Home
Na­vi­ga­ti­on

For­scher­nach­wuchs be­ant­wor­tet Fra­gen der Zeit

Mel­dung vom 20.03.2025 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Wirt­schaft und Ver­kehr / Um­welt und Ge­sell­schaft

Die Sie­ge­rin­nen und Sie­ger des 35. Lan­des­wett­be­werbs "Ju­gend forscht" und des Re­gio­nal­wett­be­werbs "Ju­gend forscht ju­ni­or" ste­hen fest. Die 81 Nach­wuchs­for­sche­rin­nen und Nach­wuchs­for­scher aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern ha­ben ins­ge­samt 41 Pro­jek­te in der Stadt­hal­le Ros­tock prä­sen­tiert. Ei­ne Fach­ju­ry hat die Ar­bei­ten in den sie­ben Fach­ge­bie­ten Ar­beits­welt, Bio­lo­gie, Che­mie, Geo- und Raum­wis­sen­schaf­ten, Ma­the­ma­tik/In­for­ma­tik, Phy­sik und Tech­nik be­gut­ach­tet und Prei­se ver­ge­ben. Die WE­MAG un­ter­stützt den Wett­be­werb auf Lan­des­ebe­ne be­reits seit dem Start 1991 als Pa­ten­un­ter­neh­men. Als wei­te­rer Part­ner ist seit 2012 die Stadt­wer­ke Ros­tock AG da­bei.

"Es ist der be­kann­tes­te Nach­wuchs­wett­be­werb in Deutsch­land, der in die­sem Jahr zum 60. Mal statt­fin­det. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern fei­ert er den 35. Ge­burts­tag. Als Spon­sor der ers­ten Stun­de sind wir stolz dar­auf, jun­ge Ta­len­te zu un­ter­stüt­zen, die sich mit den Fra­gen un­se­rer Zeit aus­ein­an­der­set­zen und in­no­va­ti­ve Lö­sun­gen ent­wi­ckeln. In die­sem Jahr be­geht die WE­MAG eben­falls ein klei­nes Ju­bi­lä­um: sie wird auch 35 Jah­re. Wir sind so­zu­sa­gen gleich­alt­ri­ge Freun­de, zwi­schen de­nen es sehr viel Ähn­lich­keit gibt. Krea­ti­vi­tät und in­ter­dis­zi­pli­nä­res Den­ken sind ge­frag­ter denn je. Die Pro­jek­te, die hier prä­sen­tiert wer­den, zei­gen ein­drucks­voll, wie viel­fäl­tig und span­nend die The­men sind, die uns al­le be­tref­fen. Ob es um er­neu­er­ba­re En­er­gi­en, nach­hal­ti­ge Tech­no­lo­gi­en oder in­no­va­ti­ve An­sät­ze zur Res­sour­cen­nut­zung geht. Der For­schungs­nach­wuchs trägt da­zu bei, die Zu­kunft ak­tiv mit­zu­ge­stal­ten", sag­te WE­MAG-Vor­stand Tho­mas Mur­che.

"Das dies­jäh­ri­ge Mot­to 'Macht aus Fra­gen Ant­wor­ten' hat vie­le der jun­gen For­schen­den mo­ti­viert, sich mit hoch­re­le­van­ten Her­aus­for­de­run­gen der En­er­gie­wirt­schaft zu be­fas­sen. Zum Bei­spiel: Wie funk­tio­niert kli­ma­neu­tra­le En­er­gie- und Wär­me­er­zeu­gung? Oder wie nut­zen wir Ab­wär­me-Po­ten­zia­le vor­teil­haft? Mit ih­ren Pro­jek­ten ma­chen sie die En­er­gie­wen­de schon heu­te er­leb­bar. Un­ser En­ga­ge­ment für die­sen Wett­be­werb ist ei­ne In­ves­ti­ti­on in die Fach­kräf­te von mor­gen. Erst­mals ha­ben wir in die­sem Jahr ei­nen Son­der­preis für ein Pro­jekt zum The­ma Licht­ver­schmut­zung aus­ge­lobt. Den Ge­win­ne­rin­nen und Ge­win­nern des Lan­des­wett­be­werbs drü­cke ich die Dau­men und wün­sche viel Er­folg beim Bun­des­fi­na­le in Ham­burg", er­klär­te der Stadt­wer­ke-Vor­stand Oli­ver Brün­nich.

"Neu­gier und die Freu­de am Ent­de­cken sind und blei­ben ein we­sent­li­ches For­schungs­mo­tiv, un­ge­ach­tet des Er­kennt­nis­gra­des und der Kom­ple­xi­tät des Ge­gen­stands. Die Ju­gend­li­chen ha­ben ex­pe­ri­men­tiert, nach Lö­sun­gen ge­sucht, Lö­sun­gen ver­wor­fen, aber fi­nal ge­fun­den. Da­bei wa­ren sie sehr er­folg­reich. Sie kön­nen zu Recht stolz auf ih­re Leis­tun­gen sein", mein­te Dr. Uwe Vio­le, Ab­tei­lungs­lei­ter im Mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und Kin­der­ta­ges­för­de­rung, in sei­nem State­ment.

"Es ist die trotz Hoch­span­nung ent­spann­te At­mo­sphä­re, das be­mer­kens­wer­te Ge­mein­schafts­ge­fühl bei al­len Be­tei­lig­ten und die ein­drucks­vol­le Sie­ger­eh­rung mit Ur­kun­den, Son­der­prei­sen und Freu­den­trä­nen, die die­sen Wett­be­werb so ein­zig­ar­tig in un­se­rem Bun­des­land ma­chen", re­sü­mier­te Lan­des­wett­be­werbs­lei­ter Hei­ko Gal­lert. Er dank­te al­len Leh­re­rin­nen und Leh­rern, den Wis­sen­schaft­lern an den Uni­ver­si­tä­ten, den Mit­ar­bei­ten­den in Bil­dungs­in­sti­tu­ten und For­schungs­zen­tren für die För­de­rung so­wie der Ju­ry für ih­re Ar­beit. "Vor al­lem möch­te ich das En­ga­ge­ment un­se­rer bei­den Pa­ten­un­ter­neh­men her­vor­he­ben. Nur durch de­ren Un­ter­stüt­zung kann der Lan­des­wett­be­werb über­haupt erst durch­ge­führt wer­den", sag­te Hei­ko Gal­lert und über­nahm ge­mein­sam mit den Vor­stän­den der WE­MAG und Stadt­wer­ke Ros­tock die Eh­rung der Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger in den ein­zel­nen Fach­ge­bie­ten.

Den 1. Preis im Fach­ge­biet Ar­beits­welt hat wie im ver­gan­ge­nen Jahr Do­mi­nik En­ge­len vom Al­bert-Ein­stein-Gym­na­si­um Neu­bran­den­burg er­hal­ten. Durch Hin­wei­se und Er­fah­run­gen aus dem Lan­des- und Bun­des­wett­be­werb konn­te er das Pro­jekt "da­ta card" stark ver­bes­sern. Da­zu zäh­len die soft­ware­ar­chi­tek­to­ni­sche Um­stel­lung auf Cli­ent-Ser­ver, die Auf­nah­me zu­sätz­li­cher Mo­du­le für wei­te­re Mit­ar­bei­ter­vor­tei­le, ei­ne hy­bri­de App für An­dro­id und iOS so­wie die In­te­gra­ti­on des Si­cher­heits­sys­tems DUNA. Die KI ana­ly­siert das Mit­ar­bei­ter­ver­hal­ten beim Um­gang mit der Di­gi­ta­li­sie­rung. So kön­nen die Un­ter­neh­men die Di­gi­ta­li­sie­rung wei­ter op­ti­mie­ren.

Den 1. Preis im Fach­ge­biet Bio­lo­gie hat Kla­ra Kel­ler vom Gym­na­si­um Reu­ters­ha­gen ge­won­nen. Im Rah­men ih­res Pro­jek­tes zum The­ma "Po­ly­me­ra­se Ket­ten­re­ak­ti­on de­tek­tiert Wol­ba­chia" hat sie die Tau­flie­gen­gat­tung Dro­so­phi­la un­ter­sucht, die sich aus ver­schie­de­nen Un­ter­ar­ten zu­sam­men­setzt. Die Aus­füh­run­gen kon­zen­trier­ten sich auf die Art der D. me­la­no­gas­ter, D. si­mu­lans und die in­va­si­ve D. su­zu­kii. Da­für wur­den ein­zel­ne Po­pu­la­tio­nen mit­tels selbst­ent­wi­ckel­ter Fal­len ge­fan­gen. Die In­di­vi­du­en aus den Fal­len wur­den nach Ge­schlecht und Art un­ter­schie­den. Die Flie­gen wur­den ad­äquat kon­ser­viert, um ein­zel­ne Tie­re mit Hil­fe der Po­ly­me­ra­se-Ket­ten­re­ak­ti­on auf das Bak­te­ri­um Wol­ba­chia zu prü­fen. Wol­ba­chia ver­ur­sacht als Pa­ra­sit ex­tre­me Ver­än­de­run­gen des Wirts, in­dem es die Po­pu­la­ti­on, den Phä­no­typ und die Im­mu­ni­tät ge­gen be­stimm­te Krank­hei­ten be­ein­flusst. Es gibt auch Fäl­le, bei de­nen oh­ne Wol­ba­chia-In­fek­ti­on kei­ne Fort­pflan­zung mehr mög­lich ist. Das Pro­jekt be­inhal­tet die Do­ku­men­ta­tio­nen des Ar­ten­be­fun­des der Dro­so­phi­la, so­wie des Vor­kom­mens und der Aus­prä­gung von Wol­ba­chia-In­fek­tio­nen in Ros­tock.

Der 1. Preis Fach­ge­biet Ma­the­ma­tik / In­for­ma­tik ging an Leo Blu­me von der Hoch­schu­le Stral­sund mit dem The­ma "DE­ver­sAI: Trai­ning und Vi­sua­li­sie­rung deutsch lo­ka­li­sier­ter di­rek­tio­nal­kom­ple­men­tä­rer LLMs". Im Pro­jekt DE­ver­sAI wur­de un­ter­sucht, ob KI-Sprach­mo­del­le bes­ser funk­tio­nie­ren, wenn sie Tex­te vor­wärts oder rück­wärts ver­ar­bei­ten. Da­zu sind zwei KI-Mo­del­le auf Deutsch trai­niert wor­den: das ei­ne er­zeugt den Text vor­wärts, das an­de­re rück­wärts. Ziel ist es, her­aus­zu­fin­den, ob Rück­wärts-Mo­del­le neue Mög­lich­kei­ten er­öff­nen und ob Er­kennt­nis­se aus eng­li­scher For­schung im Deut­schen gel­ten. Die Er­geb­nis­se sind viel­ver­spre­chend. Das Vor­wärts-Mo­dell lie­fert prä­zi­se­re Vor­her­sa­gen, aber das neue Rück­wärts-Mo­dell kann auch gu­te Tex­te vom En­de aus ver­fas­sen - so bei Koch­re­zep­ten, Ge­set­zen und Bun­des­tags­re­den. Ei­ge­ne kom­ple­xe Vi­sua­li­sie­run­gen der Mo­dell­struk­tu­ren zei­gen, dass bei­de sprach­li­che Mus­ter ler­nen, aber sich in Auf­bau und Aus­ga­be un­ter­schei­den. In der ent­wi­ckel­ten in­ter­ak­ti­ven Web-An­wen­dung kann die KI aus­pro­biert und ge­tes­tet wer­den. Die Re­sul­ta­te be­le­gen, dass Text­ver­ar­bei­tungs­rich­tung ei­nen we­sent­li­chen Ein­fluss auf die Leis­tungs­fä­hig­keit von KI in der Sprach­ver­ar­bei­tung hat.

Den 1. Preis im Fach­ge­biet Phy­sik hol­te sich Mads Rab­bel vom Gym­na­si­um Reu­ters­ha­gen mit dem The­ma: Wie wür­de ein Warp-An­trieb wirk­lich aus­se­hen? Rei­sen mit Über­licht­ge­schwin­dig­keit sind seit Jahr­zehn­ten ein fes­ter Be­stand­teil der Sci­ence-Fic­tion. Doch ist so et­was phy­si­ka­lisch mög­lich? Bei sei­nem Pro­jekt un­ter­such­te er so­ge­nann­te Warp-An­trieb-Mo­del­le, die im Rah­men der All­ge­mei­nen Re­la­ti­vi­täts­theo­rie Rei­sen mit Über­licht­ge­schwin­dig­keit er­lau­ben könn­ten. Da­bei wird der Raum vor ei­nem Raum­schiff kon­tra­hiert und da­hin­ter ex­pan­diert, so­dass es sich ef­fek­tiv schnel­ler als das Licht be­we­gen kann, oh­ne da­bei lo­kal die Licht­ge­schwin­dig­keit zu über­schrei­ten. Der Nach­wuchs­for­scher ana­ly­sier­te ver­schie­de­ne Me­tri­ken für Warp-An­trie­be und vi­sua­li­sier­te ih­re Ei­gen­schaf­ten. Kern sei­nes Pro­jek­tes ist ein ei­gens er­stell­ter, re­la­ti­vis­ti­scher Ray­t­ra­cing-Al­go­rith­mus, der si­mu­liert, wie ein Raum­schiff mit Warp-An­trieb aus der Sicht ei­nes au­ßen­ste­hen­den Be­ob­ach­ters aus­se­hen wür­de.

Den 1. Preis im Fach­ge­biet Tech­nik be­ka­men Eli­sa­beth Vic­to­ria Schwartz vom Gym­na­si­um Reu­ters­ha­gen und Ka­ro­li­ne Flo­ra Zim­mer­mann vom pri­va­ten In­ter­nats­gym­na­si­um Schloss Tor­ge­low für ih­re Ar­beit zum The­ma Fisch-Stal­ker 2.0. Im Rah­men die­ses Pro­jek­tes wur­de das Pro­jekt Fisch-Stal­ker zum Au­ßen­ein­satz wei­ter­ent­wi­ckelt. Da­für ha­ben die bei­den ei­ne bo­je­n­ar­ti­ge was­ser­fes­te Hül­le ent­wor­fen und in Ko­ope­ra­ti­on mit Frame­work Ro­bo­tics GmbH Ros­tock ge­druckt. Auch wur­den wei­te­re Funk­tio­nen hin­zu­ge­fügt, wie zum Bei­spiel die Da­ten­über­tra­gung mit Hil­fe des Lo­Ra­WAN-Net­zes. Nach ers­ten Pro­be­mes­sun­gen in der War­now er­folgt die­sen Som­mer der end­gül­ti­ge Ein­satz im Tot­arm der War­now an der Schleu­se, um zu er­grün­den, in­wie­fern die Was­ser­qua­li­tät durch die ge­schlos­se­ne Schleu­se be­ein­flusst und ob das Öko­sys­tem da­durch even­tu­ell nach­hal­tig ge­schä­digt wird.

Die Sie­ge­rin­nen und Sie­ger die­ser Fach­ge­bie­te ha­ben sich für den 60. Bun­des­wett­be­werb von Ju­gend forscht qua­li­fi­ziert, der an der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­si­tät/Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr Ham­burg statt­fin­det. Als Bun­des­pa­te rich­tet sie das Ju­bi­lä­ums­fi­na­le vom 29. Mai bis 1. Ju­ni 2025 ge­mein­sam mit der Stif­tung Ju­gend forscht e. V. in der Han­se­stadt aus.

Sie­ger des Re­gio­nal­wett­be­werbs "Ju­gend forscht ju­ni­or"  2025 Meck­len­burg-Vor­pom­mern 

1. Preis Fach­ge­biet Bio­lo­gie
The­ma: Riechst du den Un­ter­schied? - Ver­su­che mit Par­füm
Team: Hayrun­ni­sa Yil­di­rim, Mer­le Mag­da­le­ne Schult und Char­lot­te Me­ta Schmidt, Re­gio­na­le Schu­le "Fritz Reu­ter" Dö­mitz

1. Preis Fach­ge­biet Tech­nik
The­ma: Hot Tro­wel - Tisch­ten­nis neu ge­dacht
Team: Leo­nar­do Semm­ler, Finn Will und Lu­ca Grün­dig, Ri­chard-Wos­sid­lo-Gym­na­si­um Wa­ren (Mü­ritz)