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Na­vi­ga­ti­on

Das Schiff war un­se­re Welt

Mel­dung vom 18.11.2024 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

See­leu­te er­zäh­len

Neue Son­der­aus­stel­lung im Schiff­fahrts­mu­se­um Ros­tock er­öff­net und Vor­trag „Ein See­manns­le­ben“ am 21. No­vem­ber Im Schiff­fahrts­mu­se­um Ros­tock zeigt ei­ne ein­zig­ar­ti­ge Son­der­aus­stel­lung un­ter dem Ti­tel „Das Schiff war un­se­re Welt. See­leu­te er­zäh­len“ das fa­cet­ten­rei­che Le­ben der Ros­to­cker See­leu­te. Im Mit­tel­punkt ste­hen da­bei Zeit­zeu­gen und ih­re Ge­schich­ten aus sechs Jahr­zehn­ten See­fahrt bis in die Ge­gen­wart. Ne­ben zahl­rei­chen In­ter­views und er­zäh­len­den Ob­jek­ten wer­den vie­le groß­for­ma­ti­ge Fo­to­gra­fi­en mit le­ben­di­gen Ein­drü­cken vom Bord­le­ben und den Rei­sen, ins­be­son­de­re auf den Typ-IV-Schif­fen, ge­zeigt.

Dr. Kath­rin Möl­ler, Lei­te­rin des Schiff­fahrts­mu­se­ums: „Wir la­den Sie herz­lich ein, Ros­tocks ma­ri­ti­me Ver­gan­gen­heit zu ent­de­cken und den fas­zi­nie­ren­den Ge­schich­ten un­se­rer See­leu­te zu lau­schen! Ein herz­li­ches Dan­ke­schön gilt un­se­ren Un­ter­stüt­zern, ins­be­son­de­re der WG Schiff­fahrt Ha­fen und al­len be­tei­lig­ten Zeit­zeu­gen, die die­se neue Son­der­aus­stel­lung er­mög­licht ha­ben.“

Die Welt der See­fahrt ist reich an Ge­schich­ten, die so viel­fäl­tig sind wie die Men­schen, die sie er­lebt ha­ben. Die Ge­schich­ten zeich­nen ein he­te­ro­ge­nes Bild der ma­ri­ti­men Ver­gan­gen­heit. Hö­he­punk­te der Aus­stel­lung sind die In­ter­views mit 17 Zeit­zeu­gen, die von En­de der 1950er Jah­re bis heu­te in der Han­dels- und For­schungs­schiff­fahrt so­wie in der Hoch­see­fi­sche­rei zur See ge­fah­ren sind. Je­der Zeit­zeu­ge bringt sei­ne ei­ge­ne Per­spek­ti­ve ein - sei es das Be­dürf­nis, die Welt zu se­hen oder die An­er­ken­nung ei­nes einst als pri­vi­le­giert gel­ten­den Be­ru­fes. Die­se un­ter­schied­li­chen Mo­ti­ve und Wahr­neh­mun­gen ma­chen deut­lich, dass das Le­ben auf See für je­den et­was an­de­res be­deu­te­te. An­ek­do­ten von Sport- und Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten an Bord bis hin zu Äqua­tortau­fen und Land­gän­gen zeich­nen ein um­fas­sen­des Bild des ma­ri­ti­men Le­bens.

Be­son­ders span­nend ist die Rol­le der Frau­en an Bord: Wa­ren Frau­en in den 1960er Jah­ren auf Schif­fen noch ei­ne Sel­ten­heit, so ge­hör­ten Ste­war­des­sen und Fun­ke­rin­nen in den 1980er Jah­ren zum ver­trau­ten Bild. Aber auch der Um­gang der Fa­mi­lie zu Hau­se mit der mo­na­te­lan­gen Ab­we­sen­heit des Va­ters und Ehe­man­nes und die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit der Hei­mat wer­den the­ma­ti­siert. Wo frü­her Te­le­gram­me die ein­zi­ge Ver­bin­dung zur Hei­mat wa­ren, sind heu­te di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel selbst­ver­ständ­lich. Die po­li­ti­schen Um­wäl­zun­gen der Wen­de­zeit 1989/90 wa­ren für vie­le See­leu­te ei­ne Zä­sur, die in per­sön­li­chen Er­zäh­lun­gen le­ben­dig wird. Die Er­fah­run­gen der Zeit­zeu­gen do­ku­men­tie­ren die­sen Wan­del und zei­gen, wie sich die Wahr­neh­mung und das Er­le­ben von Iso­la­ti­on ver­än­dert ha­ben.

Die Fas­zi­na­ti­on der See­fahrt ist oft eng mit per­sön­li­chen Er­in­ne­run­gen und Ge­schich­ten ver­bun­den. In der Aus­stel­lung ma­chen ein­zig­ar­ti­ge Ex­po­na­te das Le­ben auf See und die Emo­tio­nen der See­leu­te greif­bar. Zahl­rei­che All­tags­ge­gen­stän­de do­ku­men­tie­ren das Le­ben an Bord. Da­zu ge­hö­ren u.a. der im Ma­schi­nen­raum un­ent­behr­li­che Ge­hör­schutz, von den See­leu­ten „Mi­ckey Mäu­se“ ge­nannt, ei­ne „Su­per­tramp“-Schall­plat­te und die lie­be­voll aus­ge­such­ten Ta­lis­ma­ne, die die Fa­mi­li­en den See­leu­ten mit auf die Rei­se ga­ben.

„Die See­fahrt übt ei­ne ganz be­son­de­re Fas­zi­na­ti­on aus - sie steht für fer­ne Län­der, Aben­teu­er und die Ro­man­tik der gro­ßen wei­ten See“, sagt Ja­ni­ne Uh­le­mann, Mu­seo­lo­gin im Schiff­fahrts­mu­se­um Ros­tock und Ku­ra­to­rin der Son­der­aus­stel­lung. „Die vie­len Ge­schich­ten ver­mit­teln ein fa­cet­ten­rei­ches Bild vom Le­ben an Bord und von der See­fahrt im Wan­del der Zeit. Ist See­fahrt ro­man­tisch? Das kön­nen die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher des Mu­se­ums nach dem Be­such der Aus­stel­lung selbst ent­schei­den!“

Ab­ge­run­det wer­den die Ein­drü­cke durch qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Fo­to­gra­fi­en vom Bord­all­tag. Fo­to­graf Heinz Lan­ger be­stieg 1960 als ei­ner der ers­ten Schiffs­ärz­te der DSR das Typ-IV-Schiff MS FREUND­SCHAFT.

Die Son­der­aus­stel­lung ist bis zum 25. Mai 2025 zu be­sich­ti­gen.

Vor­trag „Ein See­manns­le­ben“ am 21. No­vem­ber mit Ka­pi­tän Rein­hard Ecken­brecht

Das Schiff­fahrts­mu­se­um hat im Win­ter­halb­jahr ein span­nen­des Vor­trags­pro­gramm im Rah­men der Son­der­aus­stel­lung für die gan­ze Fa­mi­lie zu­sam­men­ge­stellt. Span­nen­de Ein­bli­cke in ein See­manns­le­ben ver­spricht der Ros­to­cker Ka­pi­tän Rein­hard Ecken­brecht, der am 21. No­vem­ber ab 16 Uhr über sei­ne ganz per­sön­li­chen Er­fah­run­gen mit der See­fahrt auf DSR-Schif­fen be­rich­tet.

Das Tra­di­ti­ons­schiff MS DRES­DEN liegt als Schiff­fahrts­mu­se­um Ros­tock am Ufer der War­now und ist di­rekt am IGA Park an­ge­dockt.

Mit sei­nen 10.000 Ton­nen ist der ori­gi­na­le Hoch­see­frach­ter fast voll­stän­dig er­hal­ten und ge­währt mul­ti­me­di­al Ein­bli­cke in die re­gio­na­le Schiff­bau- und See­fahrts­ge­schich­te. Ein wei­te­res High­light ist die His­to­ri­sche Boots­werft, wo tra­di­tio­nel­le Hand­werks­me­tho­den den Holz­schiff­bau er­leb­bar ma­chen.

Der IGA Park ist die grü­ne Er­leb­nis­oa­se im Nord­wes­ten der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock und bie­tet als Ver­an­stal­tungs­ort mit Kon­zert­wie­se, Spiel­plät­zen und Was­ser­sport­an­la­ge at­trak­ti­ve Frei­zeit­an­ge­bo­te für die gan­ze Fa­mi­lie. Na­tur­lieb­ha­ber ent­de­cken ei­ne be­ein­dru­cken­de Pflan­zen- und Tier­welt, die in Um­welt­bil­dungs­an­ge­bo­ten des Parks ge­ne­ra­ti­ons­über­grei­fend ver­an­schau­licht wird.

Öff­nungs­zei­ten IGA Park: täg­lich von April bis Ok­to­ber: 8:00-22:00 Uhr I No­vem­ber bis März: 8:00-17:00 Uhr
Öff­nungs­zei­ten Schiff­fahrts­mu­se­um: je­weils Diens­tag bis Sonn­tag April bis Ok­to­ber: 10:00 - 18:00 Uhr I No­vem­ber bis März: 10:00 - 16:00 Uhr