Meerwasserentsalzung für die Region Rostock - Erfahrungsaustausch zur Machbarkeit an der Ostsee
Pressemitteilung vom

Wasser ist knapp für die Entwicklung der Region Rostock. Klimaveränderungen mit steigenden Temperaturen, langen Trockenperioden und unregelmäßigen Niederschlägen verändern den Wasserhaushalt der Region Rostock zunehmend. Der Wirtschaftsstandort Rostock kann schon heute nicht mehr alle Investorenanfragen bedienen, weil nicht genügend Wasser für neue Industrie- und Gewerbeunternehmen verfügbar ist.
Mit einer Machbarkeitsstudie für eine Meerwasserentsalzungsanlage untersuchen der Planungsverband Region Rostock, die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der Landkreis Rostock sowie das Land Mecklenburg-Vorpommern, wie eine zusätzliche Wasserversorgung aufgebaut werden kann. Ein Expertenteam ist im Rahmen der Machbarkeitsstudie nach Spanien gereist. Dort sind vielfältige Erfahrungen mit der Technologie vorhanden.
„Eine Meerwasserentsalzungsanlage eröffnet wichtiges Entwicklungspotenzial für Unternehmensansiedlungen, neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Rostock und der umliegenden Region. Wir stärken uns als Standort und sichern die nachhaltige Wasserversorgung für den Großraum Greater Rostock auch in Zeiten der Klimaveränderung“, unterstreicht die Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Dr. Ute-Fischer Gäde.
Direkt an der Ostsee, mit reichlich Strom aus Erneuerbaren Energien aus der Region und ausreichend verfügbaren Flächen besitzen die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und ihr Umland ideale Bedingungen für eine Meerwasserentsalzungsanlage.
„Wir wollen Vorsorge treffen, um die wirtschaftliche Entwicklung der Region Rostock und die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu sichern. Das Vorhaben in Rostock kann über die Region hinaus bis in die Mitte Deutschlands wirken und die Wasserversorgung der Zukunft zu sichern. Die Erfahrungen aus Spanien sind wertvoll für unsere Machbarkeitsstudie und das Interesse der spanischen Wasserwirtschaft an unserem Vorhaben ist groß“, erklärt Romuald Bittl, Wirtschafts- und Umweltdezernent des Landkreises Rostock.
Die Region Rostock hat damit eine deutschlandweite Vorreiterrolle beim Thema Meerwasserentsalzung im großen Maßstab. Dieses Projekt in seiner Größe wäre das erste Vorhaben in Deutschland.

Meerwasserentsalzung für die Region Rostock
Besuch der Entsalzungsanlage El Atabal, Malaga, v.l. Nicolaś Orgoiti, Betriebsleiter ATABAL Emesa, Savier Alcantara, Gebietsleiter Staatliches Unternehmen AcuaMed, Dr. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität HRO, Romuald Bittl, Wirtschafts- und Umweltdezernent des LK Rostock, Dr. Olga Schenk, stellv. Leiterin des Referats Außenwirtschaftsförderung BMWK
„Region und Land haben sich zusammengetan, um eine zukunftssichere, zusätzliche Wasserversorgung zu untersuchen. Der Erfahrungsaustausch in Spanien bestätigt unsere Annahmen. Meerwasserentsalzung kann kostengünstig und umweltfreundlich die Region Rostock stärken. Unsere Gutachter nehmen wertvolle Erkenntnisse für die Machbarkeitsstudie mit“, sagt Michael Fengler, Geschäftsstellenleiter des Planungsverbandes Region Rostock.
Neben den technischen Rahmenbedingungen für den Bau solcher Anlagen, sind auch Fragen zum laufenden Betrieb von großem Interesse. Vertreterinnen und Vertreter der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, des Landkreises und des Planungsverbandes Region Rostock sowie aus Unternehmen nutzen aktuell die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus der spanischen Wasserwirtschaft, Forschung und Entwicklung sowie Fachverbänden und Politik auszutauschen und von ihren Erfahrungen zu profitieren.
Die Außenwirtschaftsagentur des Bundes, Germany Trade and Invest, hat im Rahmen der Task Force Transformation die Reise organisiert und begleitet dieses ambitionierte Vorhaben.