erfolg, auf dem wir uns jedoch nicht ausruhen dürfen", sagte Fromm. "Es ist zu begrüßen, dass der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) die Tourismusakzeptanz landesweit zum Thema gemacht und wissenschaftlich unterlegt hat. So können konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden."
Im Zuge der Veranstaltung startete die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde heute auch die zweite Auflage von "Ankern im Heimathafen". Mit diesem Projekt wird das Ziel verfolgt, die Einheimischen näher an die Tourismusbranche heranzuführen und deren Bedeutung für die Region stärker bewusst zu machen. Einheimische kommen Anfang des kommenden Jahres in den Genuss exklusiver Angebote für Übernachtungen in Rostock.
22. Tourismusfrühstück
(v. l. n. r.) Andreas Markgraf,. Geschäftsbereichsleiter HanseMesse / Prokurist, Matthias Fromm, Geschäftsführer Rostock Marketing und Tourismusdirektor Rostock & Walnemünde, Petra Burmeister, inRostock GmbH Messen, Kongresse & Events, Jochen Schulte, Staatssekretär für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Tobias Woitendorf, Geschäftsführer Tourismusverband MV e. V. und Tourismusbeauftragter des Landes MV.
Tourismusakzeptanz als Basis für eine nachhaltige Entwicklung
Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des TMV und Tourismusbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern, unterstrich in seinem Beitrag die Bedeutung einer fundierten Auseinandersetzung mit der Tourismusakzeptanz. "Seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns intensiv und wissenschaftlich mit dieser Thematik, unter anderem in Kooperation mit der Fachhochschule Westküste. Weltweit gibt es dabei unterschiedliche Entwicklungen - Beispiele wie Mallorca, Amsterdam und Prag zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen sein können. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist das Thema in einigen Regionen präsent."
Der Tourismusexperte kündigte an, dass die regionalen Untersuchungen zur Tourismusakzeptanz in Mecklenburg-Vorpommern weiter vertieft werden sollen. "Darüber hinaus erwarten wir Ende November die Ergebnisse einer neuen Studie. Ein entscheidender Punkt ist die Verknüpfung von Tourismusakzeptanz mit der gefühlten Lebensqualität. Studien belegen, dass die Einwohner stolz auf ihre Region sind, wenn der Tourismus positiv wahrgenommen wird. Das wirkt sich wiederum auf die Lebensqualität aus. Generell sind die Werte in Mecklenburg-Vorpommern sehr hoch, aber auch leicht zurückgegangen."
Für Rostock sieht Woitendorf eine besondere Herausforderung: "Rostock ist eine vielseitige Stadt mit mehreren relevanten Wirtschaftssektoren. Die Frage ist, wie die Bevölkerung von der Tourismusbranche, die mit fast zwei Millionen Übernachtungen jährlich eine große Rolle spielt, profitiert und wie das in der persönlichen Wahrnehmung reflektiert wird."
Hintergrund: Tourismusakzeptanz und Lebensqualität in MV
In einer repräsentativen Studie der Fachhochschule Westküste mit 1.400 Befragten aus dem vergangenen Jahr konnte erstmals ein enger Zusammenhang zwischen der Akzeptanz des Tourismus und der wahrgenommenen Lebensqualität der Einheimischen nachgewiesen werden. Insbesondere Menschen, die stolz auf ihre Heimatregion sind und den Tourismus als positiven Bestandteil ihres Lebens empfinden, bewerten ihre Lebensqualität deutlich höher. In Mecklenburg-Vorpommern sind rund zwei Drittel der Bevölkerung stolz darauf, in ihrer Region zu leben. Viele von ihnen geben an, dass der Tourismus einen wichtigen Beitrag zu diesem regionalen Stolz leistet.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen dies durch konkrete Zahlen: 49 % der Befragten in MV schätzen ihre Lebensqualität als hoch ein. Zudem identifizieren sich 64 % der Einwohner stark mit ihrem Wohnort. Besonders in stark touristisch geprägten Gebieten, wie beispielsweise auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und an der Mecklenburgischen Ostseeküste, ist die Zufriedenheit mit dem Tourismus überdurchschnittlich hoch.
Darüber hinaus verdeutlicht die Studie, dass die Einwohner einen klaren Zusammenhang zwischen Tourismus und Lebensqualität sehen. Gleichzeitig besteht ein breites Bewusstsein dafür, dass eine ausgewogene Balance zwischen den Bedürfnissen der Einheimischen und der Touristen angestrebt werden muss, um eine nachhaltige positive Entwicklung zu gewährleisten.