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Na­vi­ga­ti­on

Kem­pow­ski-Ta­ge 2025

Mel­dung vom 04.04.2025

Wal­ter Kem­pow­ski (1929–2007) zählt zu den be­deu­tends­ten und meist re­zi­pier­ten deut­schen Nach­kriegs­au­to­ren. Mit den Ro­ma­nen der „Deut­schen Chro­nik“ hat er sei­ner Hei­mat­stadt Ros­tock ein li­te­ra­ri­sches Denk­mal ge­setzt, sie ei­nem Mil­lio­nen­pu­bli­kum be­kannt ge­macht.

Die Han­se­stadt Ros­tock wür­dig­te die Ver­diens­te Wal­ter Kem­pow­skis 1994 mit der Eh­ren­bür­ger­schaft, die Uni­ver­si­tät Ros­tock ver­lieh dem Au­tor 2002 die Eh­ren­dok­tor­wür­de und er­nann­te ihn 2003 zum Ho­no­rar­pro­fes­sor. Die Er­in­ne­rung an Wal­ter Kem­pow­ski und sein Werk le­ben­dig zu hal­ten, ist Ziel zahl­rei­cher Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­te.

Die dies­jäh­ri­gen Kem­pow­ski-Ta­ge be­schäf­ti­gen sich mit dem Me­di­um Fo­to­gra­fie.

Kem­pow­ski ver­weist in sei­nen Tex­ten im­mer wie­der auf Fo­to­gra­fi­en; be­zieht sie ak­tiv in sein li­te­ra­ri­sches Werk ein; so­wohl in den Ro­ma­nen der »Deut­schen Chro­nik«

als auch für das »Echo­lot-Pro­jekt. Was ge­schieht mit ei­nem li­te­ra­ri­schen Text, der sein me­dia­les Spek­trum durch die Ein­bet­tung von Fo­to­gra­fi­en er­wei­tert? Und was pas­siert mit ei­ner Fo­to­gra­fie, die ei­nen li­te­ra­ri­schen Text auf ih­rer Bild­flä­che in­te­griert?


In­for­ma­tio­nen

Kem­pow­ski Ar­chiv Ros­tock
Ein bür­ger­li­ches Haus e.V.
Klos­ter­hof Haus 3, 18055 Ros­tock 

Öff­nungs­zei­ten:

Di bis So 14.00–17.00 Uhr
Tel.: 0381 2037540
Mail: kem­pow­ski-ar­chiv-ros­tock@​t-​online.​de
www.​kem​pows​ki-​archiv-​rostock.​de

03.–28.04.2025 | 09.00 –19.00 Uhr
Fo­to­gra­fie: »Ein zwei­tes Ge­dächt­nis«
Aus­stel­lung: Thu­ro Bal­zer – Stadt­an­sich­ten
Rat­haus­hal­le, Neu­er Markt

In­ner­halb der dies­jäh­ri­gen Kem­pow­ski-Ta­ge wer­den Fo­to­gra­fi­en aus dem Werk­nach­lass des Ros­to­cker Ma­lers Thu­ro Bal­zer ge­zeigt. Die­se Stadt­an­sich­ten sind bis­her ei­ner brei­ten Öf­fent­lich­keit kaum be­kannt und sol­len im Aus­stel­lungs­zeit­raum »ih­re Ge­schich­ten« er­zäh­len.

Füh­run­gen durch die Aus­stel­lung:

05.04.2025 | 14.00 Uhr (Fa­mi­lie Vogt)
10.04.2025 | 16.00 Uhr (Fa­mi­lie Vogt)
17.04.2025 | 17.00 Uhr (Ger­hard We­ber)
23.04.2025 | 15.00 Uhr (Ger­hard We­ber)

03.04.2025 | 18.00 Uhr
Aus­stel­lungs­er­öff­nung & Le­sung und Ge­spräch
Rat­haus­hal­le, Neu­er Markt

Hein­rich Stein­fest »Sprung ins Lee­re«
Mo­dera­ti­on: Dr. Ste­phan Les­ker

Kem­pow­ski trug ne­ben den vie­len Zeit­zeu­gen­do­ku­men­ten, die hun­der­te von Re­gal­me­tern Ar­chiv fül­len, auch All­tags­fo­to­gra­fi­en zu­sam­men. Sie zei­gen häu­fig Fa­mi­li­en­fes­te, bil­den aber auch Er­in­ne­run­gen ver­schie­dens­ter Ak­teu­re ab. Wal­ter Kem­pow­ski fas­zi­nier­te an ih­nen das »Zu­fäl­li­ge des Hin­ter­grunds«. In sei­nen Ro­ma­nen ent­warf er nach his­to­ri­schen Fo­tos Stadt­bil­der und bet­te­te Ge­sell­schafts­ge­schich­te(n) dar­in ein.

Der Au­tor Hein­rich Stein­fest ist ne­ben sei­ner Tä­tig­keit als Au­tor von Ro­ma­nen auch bil­den­der Künst­ler. Auch in sei­nem ak­tu­el­len Ro­man »Sprung ins Lee­re« ist ein Fo­to der Aus­lö­ser der Hand­lung:

Das Le­ben als Sprung ins Lee­re, die Kunst als Täu­schung und Zu­fluchts­ort

Kla­ra In­gold ar­bei­tet im Kunst­his­to­ri­schen Mu­se­um in Wien. Sie ist be­seelt von ei­ner tie­fen Lie­be zu den Ge­mäl­den. Des­halb in­ter­es­siert sie sich an­ders als ih­re Mut­ter auch für die künst­le­ri­sche Hin­ter­las­sen­schaft ih­rer un­ge­lieb­ten Gro­ßmut­ter Hel­ga, die die Fa­mi­lie 1957 oh­ne ein Wort ver­ließ und de­ren Wer­ke jetzt in ei­ner La­ger­hal­le wie­der­ent­deckt wer­den. Dar­un­ter fin­det sich ei­ne Fo­to­gra­fie, die ei­nen va­gen Hin­weis lie­fert, wo­hin sie ge­gan­gen sein könn­te. Kla­ra In­golds emo­tio­na­le Spu­ren­su­che führt nach Ja­pan, zu ei­nem Ge­mäl­de mit dem Ti­tel »Die blin­de Kö­chin«, das viel­leicht ih­re Gro­ßmut­ter zeigt.

»Hein­rich Stein­fest er­zählt lust­voll, klug, mit­rei­ßend.« SZ

09.04.2025 | 18.00 Uhr
Vor­trag: Prof. Wolf­gang Schareck
Mein Ur­gro­ßva­ter Au­gust Cords
Der Schiffs­ree­der Au­gust Cords zwi­schen Wa­rin und Ros­tock
Ei­ne meck­len­bur­gi­sche Ge­schich­te
Rat­haus­hal­le, Neu­er Markt

Da muss­te es doch ein gro­ßes Fa­mi­li­en­ge­heim­nis ge­ben. Wel­che Mut­ter und wel­cher Va­ter er­zählt den ei­ge­nen Kin­dern nicht gern von frü­her, wie es war als Kind mit den Gro­ß­el­tern, den Tan­ten und On­keln. Wur­de der so gut­mü­ti­ge und gro­ß­zü­gi­ge Va­ter Au­gust Cords von sei­nen Kin­dern zu sei­ner Ju­gend be­fragt, re­agier­te er schroff und un­ge­hal­ten, ge­schwei­ge denn, dass er et­was er­zählt hät­te. Nun hat der Ur­gro­ßen­kel re­cher­chiert. Au­gust Cords ju­ni­or war als On­kel sehr be­liebt un­ter al­len Nich­ten und Nef­fen. In der Fi­gur des Au­gust Menz bei Wal­ter Kem­pow­ski er­ken­nen sie ihn wie­der, den be­geis­ter­ten Land­wirt und Pfer­de­züch­ter auf sei­nem Reck­nitz­berg.

09.04.2025 | 19.30 Uhr
Vor­trag und Ge­spräch
Prof. Dr. Sil­ke Horst­kot­te von der Uni­ver­si­tät Leip­zig / Dr. Klaus-Die­ter Kai­ser
Ein­fach nur Bil­der? Fo­to­gra­fie und Ge­dächt­nis in der Ge­gen­warts­li­te­ra­tur
Evan­ge­li­sche Aka­de­mie der Nord­kir­che (Am Zie­gen­markt 4)

Die Er­in­ne­rung ist mit vi­su­el­len Bil­dern eng ver­knüpft. Als Ge­dächt­nis­me­di­um kann die Fo­to­gra­fie Er­in­ne­run­gen aus­lö­sen, kor­ri­gie­ren, ver­fäl­schen oder ver­hin­dern. Ei­ni­ge Au­to­ren fü­gen Fo­tos in ih­re Tex­te ein. Auf wel­che Wei­se und mit wel­chen In­ten­tio­nen wer­den sie in­te­griert und in­sze­niert? Wel­che Aus­sa­ge­kraft be­sit­zen sie und wel­chen An­teil ha­ben sie an der äs­the­ti­schen wie ethi­schen Wir­kung?

In­for­ma­tio­nen

Kem­pow­ski Ar­chiv Ros­tock
Ein bür­ger­li­ches Haus e.V.
Klos­ter­hof Haus 3, 18055 Ros­tock 

Öff­nungs­zei­ten:

Di bis So 14.00–17.00 Uhr
Tel.: 0381 2037540
Mail: kem­pow­ski-ar­chiv-ros­tock@​t-​online.​de
www.​kem​pows​ki-​archiv-​rostock.​de