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Na­vi­ga­ti­on

Bau­stel­len-Up­date Werft­stra­ße: Die Sa­nie­rung des 112 Jah­re al­ten Ka­nals ist ab­ge­schlos­sen

Mel­dung vom 19.06.2025 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Mit Ab­schluss der Ar­bei­ten von Nord­was­ser über­neh­men die Stadt­wer­ke Ros­tock das Bau­feld - plan­mä­ßi­ge Ver­kehrs­frei­ga­be bis Sep­tem­ber

Auf der der­zeit grö­ß­ten in­ner­städ­ti­schen Bau­maß­nah­me der Nord­was­ser konn­ten heu­te die letz­ten Ar­bei­ten an ei­nem der wich­tigs­ten Ka­nä­le Ros­tocks ab­ge­schlos­sen wer­den. Seit März 2023 wur­de hier zwi­schen Do­be­ra­ner Stra­ße und der Kreu­zung Werft­stra­ße/Max-Eyth-Stra­ße der Ka­nal auf rund 600 Me­tern um­fang­reich sa­niert.
Mit dem En­de der Ar­bei­ten von Nord­was­ser geht das Bau­feld nun in die Hän­de der Stadt­wer­ke Ros­tock über, die die vor­han­de­nen Ge­ge­ben­hei­ten nut­zen, um den Bau ei­ner Gas­hoch­druck­lei­tung fer­tig­zu­stel­len. In ge­mein­sa­mer Ab­stim­mung konn­ten be­reits in den letz­ten Wo­chen par­al­lel zu den Ar­bei­ten der Nord­was­ser die ers­ten Lei­tungs­ab­schnit­te der Gas­lei­tung in der Werft­stra­ße ver­legt wer­den. Die Ar­bei­ten der Stadt­wer­ke Ros­tock wer­den vor­aus­sicht­lich bis Sep­tem­ber be­en­det sein, so dass dann die Ein­bahn­stra­ßen­re­ge­lung in der Werft­stra­ße auf­ge­ho­ben und die ur­sprüng­li­chen Fahr­spu­ren wie­der­her­ge­stellt wer­den.

Ver­jün­gung des Ka­nals durch den Ein­schub ma­ß­ge­schnei­der­ter Kurz­roh­re

Der Ka­nal­sa­nie­rung gin­gen ei­ne Rei­he auf­wen­di­ger Maß­nah­men vor­aus, dar­un­ter der Bau der Um­ge­hungs­stra­ße so­wie der Bau des zu­meist ober­ir­disch ver­lau­fen­den Er­satz­ka­nals. Für die Sa­nie­rung selbst wur­den schritt­wei­se 225 ma­ß­ge­schnei­der­te Kurz­roh­re in den al­ten Ka­nal ge­scho­ben, so dass die­ser nun mit ei­ner neu­en in­ne­ren Hül­le aus glas­fa­ser­ver­stärk­tem Kunst­stoff ver­jüngt ist. Da­mit konn­te der Ka­nal wie­der in Be­trieb ge­nom­men, der Er­satz­ka­nal zu­rück­ge­baut und die Stra­ße in gro­ßen Tei­len wie­der­her­ge­stellt wer­den.

Meh­re­re her­aus­for­dern­de Si­tua­tio­nen bei den Ar­bei­ten in der Tie­fe mach­ten zu­sätz­li­che Maß­nah­men und Ver­fah­ren not­wen­dig. "Ne­ben der un­er­war­tet gro­ßen Men­ge an Alt­las­ten auf dem ehe­ma­li­gen Ge­län­de der Nep­t­un­werft war be­son­ders der au­ßer­or­dent­lich ho­he Grund­was­ser­spie­gel her­aus­for­dernd," er­klärt Uwe Wet­zel, Lei­ter des Be­rei­ches In­ves­ti­tio­nen bei Nord­was­ser. "Ent­ge­gen des ex­tern an­ge­fer­tig­ten Gut­ach­tens hat­ten wir mit mas­si­vem Was­ser­an­drang zu kämp­fen, bei dem die üb­li­cher­wei­se prak­ti­ka­ble Pum­pen­tech­nik er­folg­los blieb und die Tief­bau­ar­bei­ten nicht fort­ge­führt wer­den konn­ten," so Wet­zel wei­ter. Lö­sung für die­se be­son­de­re Si­tua­ti­on war das Boh­ren von rund 20 Brun­nen in Tie­fen von bis zu 16 Me­tern ent­lang des Bau­fel­des. In die­sen wur­de das Grund­was­ser ge­sam­melt und von dort wir­kungs­voll ab­ge­lei­tet.

Be­deu­tung des Ka­nals

Der Misch­was­ser­samm­ler ist ei­ner der wich­tigs­ten Ka­nä­le in Ros­tock. Er führt das Schmutz- und Re­gen­was­ser aus dem Sü­den Ros­tocks so­wie dem Gro­ß­teil der Ge­mein­de Pa­pen­dorf und ent­sorgt so­mit das Ab­was­ser für rund 40.000 Men­schen. Bei Tro­cken­wet­ter lei­tet er täg­lich rund 9.000 Ku­bik­me­ter auf­zu­be­rei­ten­des Schmutz­was­ser in Rich­tung Klär­an­la­ge Ros­tock. Der schlech­te Zu­stand des Ka­nals mach­te die um­fang­rei­che Sa­nie­rung not­wen­dig. Nord­was­ser setz­te die Maß­nah­me im Auf­trag des War­now-Was­ser- und Ab­was­ser­ver­ban­des um. Mit der Bau­durch­füh­rung wur­de die Ech­ter­hoff Bau GmbH aus Des­sau im Er­geb­nis ei­ner eu­ro­pa­wei­ten öf­fent­li­chen Aus­schrei­bung be­auf­tragt.

Die Nord­was­ser GmbH be­treibt als kom­mu­na­les Un­ter­neh­men im Auf­trag des War­now-Was­ser- und Ab­was­ser­ver­ban­des (WWAV) die An­la­gen und Net­ze zur Was­ser­ver­sor­gung und Ab­was­ser­be­sei­ti­gung in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock so­wie 28 Ge­mein­den in der Re­gi­on. Mit et­wa 310 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern ver­sorgt Nord­was­ser rund 270.000 Men­schen so­wie In­dus­trie und Ge­wer­be mit Trink­was­ser und be­rei­tet das ent­ste­hen­de Ab­was­ser auf.