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Mit Beethovens Neunter in den Musiker-Ruhestand

Meldung vom 10.12.2024 - Kultur, Freizeit, Sport

Mihai Belu spielt seit 37 Jahren Geige in der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Am Silvestertag wird sein letzter Arbeitstag sein.

Der große Beethoven ganz zum Schluss: Seit 37 Jahren ist Mihai Belu Mitglied der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Am 31. Dezember wird sein letzter Arbeitstag sein. Dann erklingt die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven beim Silvesterkonzert im Großen Haus des Volkstheaters. Mihai Belu wird die 1. Violine spielen. „Die Neunte ist schon ein guter Abschluss“, sagt er schmunzelnd.
1981 sei er von Rumänien ans Theater in Rudolstadt, Thüringen, gekommen, erinnert sich Belu. Es folgte ein Studium in Weimar. Mit seiner Frau, eine Pianistin, sei er dann nach Rostock gegangen – wo Ekkehard Prophet Intendant war. Das Abenteuer lockte. „Wir haben was Größeres gesucht“, erzählt Mihai Belu. „Und wir wollten zusammenbleiben.“

Der Start in Rostock sei sehr aufregend gewesen. „Es gab sehr viele musikalische Höhepunkte. Rostock war einfach eine andere Nummer“, erzählt der Geiger. Gern erinnere er sich an eine Bruckner-Sinfonie oder eine „Sinfonietta von Janáček“. Oder die Oper „Der Besuch der alten Dame“ – die habe ihn sehr bewegt. Schließlich seien seine Frau und er in Rostock geblieben. Zwei Töchter kamen hier zur Welt.
37 Jahre seien in der Norddeutschen Philharmonie Rostock sehr schnell vergangen. Am 31. Dezember ist für ihn Schluss. Was er im Ruhestand tun werde? „Dann fange ich an zu üben“, sagt Mihai Belu und lacht. Er werde weiter musizieren, wolle aber auch Sport treiben – Tischtennis und Bogenschießen. Sollte die Norddeutsche Philharmonie mal seine Hilfe brauchen – „sehr gern“, sagt er spontan. „Ich werde die Geige nicht an den Nagel hängen.“

Viermal wird die Norddeutsche Philharmonie Rostock zum Jahresabschluss das Konzert mit Beethovens Neunter intonieren. Für Chefdirigent Marcus Bösch ist das Werk „der epochale Wendepunkt der Musikgeschichte zur Romantik, letztlich zur Moderne“. Die Sinfonie sei jedes Mal wie „ein 8000er, den es zu bezwingen gilt. Tempi, Balance, Ausgleich der Wiederholungen, Jubel? Alles immer neu zu stellende Fragen. Eine Lebensaufgabe.“

Termine für das Silvesterkonzert im Großen Haus: 29.12., 18 Uhr, 30.12., 19.30 Uhr, 31.12., 17 und 20 Uhr.